Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
können, als ihr das Bett zu wärmen, machte keinen Unterschied. Er wusste, welche Erwartungen an einen Gefährten gestellt wurden, und dass den anderen Männern klar war, dass er jene Pflichten nicht erfüllte.
    Er versuchte, diese Gedanken beiseite zu schieben. An diesem Tag war es wichtig, besonders wachsam zu sein.
    Lucivar stand in der Nähe der Anrichte und schlürfte eine Tasse Kaffee, während Khardeen und Aaron sich die Teller füllten. Leland und Philip, die einzigen anwesenden Personen aus Alexandras Gefolge, aßen ihr Frühstück an einem Ende der Tafel, Surreal und Karla saßen am anderen.
    Ein gieriger Blick trat in Jaenelles Augen, als sie die Tasse in Lucivars Hand erspähte. »Wirst du den teilen?«
    Lucivar entblößte seine Zähne zu einem Lächeln. »Nein.«
    Sie gab ihm einen frostigen Blick, küsste ihn jedoch trotzdem auf die Wange. Daemon hätte Lucivar liebend gerne dafür umgebracht, dass er diesen Kuss erhalten hatte. Es war ein flüchtiger, gewohnheitsmäßiger Kuss gewesen, doch immerhin ein Kuss – was mehr war, als er an diesem Morgen verbuchen konnte. Da Lucivar umzubringen jedoch nicht zur Debatte stand – jedenfalls nicht im Moment –, sah Daemon zu, wie Jaenelle sich zwei Birnenscheiben und einen Löffel Rührei auftat.
    Als sie sich von der Anrichte abwandte, spießte Lucivar mit
einer Gabel ein Stück Steak auf und ließ es auf ihren Teller fallen. »Du brauchst heute Fleisch. Iss das.«
    Sie fauchte ihn an. Lucivar trank seelenruhig seinen Kaffee weiter.
    »Lange Nacht?«, erkundigte Daemon sich leise bei Lucivar.
    »Ich hatte schon längere«, erwiderte Lucivar mit einem Lächeln, dass beißend wurde, als er Philip und Leland einen raschen Blick zuwarf. Er sprach laut genug, um im gesamten Raum verstanden zu werden. »Wie steht es mit dir, alter Knabe? Du siehst selbst aus, als hättest du eine lange Nacht hinter dir.«
    »Zumindest eine interessante Nacht«, entgegnete Daemon vorsichtig. Er würde gewiss nicht zugeben, dass Jaenelle und er Karten gespielt hatten, bevor sie mit trüben Augen ins Bett gefallen waren, um ein paar Stunden lang ruhelos und mit Unterbrechungen zu schlafen.
    Jaenelle stieß ein verächtliches Schnauben aus. »An Variante siebenundzwanzig muss etwas Hinterlistiges sein, wenn sie einem Mann solch einen Vorteil verschafft, aber ich bin nicht dahintergekommen … noch nicht.«
    Daemon entging nicht, wie Philip wütend die Lippen zusammenpresste – und ihm fiel auf, dass Khardeen und Aaron mit einem Mal ganz Ohr waren.
    »Du kennst siebenundzwanzig Varianten?«, fragte Khardeen langsam.
    Daemon erwiderte nichts.
    »Ja, tut er«, meinte Jaenelle verdrießlich. »Und diese spezielle Variante ist genial. Hinterlistig, aber genial.« Sie betrachtete den Servierteller mit den Steaks, wählte zwei weitere Scheiben aus und ging auf den Tisch zu.
    Bevor Daemon selbst nach einem Teller greifen konnte, hielt ihn Khardeen an einem Arm fest, während Aaron den anderen umklammert hielt, und sie drängten ihn aus dem Esszimmer.
    »Wir werden später frühstücken«, erklärte Khardeen auf dem Weg in das nächste leere Zimmer. »Zuerst müssen wir uns ein wenig unterhalten.«

    »Es ist nicht so, wie ihr denkt«, meinte Daemon. »Es ist nichts.«
    »Nichts?«, zischte Aaron, woraufhin Khary sagte: »Wenn du eine neue Variante von Wiege ausgetüftelt hast, die dem Mann einen Vorteil verschafft, ist es deine Pflicht als Bruder des Ersten Kreises, uns andere einzuweihen, bevor der Hexensabbat herausgefunden hat, wie man sie aushebelt.«
    Er starrte sie verständnislos an. Hatte er recht gehört?
    Aaron lächelte. »Na, was dachtest denn du, was wir anderen Gefährten nachts tun?«
    Daemon brach in Gelächter aus.
    2 Kaeleer
    Osvald klopfte an Wilhelminas Tür und trat anschließend einen Schritt zurück, die Schachtel mit den Holzschnitzereien fest in beiden Händen.
    Es hatte keiner großen Überredungskunst bedurft, Alexandra dazu zu bringen, die meisten ihrer Leute auf den Zimmern zu behalten. Schwieriger war es gewesen, sie dazu zu bewegen, Leland und Philip nach unten zum Frühstück zu schicken, damit es den Anschein hatte, als würden sich die Übrigen lediglich verspäten. Solange so viele aus dem Gefolge abwesend waren, konnte niemand ganz sicher sein, wer tatsächlich fehlte, bis er längst von der Burg verschwunden war.
    Natürlich vorausgesetzt, dass die Zauber, die Dorothea und die Dunkle Priesterin vorbereitet hatten, um eine Öffnung in den Schutzschilden

Weitere Kostenlose Bücher