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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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gewöhnlich eher von den meisten Menschen fern. Doch wann immer sie einem Menschen begegnen, der zu ihnen passt, versuchen sie, eine Verbindung zu knüpfen, um uns besser verstehen zu lernen.«
    »Warum ich?«, fragte Surreal neugierig.
    »Die Königinnen hier haben starke Höfe, und die Männer im Ersten Kreis haben Vorrang, was deren Zeit und Aufmerksamkeit betrifft. Als Jungtier muss Graufang warten, bis er an der Reihe ist, und diese Zeit dann mit anderen, ranggleichen jungen Männchen teilen. Doch du bist eine Hexe
mit grauem Juwel, auf die sonst noch keine Männer Anspruch erheben.«
    »Abgesehen von den Männern in meiner Familie«, erwiderte Surreal verstimmt.
    »Abgesehen von den Männern in deiner Familie«, stimmte Saetan ihr zu. »Auf beiden Seiten.«
    Sie zischte vor Wut.
    »Aber diese Art Anspruch ist nicht ganz das Gleiche. Du bist keine Königin, deren Hof bereits nach dem Protokoll gegliedert ist. Wenn du Graufang also akzeptierst, bevor die anderen Männer merken, dass du hier bist, wird er allen anderen Männern außer deinem Partner gegenüber eine Vormachtstellung innehaben, selbst wenn ein anderer Mann dunklere Juwelen tragen sollte. Da er nicht alt genug ist, der Dunkelheit sein Opfer darzubringen, und immer noch sein purpurnes Geburtsjuwel trägt, ist es mehr als wahrscheinlich, dass ein Mann mit dunkleren Juwelen Interesse an dir zeigen wird.«
    »Was aber immer noch nicht erklärt, wieso er es ausgerechnet auf mich abgesehen hat.«
    Langsam streckte Saetan die Hand aus. Mit dem linken Zeigefinger griff er nach der Goldkette an ihrem Hals und zog sie aus ihrem Hemd hervor, bis das graue Juwel zwischen ihnen baumelte.
    Zuerst deutete sie seine leichte Berührung als subtile Art der Verführung. Dann erkannte sie jedoch, dass die Geste überhaupt nicht verführerisch gemeint gewesen war. Es war einfach etwas, das für ihn so natürlich war wie das Atmen.
    Ein Umstand, der ihrer geistigen Verfassung nicht unbedingt gut bekam.
    »Denk einmal darüber nach«, meinte er. »Vielleicht wurde ihm sein Name nicht gegeben, weil er grau ist und Fänge besitzt, sondern weil es seine Bestimmung ist, Grau zu fangen. «
    »Mutter der Nacht.« Surreal blickte auf ihr Juwel hinab.
    Er ließ den Stein sinken, bis er ihre Brüste berührte. »Die Entscheidung, was ihn betrifft, liegt bei dir, und ich werde jegliche Entscheidung billigen, die du triffst. Aber denk gut
darüber nach, Surreal. Die Visionen einer Schwarzen Witwe sollten nicht voreilig abgetan werden.«
    Sie nickte. Es war ein wohliges Gefühl, seine Hand an ihrem Rücken zu spüren, während er sie zur Tür geleitete. Als er nach dem Türknauf griff, legte sie die Hand an die Tür, um sie geschlossen zu halten. »Was ist deine Verbindung zu Daemon?«
    »Er und Lucivar sind meine Söhne.«
    Das erklärte einiges.
    »Daemon hat dein Aussehen geerbt«, stellte sie fest.
    »Und ebenfalls mein Temperament.«
    Als sie den warnenden Unterton in seiner Stimme hörte, fiel ihr dieselbe Wachsamkeit in seinen goldenen Augen auf, die sie schon bei Aaron entdeckt hatte. Beim Feuer der Hölle, sie musste unbedingt bald jemanden finden, der ihr die Regeln über den Umgang zwischen Männern und Frauen in Kaeleer erklären konnte. Wenn man ihr gegenüber in ihrer Rolle als Kopfgeldjägerin wachsam war, war das eine Sache. Doch im Umgang mit ihr wachsam zu sein, weil sie eine Frau war … Das gefiel ihr nicht. Nicht, wenn es von ihm kam. Es gefiel ihr überhaupt nicht.
    »Ich würde meine Mutter gerne treffen«, erklärte sie schroff.
    Saetan nickte. »Heute Abend reist der Hof an, und ich kann nicht fort, bis die Königin die Neuankömmlinge formell bestätigt hat. Ich werde jedoch dafür sorgen, dass Titian benachrichtigt wird.«
    »Danke.« Verflucht noch mal, hör auf, das Ende eures Gespräches hinauszuzögern! Verschwinde endlich von hier. Sobald er die Tür geöffnet hatte, stürzte sie aus dem Zimmer.
    Während Graufang nervös neben ihr hertrottete, hatte sie weiterhin das eigenartige Gefühl, dass etwas an ihren inneren Barrieren vorbeistrich.
    Zweimal hätte sie sich ohne die Hilfe des Wolfes verlaufen, obgleich ihr auffiel, dass sich in allen Hauptkorridoren Lakaien befanden. Jeder der Männer erhob sich von seinem Stuhl, warf Graufang einen Blick zu und lächelte Surreal an, ohne etwas zu sagen. Also folgte sie dem Wolf, bis sie mit einem erleichterten Seufzer ihr Zimmer erreichte.

    Als Graufang sie eine Minute später verließ, um sich seinen eigenen

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