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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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– und sie wünschte ihm viel Glück dabei. Für eine Frau, die inmitten der sinnlichsten Männer aufgewachsen war, die Surreal je gesehen hatte, war Jaenelle erschreckend schwer von Begriff, was Sex betraf. Vielleicht hatte erst Daemons Erscheinen ihr Verlangen geweckt, aber trotzdem wäre zu erwarten gewesen, dass sie wenigstens den einen oder anderen Hinweis aufgeschnappt hätte.
    Wie im Namen der Hölle fanden zwei Liebende, die beide unerfahren waren, je heraus, was zu tun war?, fragte Surreal sich. Da fiel ihr ein, wie viele Dinge schief gehen konnten, sobald Daemon und Jaenelle erst einmal das Küssen hinter sich gelassen hatten.
    Sollte sie vielleicht den Höllenfürsten von ihrer kleinen Unterhaltung in Kenntnis setzen? Vielleicht sollte sie das. Sicherheitshalber.

    Sie bog um eine Ecke und kollidierte beinahe mit dem letzten Menschen, dem sie im Moment begegnen wollte.
    »Was ist los?«, fragte Daemon.
    »Wie, was ist los?« Surreal trat einen Schritt zurück. »Warum sollte etwas los sein?«
    »Du siehst blass aus.«
    Oh, Mist! »Hm.« Vielleicht sollte sie ihm von der kleinen Unterhaltung erzählen, bloß um ihn ein wenig vorzuwarnen. Daemon, Jaenelle und ich haben uns ein bisschen über Sex unterhalten. Ich glaube, das Ergebnis wird dir Freude bereiten.
    Vielleicht besser doch nicht.
    »Surreal?« Daemons Stimme klang eine Spur schärfer als zuvor.
    Sie atmete tief durch. »Verhalte dich nervös. Das wird helfen. «
    Dann war sie an ihm vorbei und lief den Gang entlang. Ein paar Minuten später stürzte sie atemlos in Saetans Arbeitszimmer.
    Saetan erstarrte, den Füllfederhalter in der Luft über den Papieren auf seinem Schreibtisch. »Surreal«, meinte er argwöhnisch.
    Mit einem leicht verzweifelten Lächeln ließ sie sich in den Sessel vor seinem Schreibtisch gleiten. »Hallo. Ich dachte, ich leiste dir ein wenig Gesellschaft.«
    »Warum?«
    »Benötige ich einen Grund?«
    Anscheinend hatte diese Frage eine ganz besondere Bedeutung für ihn, denn er steckte den Füllfederhalter sorgsam zurück in seine Halterung, legte seine Brille mit den halbmondförmigen Gläsern auf den Tisch, lehnte sich in seinem Sessel zurück und starrte in Richtung der Tür seines Arbeitszimmers, bevor er seinen durchdringenden Blick auf Surreal richtete.
    »Solltest du die Absicht haben, mir beim Erledigen meines Papierkrams zuzusehen, schlage ich vor, du bringst deinen Sessel hierher hinter den Schreibtisch«, sagte er freundlich.
    Auf diese Weise säße Saetan zwischen ihr und jedem wutentbrannten Mann – also Daemon –, der eventuell durch die
Tür kommen könnte. »Welch wunderbarer Einfall!«, erwiderte Surreal. Sie ergriff den Sessel und schleppte ihn um den Schreibtisch herum.
    Bevor sie sich setzen konnte, hob Saetan den Sessel erneut hoch und rückte ihn näher an die Bücherregale, welche die Rückwand der Zimmernische ausfüllten. »Setz dich«, befahl er, wobei er mit den Fingern die Werke auf einem der Regale antippte. Er wählte ein Buch aus und reichte es ihr. »Dies ist eine Geschichte der Dea al Mon. Du solltest ein bisschen mehr über das Volk deiner Mutter erfahren. Außerdem liefert es eine einleuchtende Begründung für den Umstand, dass du hier sitzt, falls jemand kommen und danach fragen sollte.« Er hielt kurz inne. »Erwartest du übrigens jemanden?«
    »Nein, ich erwarte niemanden.«
    »Ich verstehe. In dem Fall werde ich mich wieder meiner Schreibarbeit widmen, bis du zu Atem gekommen bist. Danach führen wir eine kleine Unterhaltung.«
    Surreal schenkte ihm ein mattes Lächeln. »Heute scheint mein großer Tag für kleine Unterhaltungen zu sein.«
    Glücklicherweise murmelte er seine Antwort auf ihre Bemerkung derart leise, dass sie so tun konnte, als habe sie das Murmeln nicht gehört.
    2 Kaeleer
    Daemon starrte den leeren Gang hinunter, schüttelte den Kopf und setzte dann seinen Weg fort. Er war schon den ganzen Tag unterwegs, erst in den Parkanlagen und nun in dem Korridorlabyrinth der Burg.
    Im Laufe des Monats, den er nun in Kaeleer verbracht hatte, hatte er den Ort lieben gelernt. Er fühlte sich auf der Burg wohl, liebte ihre ausufernde Größe und die Einrichtung.
    Und nun würde er sie verlassen müssen.
    Zu diesem Schluss war er nach einer langen, schlaflosen Nacht gekommen. Oh, andere Männer hatten versucht, ihm
mit ihren Geschichten über das Werben um ihre Ladys zu helfen, doch zu seinem Leidwesen war es immer deutlicher geworden, dass für ihn keinerlei Hoffnung bestand. Wenn

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