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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Daemon einen zornigen Blick zuwerfen konnte. »Wessen Stärkungstrank?«
    »Jaenelles … mit meinem Blut gemischt.«
    Saetan fluchte leise, boshaft und von ganzem Herzen.
    Daemon zuckte zusammen. »Sie meinte, dir würde davon Hören und Sehen vergehen – und mehr«, murmelte er.
    »Nur jemand, der selbst noch nie einen dieser entzückenden kleinen Tränke zu sich nehmen musste, würde die Wirkung so zurückhaltend beschreiben.«
    Daemon sank vor Saetan in die Knie und machte sich daran, die Ketten zu lösen, die seinen Vater hielten. »Ich konnte nicht nach deinen Kleidern suchen, also habe ich dir diese hier gebracht. Sie sollten ganz gut passen.«
    Saetan knirschte mit den Zähnen, während Daemon ihm Beine und Füße massierte. »Wo hast du sie her?«
    »Von einem Wächter. Er hat keine Verwendung mehr dafür.«
    »Die verfluchten Dinger sind vermutlich voller Läuse.«

    »Du wirst es überleben«, knurrte Daemon. Er nahm eine Lehmkugel aus seiner Jackentasche und rollte sie in einen dickwandigen Zylinder. Anschließend öffnete er den Ring des Gehorsams mit sanfter Gewalt so weit, dass er sich von Saetans Penis entfernen ließ. Der Ring legte sich mit derselben Heftigkeit um den Lehm, mit dem er das menschliche Fleisch umschlossen gehalten hatte.
    Nachdem Daemon den Zylinder auf das Bett gelegt hatte, warf er Saetans Glied einen genaueren Blick zu und sog scharf die Luft ein.
    »Das macht nichts«, sagte Saetan leise. »Ich bin ein Hüter. Jenen Teil meines Lebens habe ich hinter mir gelassen.«
    »Aber …« Daemon presste die Lippen zusammen. »Zieh die hier an.« Er half Saetan in die Hosen und kniete sich dann erneut hin, um sich um die Strümpfe und Stiefel zu kümmern. »Es ist beinahe Mitternacht. Wir sind ein bisschen knapp dran, weil wir ein gutes Stück vom nächsten Strang der Winde entfernt sind, aber in ein paar Stunden werden wir im Bergfried sein. Dann sind wir wieder zu Hause.«
    Die verzweifelte Sehnsucht in Daemons Augen riss den Schleier von der Vision.
    Zwei Netze. Eines verschimmelt und beschmutzt. Das andere schön und voll glänzender Perlen der Macht.
    Sie hatte einen Weg gefunden, diejenigen, die nach den Gesetzen des Blutes lebten, von denen zu trennen, die von Hekatahs und Dorotheas Makel gezeichnet waren.
    Doch das dritte Netz …
    Sie war eine Königin, und eine Königin verlangte von anderen nicht, was sie selbst nicht zu geben bereit war. Vielleicht war es das einzig Egoistische, das sie jemals getan hatte. Indem sie sich selbst opferte, würde sie nicht die Bürde all der Leben tragen müssen, die sie zerstören würde. Doch …
    Er weiß es nicht. Du hast es ihm nicht gesagt. Er kam hierher in der Annahme, dass du bei seiner Rückkehr auf ihn warten würdest. Oh, Hexenkind!
    Deshalb hatte sie ihn gebeten, sich um Daemon zu kümmern. Sie hatte gewusst, dass es nötig sein würde.

    Vielleicht war es noch nicht zu spät. Vielleicht gab es noch eine Möglichkeit, es aufzuhalten, sie aufzuhalten.
    »Gehen wir«, meinte er jäh.
    Daemon belegte sie beide mit einem Sichtschutz, und sie schlüpften aus dem Lager.
    Als sie den Ort erreicht hatten, von dem aus sie auf die Winde aufspringen konnten, hatten ein kalter, scharfer Wind eingesetzt.
    Saetan blieb stehen, um tief durch den Mund einzuatmen und die Luft zu schmecken.
    »Es ist nur der Wind«, sagte Daemon.
    »Nein«, erwiderte Saetan grimmig, » das ist es nicht. Komm schon.«
    12 Terreille
    Zwei Stunden später stürzte Hekatah in Dorotheas Hütte und wedelte mit einem schweren Lehmzylinder in der Luft herum. »Man hat uns hereingelegt. Sie sind alle weg! Das Ding in der Gefangenenbaracke ist gar nicht Lucivar, sondern irgendein Illusionszauber. Und Saetan …« Sie schleuderte den Zylinder durch das Zimmer. »Sadi, dieser Bastard, hat uns angelogen !«
    Dorothea, die schon den ganzen Tag auf dem Boden gelegen hatte, starrte Hekatah von unten an. In dem Augenblick, in dem ihre Eingeweide noch mehr rote Ruhr von sich gaben, fing sie zu lachen an.
    13 Terreille
    Die ganze Nacht über hatte sich ein Gewittersturm zusammengebraut – Donner, Blitze, Wind. Jetzt, da der Morgen zu dämmern begann, war der Wind heftig geworden und hörte sich beinahe an, als habe er eine Stimme.

    »Komm schon«, meinte Tersa, die Karla zu dem Sofa hinüberhalf. »Du musst dich jetzt hinlegen. Morghann, komm her und leg dich auf den Boden.«
    »Was ist los?«, wollte Khardeen wissen, als Morghann sich gehorsam neben dem Sofa auf den Boden legte. Er

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