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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Stundenglas für eine Stunde, eine halbe und eine Viertelstunde. Die Stundengläser aus hellem Holz nahm Jaenelle zur Hand, wenn sie Zeit für sich haben wollte, man sie aber stören konnte, falls nötig. Die Garnitur aus Ebenholz benutzte Hexe , die Königin, und diese Stundengläser waren ein stillschweigender, absoluter Befehl.
    Ladvarian akzeptierte seine Entlassung und trottete aus dem Garten.
    Er hatte nicht vor, sich seiner Königin zu widersetzen, doch er hatte gelernt, dass Lucivar um sich schlug, wenn man ihn fest genug ins Bein zwickte. Und dann würden Ladvarian und die anderen Männer herausfinden, was die Lady plante.
    4 Kaeleer
    Jeder Angehörige des Blutes, der Juwelen trug, war mithilfe der Kunst in der Lage, eine Axt mühelos durch ein Holzscheit gleiten zu lassen. Während Daemon zusah, wie die Axt niedersauste, kam er zu dem Schluss, dass sich Lucivar jedoch lediglich seiner Muskelkraft und enormen Wut bediente.
    Dies verriet ihm mehr als alles, was er seit seiner Ankunft in Kaeleer erlebt hatte, wie anders es war, an einem der hiesigen Höfe zu dienen. In Terreille hätte Lucivar einen Streit mit einem der anderen starken Männer angefangen, und die daraus resultierende Gewalt wäre in eine körperliche Auseinandersetzung ausgeartet, die einen Hof in Stücke reißen konnte. Hier reagierte er seine Wut beim Holzhacken ab, was dazu führte, dass die Burg im kommenden Winter über genug Feuerholz verfügen würde.
    »Sie hat dich nach draußen geschickt, um mir Fußfesseln anzulegen?«, stieß Lucivar zornig hervor, wobei er erneut die Axt schwang.
    »Was passierte vor sieben Jahren, Lucivar?«, erkundigte Daemon sich ruhig. »Wieso hast du etwas dagegen, dass Jaenelle jemanden in Kleinterreille heilt?«
    »Du wirst mich nicht umstimmen können, Bastard.«
    »Ich habe kein Interesse daran, dich umzustimmen. Ich möchte bloß wissen, warum ich kurz davor stehe, mich dem Wunsch meiner Königin zu widersetzen.«
    Die Axt sauste mit so viel Schwung herab, dass sich die Klinge in den Hackblock grub.
    Lucivar rief ein Handtuch herbei und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. »Vor sieben Jahren war sie in Kleinterreille zu Besuch, ein Zugeständnis an den Dunklen Rat. Ein Kind war schwer verletzt worden, und man bat sie darum, es zu heilen. Wer immer dahinter steckte, machte seine Sache gut. Die Verletzung war so stark, dass der Heilungsprozess sie körperlich und mental erschöpfen musste, doch nicht so schlimm, dass sie Heilerinnen von außerhalb Kleinterreilles
um Hilfe gebeten hätte. Denn wenn sie Gabrielle oder Karla herbeigerufen hätte, wäre Geleitschutz mit ihnen gekommen. Als sie das Kind geheilt hatte, verabreichte ihr jemand etwas zu essen oder ein Getränk, das mit Drogen versetzt war. Da sie völlig erschöpft war, bemerkte sie nichts. Es machte sie gefügig genug, um zu tun, was man ihr befahl – und man befahl ihr, einen Heiratsvertrag zu unterzeichnen.«
    Die Kälte rann süß und tödlich durch Daemons Adern. Du warst nicht hier. Du kannst nicht behaupten, hintergangen worden zu sein, denn du warst nicht hier. Es war gleichgültig. Ein Gefährte war im Grunde nur dazu da, ihr körperlich gefällig zu sein. Doch ein Ehemann … »Wo ist er also?«, fragte er mit trügerischer Ruhe.
    Lucivar hielt das Handtuch umklammert. »Er hat den Vollzug der Ehe nicht überlebt.«
    »Du hast dich darum gekümmert? Danke.«
    »Er war schon tot, als ich dort ankam.« Lucivar schloss die Augen und schluckte hart. »Beim Feuer der Hölle, Daemon, sie hat ihn im ganzen Zimmer verteilt.« Er schlug die Augen wieder auf. Die Trostlosigkeit darin ließ Daemon erschaudern. »Abgesehen von der anderen Droge hatten sie ihr auch noch eine große Dosis Safframate eingeflößt.«
    Kurzzeitig war Daemons Körper wie betäubt. Er wusste nur zu gut, was Safframate einem Menschen antun konnte. »Du hast dich um sie gekümmert?« Womit gemeint war: Du hast ihr den Sex gegeben, den sie brauchte? In seinem Innern war kein Raum mehr für Eifersucht oder das Gefühl, hintergangen worden zu sein; nur die verzweifelte Hoffnung, dass Lucivar das Nötige getan hatte.
    Lucivar blickte zur Seite. »Ich ging mit ihr in Askavi auf die Jagd.«
    Daemon starrte seinen Bruder lediglich an und ließ die Tragweite jener Worte auf sich wirken. »Du bist als Köder mit ihr gegangen?«
    »Was sollte ich tun?«, fuhr Lucivar ihn an. »Sie im Schwarzen Askavi eingesperrt leiden lassen? Blutvergießen erleichtert die Schmerzen, die das

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