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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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gaben sie sich nicht nur, um nicht im hüfthohen Schnee zu versinken, sondern auch, weil Fußspuren einen Feind zu den Höhlen der arcerianischen Katzen hätten führen können.
    »Was sonst konnten wir tun?«, entgegnete Lucivar erschöpft. »Das Mädchen hat seine Mutter, das Dorf und alle verloren, die es kannte. KaeAskavi ist der einzige Freund, der ihr geblieben ist. Es gibt überall in Glacia einzelne Orte, an denen gekämpft wird; sie also in einem anderen Dorf unterzubringen … Es gibt keinerlei Garantie dafür, dass sie das nächste
Mal überleben würde, sollte das entsprechende Dorf ebenfalls angegriffen werden. Marian und ich hätten sie bei uns aufgenommen, aber …«
    Daemon schüttelte den Kopf. »Du hast natürlich Recht. Im Moment würde sie nicht damit klarkommen, unter Eyriern zu leben.« Dies war auch der Grund gewesen, weshalb Lucivar überhaupt erst darauf bestanden hatte, dass Daemon ihn nach Arceria begleitete.
    »Und woanders können wir sie nicht hinbringen«, setzte Lucivar erbittert hinzu. »Nicht, bevor wir nicht wissen, ob dieser Angriff Teil von Hobarts Versuch ist, wieder die Kontrolle über Glacia an sich zu reißen, oder ob mehr dahintersteckt. Du hast gesagt, das Mädchen sei körperlich in Ordnung.«
    »Sie hat sich den Knöchel verstaucht, aber die arcerianischen Heilerinnen verfügen über genug Kunst, um sich um verletzte Gliedmaßen zu kümmern. Abgesehen davon war sie… unversehrt.« Er brachte es nicht über sich, das Wort ›Vergewaltigung‹ auszusprechen. Niemals würde er die Angst vergessen, die ihn durchzuckt hatte, als er in die Höhle gekrochen war und Della erblickt hatte – die blonde, blauäugige, zehnjährige Della. Abgesehen von der Haar- und Augenfarbe sah sie Jaenelle nicht im Geringsten ähnlich, hatte aber dennoch die Erinnerungen an das heraufbeschworen, was vor dreizehn Jahren auf Chaillot geschehen war. Mit zitternden Händen hatte er sie behutsam nach Verletzungen abgetastet, während er mithilfe eines kaum spürbaren mentalen Fadens jener Frage nachgegangen war. Seine Hände hatten auch deswegen gezittert, weil sie mit einer Hand eine ausgestopfte Stoffkatze und mit der anderen KaeAskavis Fell umklammert hatte – sodass er ständig den Atem der Raubkatze im Genick gespürt hatte. Die Art, wie sie sich an KaeAskavi festgehalten hatte, hatte Daemon gezwungen, sie in der Höhle zu belassen. Sie musste sich sicher fühlen, um heilen zu können – und sich an knapp zweihundert Kilo Muskeln und Pelz zu schmiegen, gab ihr offensichtlich ein starkes Gefühl von Sicherheit.
    Lucivar legte Daemon eine Hand auf die Schulter. »Ein paar Wochen bei den arcerianischen Katzen werden ihr bestimmt
nicht schaden. Zumindest kann man sich auf diese Weise um sie kümmern, ohne dass sie den Eindruck bekommt, jemand wolle an die Stelle ihrer Mutter treten.«
    Daemon nickte. »Kehrst du nach Ebon Rih zurück?« Er selbst hatte vorgehabt, zum Bergfried aufzubrechen, da Jaenelle sich zusammen mit Karla und Morghann auf dem Weg dorthin befand.
    Lucivar schüttelte den Kopf. »Der Höllenfürst hat mir aufgetragen, ihm auf der Burg Bericht zu erstatten. Dieser unvorhergesehene Ausflug hat meinen Bericht um zwei Tage verzögert. Ich bewege meinen Hintern also besser auf dem schnellstem Wege auf die Burg, bevor Saetan einfällt, mir einen Tritt in selbigen zu versetzen.«
    »Dann komme ich mit dir.«
    Als sie die Stelle erreichten, an der sie auf die Winde aufspringen konnten, zögerte Lucivar. »Wie geht es Karla? Ich hatte keine Gelegenheit, sie zu sehen, bevor die Frauen zum Bergfried aufbrachen.«
    Daemon starrte auf den unberührten Schnee. »Sie wird es überleben. Jaenelle glaubt, dass sie die Beine so weit heilen kann, dass Karla eines Tages wieder laufen können wird.«
    »Jaenelle glaubt , es zu können?« Lucivar wurde blass. »Mutter der Nacht, Daemon, wenn Jaenelle sich nicht sicher ist, was hat man mit Karlas …«
    »Frag nicht«, meinte Daemon. Dann atmetet er langsam aus und gab sich Mühe, gelassener zu klingen. »Frag nicht. Ich … möchte nicht darüber sprechen.« Doch es war Lucivar, der ihm die Frage gestellt hatte, also versuchte er es dennoch. »Es gibt kein Mittel gegen Hexenblut. Jaenelle sog das Gift in ihre Beine und von dort aus dem Körper, um die inneren Organe zu retten. Es … hat einen Großteil des Muskelgewebes zerstört, und diese Muskeln mussten …« Bei dem Gedanken an die ausgetrockneten Gliedmaßen, die einst gesunde Beine gewesen

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