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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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zum Vorschein kam, ging er zu Gelb über, der nächsttieferen Ebene. Dann versuchte er Tigerauge, Rose und Aquamarin. Als er schließlich bei Purpur angelangt war, war der Abdruck kaum mehr zu sehen.
    Mit einer ärgerlichen Handbewegung bediente sich Saetan der Kraft seines roten Geburtsjuwels, um die Spur restlos verschwinden zu lassen.
    Sie kehrte nicht zurück.
    »Jemand wollte ganz sichergehen, dass dieser Abdruck nicht achtlos entfernt wird.« Saetan wischte sich die Hände am Gras ab.
    Andulvar rieb sich mit der Faust übers Kinn. »Halte das Gör davon ab, allein draußen herumzuspazieren – selbst in den hiesigen Gärten. Prothvar und ich sind tagsüber nicht zu viel zu gebrauchen, aber wir werden nachts Wache schieben. «
    »Glaubst du, jemand ist töricht genug, sich auf der Burg einzuschleichen?«
    »Es sieht so aus, als wäre dies bereits geschehen. Aber das ist es nicht, was mir Sorgen bereitet.« Andulvar wies auf das nun glatte Fleckchen Erde zu ihren Füßen. »Das da ist kein Hund, SaDiablo, sondern ein Wolf. Es fällt mir schwer zu glauben, dass ein Wolf sich aus freiem Antrieb derart nahe an Menschen heranwagen würde, doch selbst wenn er von jemandem kontrolliert wird: Wozu einen Wolf hierher bringen? «
    »Als Köder«, erwiderte Saetan, während er mental nach Jaenelle rief. Ihre zerstreute Antwort zeigte ihm, dass sie zu sehr mit ihren Übungen beschäftigt war, um auf den Gedanken zu verfallen, die Burg zu verlassen.
    »Und was soll geködert werden?«
    Anstatt auf Andulvars Frage einzugehen, streckte Saetan seine mentalen Fühler aus und durchsuchte die Burg und das
umliegende Land. Den Südturm nahm er immer noch ein wenig unscharf und verschwommen wahr, was an der langsam nachlassenden Wirkung der Schutzzauber lag, die Helene und Beale gebrochen hatten, als sie beim Ausräumen des Turms auf Hekatahs Geheimzimmer gestoßen waren. Abgesehen davon stieß er erneut auf jenes eigenartige, unruhige Pulsieren in den nördlichen Wäldern.
    Saetan tastete die Umgebung noch ein wenig länger ab, bevor er aufgab. Sich Zugang zur Burg zu verschaffen, war nie schwierig gewesen. Wieder herauszukommen war allerdings eine ganz andere Angelegenheit.
    »Was soll geködert werden, SaDiablo?«, wollte Andulvar erneut wissen.
    »Ein junges Mädchen, das einsam ist und Tiere liebt.«
    4Kaeleer
    G reer kauerte sich wimmernd in einer Ecke des geheimen Kämmerchens zusammen, als eine dunkle Präsenz suchend und tastend durch das Gemäuer strich.
    Er gab sich Mühe, seinen Geist leer zu halten, während die Woge aus dunkler Macht über ihn hinwegging. Vor Sonnenuntergang war es viel zu riskant, um die Flucht zu ergreifen, doch wie sollte er seine Anwesenheit erklären, wenn man ihn hier fand? Greer bezweifelte, dass sich der Höllenfürst mit einer wie auch immer gearteten Erklärung abspeisen lassen würde, nachdem er in der Vergangenheit bereits einmal seinen kleinen Schatz verloren hatte.
    Als das mentale Tasten verschwand, streckte Greer seufzend die Beine aus. So sehr er den Höllenfürsten fürchtete, war er doch auch nicht gerade von der Aussicht begeistert, ohne jegliche Informationen zu Hekatah zurückzukehren. Sie würde darauf bestehen, dass er es noch einmal versuchte.
    Es musste heute Nacht geschehen. Er würde das Zimmer des Mädchens finden, sich die Kleine ansehen und in die
Hölle zurückkehren. Wenn Hekatah dann noch näher an das Mädchen herankommen und eine Konfrontation mit Saetan riskieren wollte, sollte sie das gefälligst selbst tun.
    5Kaeleer
    S aetan machte sich auf den Weg zu seiner Zimmerflucht, in der Hoffnung, dass ihm etwas einfallen würde, sobald er sich ein wenig ausgeruht hatte. Am frühen Abend hatte er versucht Jaenelle zu überreden, mit einigen ihrer Freunde in Kontakt zu treten. Seine Bemühungen waren alles andere als erfolgreich gewesen, und er hatte im Laufe des Gesprächs viel über die gefühlsmäßige Unbeständigkeit einer heranwachsenden Hexe gelernt.
    Da er in Gedanken mit der Frage beschäftigt war, ob er in zukünftigen Auseinandersetzungen auf Sylvia als Verbündete zählen könnte, spürte er die Warnsignale einen Augenblick zu spät.
    Eine Flutwelle der Angst und Wut donnerte gegen seine inneren Barrieren und ließ ihn gegen die nächste Wand taumeln. Er hielt seinen Kopf umklammert. Seine Schläfen fühlten sich an, als würden Messer hineingestoßen, und er hatte den Geschmack von Blut im Mund, da er sich auf die Lippe gebissen hatte.
    Der Schmerz in seinem

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