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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Juwel trägt. Doch eigenartigerweise – es mag nun an seinen Fähigkeiten oder seiner Ausbildung liegen – ist er in der Lage, jeglichen Schild zu durchdringen, selbst Schwarz.«
    »Mutter der Nacht«, murmelte Daemon.
    »Abgesehen davon besteht er aus dreihundertfünfzig Kilo Katzenmuskeln und Raubtiertemperament.« Lucivars Lächeln war grimmig. »Wir alle geben uns Mühe, Kaelas nicht zu verärgern. «

    »Mist«, stieß Surreal matt hervor.
    »Komm«, sagte Lucivar. »Wir begleiten dich zu deinem Zimmer.«
    Auf einmal klang es nach einer ausgezeichneten Idee, zwei starke Männer bei sich zu haben.
    Nach zwei Minuten meinte Surreal: »Zumindest dürfte es bei seiner Größe nicht schwierig sein, seine Anwesenheit zu bemerken.«
    Lucivar zögerte. »Die arcerianischen Angehörigen des Blutes setzen immer einen Sichtschutz ein, wenn sie auf die Jagd gehen. Das macht sie zu sehr erfolgreichen Raubtieren.«
    »Oh.« Mit einem Wolf befreundet zu sein, ergab von Minute zu Minute mehr Sinn.
    Sobald sie Surreals Zimmer erreicht hatten, wünschte sie den Männern eine gute Nacht und verschwand in ihrem Schlafgemach.
    Graufang stand genau dort, wo sie ihn zurückgelassen hatte. Nun, sie hatte ihm gesagt, »Bleib, wo du bist!«, und er musste sie beim Wort genommen haben.
    Als sie die Trauer in seinen braunen Augen sah, stieß sie ein Seufzen aus.
    Ein herzzerreißender Hundeblick. Mit diesem Wort hatten die Huren immer den Blick beschrieben, den ungeschickte, eifrige Jünglinge während der paar Wochen in den Augen hatten, wenn sie ihre ersten sexuellen Erfahrungen sammelten. Eine kurze Zeit lang versuchten die Männer zu gefallen, sodass sie nicht des Bettes verwiesen wurden. Doch nachdem der Reiz des Neuen vorbei war, lag bald Härte in ihren Augen und Spott in ihrer Stimme, sobald sie sich an dieselben Frauen wandten.
    »Morgen müssen wir ein paar Dinge klären«, sagte Surreal zu Graufang.
    Sein Schwanz wedelte einmal hin und her. Tock-Tock.
    Sie gab nach, indem sie in ihr Bett kletterte und auf das Bettzeug neben sich klopfte. Er sprang auf die Matratze und legte sich hin, wobei er sie nicht aus den Augen ließ. Sie kraulte ihm das Fell und schaltete das Licht aus, ein Lächeln auf
den Lippen. Sie war an einem Ort gelandet, wo sich das Wort Hundeblick tatsächlich auf einen Hund bezog.
    12 Kaeleer
    Da Daemon zu nervös zum Schlafen war, jedoch zu ruhelos, um sich mit einem Buch abzulenken, wanderte er durch die matt erhellten Gänge der Burg.
    Du läufst davon, dachte er. Mit Verbitterung hatte er die Zweifel und Ängste in sich aufsteigen gefühlt, als er sich seiner Zimmerflucht genähert – und Jaenelles Gegenwart in der Nachbarsuite gespürt hatte.
    Die meisten seiner siebzehnhundert Lebensjahre hatte er felsenfest geglaubt, dazu geboren worden zu sein, der Geliebte von Hexe zu werden. Die Begegnung mit dem Mädchen, dass Jaenelle vor dreizehn Jahren gewesen war, hatte diese Überzeugung nicht erschüttern können. Sein Herz war Hexe längst verschrieben, und er war bereit, auf sie zu warten. Doch nun trennten sie eine brutale Vergewaltigung und die Jahre voneinander, die er an den Wahnsinn verloren hatte. Er war sich nicht sicher, ob er ihr von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten und es ertragen konnte, nur die eingegangene Verpflichtung oder, noch schlimmer, Mitleid in ihren Augen zu sehen.
    Er musste einen Ort finden, an dem es ihm gelingen würde, sein Gleichgewicht wiederzugewinnen.
    Daemon hielt inne und lächelte zögerlich, als ihm dämmerte, dass er nicht weggelaufen war, sondern vielmehr nach etwas suchte. Irgendwo auf dem Anwesen musste es einen Ort geben, der den formellen Riten der Angehörigen des Blutes für die heiligen Tage jeder Jahreszeit gewidmet war. Doch ohne Zweifel würde Saetan kein Heim errichten, in dem es nicht auch einen informellen Ort gab, an dem man ungestört meditieren konnte.
    Er schloss die Augen und öffnete seine Sinne. Einen Moment
später stürmte er zurück auf den Teil der Burg zu, in dem sich die Wohnräume der Familie befanden.
    Wenn er nicht im Vorbeieilen kurz sein Spiegelbild im Glas der Tür erhascht hätte, wäre ihm der Eingang niemals aufgefallen.
    Er trat ins Freie und blickte in den tief abfallenden Garten hinab. Oben umrahmten Blumenbeete den Eingang von allen Seiten, lediglich unterbrochen von den steinernen Stufen, die in den Garten hinabführten. Zwei Statuen beherrschten den Ort. Ein paar Meter vor ihnen befanden sich ein erhöhter Steinsockel und

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