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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Begleiter sei, bot er beiden Frauen je einen Arm, und die drei begannen den langen Weg durch die Burg. Der Hund folgte ihnen dicht auf den Fersen.
    »Die Dienstboten müssen abends völlig erschöpft sein«, stöhnte Surreal, als sie in einen weiteren Korridor bogen.

    »Nicht wirklich«, erwiderte Aaron. »Das Personal arbeitet im Wechsel in einem Flügel der Burg nach dem anderen. Auf diese Weise erhält jeder die Gelegenheit, im Familienflügel und den Flügeln zu arbeiten, in denen der Hof residiert, wenn er auf der Burg weilt.«
    »Willst du damit sagen, dass ich genau die gleiche Auseinandersetzung von vorhin mit noch einem Dienstmädchen haben werde?«, jammerte Surreal.
    Aaron warf ihr einen belustigten Blick zu. »Hast du dir etwa dein Bad selbst eingelassen?«
    »Ich habe mir nicht die Mühe gegeben, zu baden«, fuhr Surreal ihn an. »Setz dich beim Essen einfach nicht in meine Nähe.«
    Klugscheißerin.
    Er brauchte es nicht laut zu sagen. Seine Miene verriet alles.
    Surreal sah zu ihrem pelzigen Begleiter zurück. Nun, Tiere sollten sich als Gesprächsthema für unverbindliches Geplauder eignen. »Er wird hier drin geduldet, ja?«
    »Oh ja«, antwortete Aaron. »Obwohl ich überrascht war, ihn zu sehen. Normalerweise bleibt das Rudel in den nördlichen Wäldern, wenn sich Fremde auf der Burg aufhalten.«
    »Das Rudel? Was für eine Hunderasse ist es denn?«
    »Er ist kein Hund, sondern ein Wolf. Und er ist ein verwandtes Wesen.«
    Wilhelmina zuckte zusammen und sah den Wolf ängstlich an. »Aber … sind Wölfe denn nicht wilde Tiere?«
    »Außerdem ist er ein Krieger«, erklärte Aaron, ohne auf Wilhelminas Frage einzugehen.
    Surreal beschlich ein leichtes Unbehagen. Von den verwandten Wesen hatte sie schon gehört. Angeblich verfügten sie über ein gewisses Maß an eigener Magie. Aber ihn als Krieger zu bezeichnen … »Willst du damit sagen, dass er ein Angehöriger des Blutes ist?«
    »Selbstverständlich.«
    »Wieso ist er hierher auf die Burg gekommen?«
    »Tja, auf Anhieb würde ich sagen, dass er nach einer Freundin gesucht hat.«

    Möge die Dunkelheit Erbarmen haben , dachte Surreal. Was hatte das nun wieder zu bedeuten? »Dann gehe ich einmal davon aus, dass er nicht wirklich ein wildes Tier ist. Wenn er sich hier im Haus aufhält, muss er zahm sein.«
    Aaron schenkte ihr ein grimmiges Lächeln. »Wenn du mit ›zahm‹ meinst, dass er stubenrein ist, dann ist er zahm. So betrachtet, bin ich es ebenfalls.«
    Surreal biss die Zähne zusammen. Zur Hölle mit unverbindlichem Geplauder! An diesem Ort wurde jedes noch so unverfängliche Thema allzu leicht zu verbalem Treibsand.
    Sie fiel in Wilhelminas Seufzer der Erleichterung ein, als sie eine Treppe erreichten. Hoffentlich war das Esszimmer nicht mehr fern, und sie konnte sich ein wenig von ihrem Begleiter distanzieren. Ihren Begleitern. Wie auch immer.
    Mist.
    Vielleicht würde Khardeen im Esszimmer sein. Er war ein Krieger, und befand sich damit in der Bluthierarchie in derselben Kaste wie sie. Doch ihre grauen Juwelen waren ranghöher als sein Saphir, sodass sie im Vorteil war. In diesem Augenblick sehnte sie sich nach jeglichem Vorteil den Männern gegenüber, denn sie hatte das dumpfe Gefühl, dass von ihren beiden Begleitern derjenige mit den eindrucksvolleren Zähnen in Wirklichkeit der weniger gefährliche war.
    Surreal starrte die geschlossene Holztür an und wünschte sich, sie hätte die Angelegenheit vor dem Essen erledigt. Der dicke Gemüseeintopf mit Rindfleisch war köstlich gewesen, ebenso wie das Brot, der Käse und die leicht säuerlichen Äpfel. Sie hatte alles mit Begeisterung verspeist, und nun verarbeitete ihr Magen das ganze Essen, und sie fühlte sich schwer und unbeholfen.
    Mit einem leisen Knurren hob sie die Faust, um anzuklopfen. Beim Feuer der Hölle, es handelte sich bloß um ein notwendiges Treffen mit dem Haushofmeister … der jetzt die Befugnis hatte, ihr Leben zu kontrollieren … der abgesehen davon der Kriegerprinz von Dhemlan war … und der Höllenfürst … und der Saetan Daemon SaDiablo hieß.

    »Wuff?«
    Surreal blickte über ihre Schulter. Der Wolf legte den Kopf schief.
    »Ich denke, da hältst du dich besser raus«, meinte sie und klopfte einmal fest an. Als eine tiefe Stimme »Herein« rief, schlüpfte sie in das Zimmer. Sie schloss die Tür hinter sich, bevor der Wolf ihr folgen konnte.
    Das Zimmer hatte die Form eines umgekehrten L. Die Längsseite des Raums wies eine bequeme Sitzgruppe mit

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