Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
der Meinung der anderen Dienstboten ändern? Denkst du, dass sie es glauben werden?«
    »Nein, es wird sie lediglich daran hindern, ihr Urteil vor der Ankunft der Lady zu fällen.« Saetan wirkte ernst. »Aber du musst eines begreifen, Prinz. Sollte Jaenelle sich gegen ihn richten, gibt es nichts, was du oder ich oder irgendjemand tun oder sagen könnte, das auch nur den geringsten Unterschied machen würde. Wenn man in Kaeleer einmal Kleinterreille verlassen hat, ist Hexe das Gesetz! Ihr Urteil ist endgültig.«
    Daemon dachte über das Gesagte nach. Er nickte. »Ich werde das Urteil der Lady hinnehmen.« Während er Saetan zurück zum Esszimmer folgte, hoffte er inständig, dass die Frau, die Jaenelle geworden war, sich nicht allzu sehr von dem Kind unterschied, dass er gekannt – und geliebt – hatte.
    2 Kaeleer
    Lord Jorvals Herz hämmerte wild in seiner Brust, als er in das Zimmer zurückkehrte, in dem der Mann mit dem rotblonden Haar und den besorgten grauen Augen auf ihn wartete. Er ließ
sich hinter dem Schreibtisch nieder und faltete die Hände, um das aufgeregte Zittern zu verbergen.
    »Hast du schon herausgefunden, wo meine Nichte hingegangen ist?«, fragte Philip Alexander.
    »Das habe ich«, erwiderte Jorval feierlich. »Als du mir die verwandtschaftlichen Beziehungen erklärt hast, kam mir sofort ein Verdacht, wo ich suchen musste.«
    Philip umklammerte die Lehnen seines Sessels so fest, als wolle er sie zerquetschen. »Hat sie einen Vertrag an einem Hof in Kleinterreille unterschrieben?«
    »Leider nicht.« Jorval gab sich Mühe, genug Mitgefühl in seine Stimme zu legen. »Du musst das verstehen, Prinz Alexander. Wir konnten nicht wissen, wer sie war. Zwei Ratsmitglieder können sich daran erinnern, dass sie versuchen wollte, ihre Schwester zu finden, doch sie waren davon ausgegangen, dass ihre Schwester früher selbst einmal nach Kaeleer eingewandert war – und in gewissem Sinne trifft das auch zu. Doch woher Jaenelle Angelline stammte, hat der Dunkle Rat nie offiziell erfahren, als der Höllenfürst ihre Vormundschaft übernahm. Es bestand von unserer Seite kein Grund, die beiden Frauen miteinander in Verbindung zu bringen, und als die Ratsmitglieder anfingen, sich Gedanken über den Hintergrund ihrer Erkundigungen zu machen, war es bereits zu spät.«
    »Was meinst du mit ›zu spät‹?«, fuhr Philip ihn an.
    »Sie wurde dazu … überredet … einen Vertrag bei dem Kriegerprinzen von Ebon Rih zu unterschreiben – und das ist kein anderer als Lucivar Yaslana.«
    Warme Zufriedenheit stieg in Jorval empor, als er sah, wie Philip erbleichte. »Wie ich sehe, hast du schon von ihm gehört. Dann ist dir auch klar, in welcher Gefahr deine Nichte schwebt. Und es geht nicht nur um Yaslana, obgleich er schon schlimm genug wäre.« Er hielt inne, um Philip Zeit zu geben, den Haken wie auch den Köder zu schlucken.
    »Sie ist die Gefangene von allen dreien, nicht wahr? Sie befindet sich in der Gewalt von Yaslana, Sadi und dem Höllenfürsten – genau wie Jaenelle.«

    »Ja.« Jorval seufzte. »Soweit wir wissen, brachte Yaslana sie auf die Burg SaDiablo in Dhemlan. Wie lange sie dort bleiben wird…« Er breitete hilflos die Hände aus. »Vielleicht ist es möglich, sie heimlich aus der Burg zu schaffen, doch sobald er sie einmal in die Berge geschafft hat, die Ebon Rih umgeben, ist es unwahrscheinlich, dass du sie je zurückholen wirst – zumindest solange noch genug von ihr übrig ist, um das Risiko zu rechtfertigen.«
    Philip sank in seinem Sessel zusammen.
    Jorval wartete einfach eine Weile. Schließlich fügte er hinzu : »Der Dunkle Rat ist nicht in der Lage, dir in dieser Angelegenheit offiziell zu helfen. Inoffiziell werden wir jedoch alles daransetzen, um Jaenelle Angelline und Wilhelmina Benedict wieder ihrer rechtmäßigen Familie zuzuführen.«
    Als Philip sich schwerfällig erhob, wirkte er wie ein Mann, auf den man eingeprügelt hatte. »Danke, Lord Jorval. Ich werde diese Kunde meiner Königin überbringen.«
    »Möge die Dunkelheit dich leiten und schützen, Prinz Alexander. «
    Erst eine Minute, nachdem Philip das Zimmer verlassen hatte, lehnte Jorval sich zurück und seufzte zufrieden über den Verlauf des Treffens. Der Dunkelheit sei Dank, dass Philip ein Prinz war! Er würde sich Sorgen machen und über die Ereignisse nachgrübeln, aber im Gegensatz zu einem Kriegerprinzen würde er tatsächlich zu Alexandra Angelline zurückkehren und sich ihrer Entscheidung fügen. Und welch

Weitere Kostenlose Bücher