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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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hatte, und wie Leland auf dem Rückweg leise geweint hatte, wenn Dr. Carvay ihnen mitteilte, Jaenelle sei zu labil, um Besuch zu empfangen. Und sie entsann sich der Gelegenheiten, als sie insgeheim erleichtert war, dass Jaenelle aus dem Weg war, sodass andere nicht aus erster Hand von den merkwürdigen Phantasien des Mädchens erfuhren. »Ich besuchte sie, wann immer sie stabil genug war, um Besucher zu haben.«
    Saetan stieß ein leises Knurren aus.
    »Du kannst da sitzen und mich verurteilen, aber du hast ja keine Ahnung, wie es war, mit einem Kind zurechtkommen zu müssen, das …«

    »Jaenelle war sieben, als ich ihr zum ersten Mal begegnet bin.«
    Einen Augenblick lang raubte es Alexandra den Atem. Sieben. Sie konnte sich gut vorstellen, wie jene dunkle Männerstimme ein Kind umgarnte und ihm Lügen vorspann. »Wenn sie also ihre Märchen von Einhörnern und Drachen erzählt hat, hast du sie noch darin unterstützt.«
    »Ich habe ihr geglaubt.«
    »Warum?«
    Sein Lächeln war erbarmungslos. »Weil es sie wirklich gibt.«
    Sie schüttelte den Kopf. Der Tumult an Gedanken und Gefühlen in ihrem Innern verschlug ihr die Sprache.
    »Was müsste geschehen, um dich zu überzeugen, Alexandra? Müsste man dich auf dem Horn eines Einhorns aufspießen? Würdest du dann immer noch behaupten, dass es sich dabei lediglich um ein Märchenwesen handelt?«
    »Du könntest jeden dazu bringen, dir die absonderlichsten Dinge zu glauben.«
    Seine Augen nahmen einen schläfrigen Blick an. »Ich verstehe. « Er erhob sich. »Es ist mir verdammt noch einmal egal, was du von mir hältst. Es ist mir überhaupt egal, was du denkst. Doch wenn ich bei Wilhelmina oder Jaenelle wegen dir auch nur den Hauch einer Sorge wahrnehme, wirst du herausfinden, wie ich wirklich bin, und was ich weiß.« Er sah sie mit jenen unendlich kalten Augen an. »Ich weiß nicht, wieso Jaenelle zu dir kam. Es ist mir unbegreiflich, weshalb die Dunkelheit ein derart außergewöhnliches Wesen in die Obhut einer Person wie dir gab. Du hattest sie nicht verdient. Du verdienst es nicht einmal, sie auch nur zu kennen.«
    Er verließ das Zimmer.
    Alexandra saß noch lange da.
    Tricks und Lügen. Er hatte behauptet, Jaenelle sei sieben gewesen, als er sie zum ersten Mal getroffen hatte, doch wie alt war sie wirklich gewesen, als der Höllenfürst anfing, das süße Gift seiner Lügen in das Ohr des Kindes zu träufeln? Vielleicht hatte er sogar Trugbilder von Einhörnern und Drachen erschaffen, die echt genug aussahen, um die Kleine von ihrer
Existenz zu überzeugen. Vielleicht war der Umstand, dass sie sich manchmal in Jaenelles Gegenwart unwohl gefühlt hatte, in Wirklichkeit ein Nachgeschmack ihrer Treffen mit dem Höllenfürsten gewesen, und nicht das Kind an sich.
    Sie konnte nicht bestreiten, dass in Briarwood entsetzliche Dinge passiert waren. Doch hatten jene Männer diese Dinge aus freiem Antrieb getan, oder hatte ein Unsichtbarer die Fäden gezogen? Daemon Sadis Grausamkeit hatte sie am eigenen Leib erfahren. War es nicht wahrscheinlich, dass er bei seinem Vater in die Lehre gegangen war? Waren all der Schmerz und das Leid verursacht worden, um ein bestimmtes Kind so verletzlich zu machen, dass es schließlich von diesen beiden Männern abhängig wurde?
    Dorothea hatte Recht gehabt. Der Höllenfürst war ein Ungeheuer. Während Alexandra vor ihm saß, stieg nur eine Gewissheit in ihr empor: Sie würde alles tun, um ihm Wilhelmina und Jaenelle zu entreißen.
    Er spürte, wie Daemons Hände seine Schulterblätter empor glitten und sich ihm dann einen Augenblick lang auf die Schultern legten, bevor die starken, schlanken Finger seine verspannte Muskulatur lockerten.
    »Hast du ihr gesagt, dass Jaenelle Hexe ist?«, fragte Daemon leise.
    Saetan trank einen Schluck Yarbarah, Blutwein, und schloss die Augen, um besser genießen zu können, wie die Anspannung und die Wut von ihm abfielen, während Daemon ihn massierte. »Nein«, antwortete er schließlich. »Ich habe ihr erklärt, dass Jaenelle die Königin ist, was hätte ausreichen sollen, aber …«
    »Es hätte keinen Unterschied gemacht«, meinte Daemon. »In jener letzten Nacht auf dem Winsolfest, als mir endlich dämmerte, was Briarwood in Wirklichkeit war, wollte ich Alexandra die Wahrheit über Jaenelle sagen. Ich hatte mir eingeredet, sie würde mir helfen, Jaenelle von Chaillot fortzuschaffen. «
    »Doch du hast geschwiegen.«

    Daemons Hände hielten inne. Dann bearbeiteten sie eine andere verspannte

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