Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
Welpe, was?« Andulvar trat beiseite.
    »Da hast du verflucht Recht«, erwiderte Lucivar und wirbelte mit seiner Haushexe über die Tanzfläche.
    »Das war unverschämt«, schalt Marian ihn.
    Er grinste. »Na und?«
    Sie stieß ein Schnauben aus - und musste ein Lachen unterdrücken.
    Er verlangsamte seine Schritte, bis sie kaum mehr taten, als sich eng umschlungen hin- und herzuwiegen. »Jaenelle hat vorgeschlagen, wir könnten als Hochzeitsreise ein paar Tage in ihrem Haus auf Scelt verbringen.«
    »Oh, ich möchte ihr keine Unannehmlichkeiten …«
    »Außerdem meinte sie, sie würde mit der Königin von Scelt sprechen, damit ich dir die Einhörner zeigen kann.«
    »Die Einhörner? Tatsächlich?«
    »Wenn du möchtest. Wir können alles machen, was du willst. Du kannst alles haben, was du willst.«
    »Dich«, sagte sie zärtlich. »Ich will dich.«
    Ihre Worte verursachten ihm einen warmen Schauer, von dem ein bestimmtes Körperteil ganz besonders betroffen war.
    Er knabberte an ihrem Ohr und flüsterte: »Darf ich mich heute Nacht um dich kümmern und dich verwöhnen?«
    Sie lehnte sich zurück. Ihre Augen funkelten belustigt, und sie fletschte knurrend die Zähne.
    Sein Gelächter schallte durch den ganzen Raum. Er hob sie empor und wirbelte sie durch die Luft. Als er sie schließlich wieder auf die Füße setzte, hielt sie sich fluchend an seinem Jackett fest.
    Er grinste sie an, während die Leute um sie her lachten und Beifall klatschten. »So lobe ich mir meine aufbrausende Hexe!«

Zuulaman
    Eine Geschichte aus Saetans Vergangenheit …

1
    Saetan legte den Brief des Gesandten von Zuulaman beiseite, lehnte sich in dem Sessel hinter seinem Ebenholzschreibtisch zurück und rieb sich die Augen. Ein halbes Dutzend Treffen mit dem Mann hatten nichts geändert. In dem Brief fanden sich die gleichen Klagen wie in den vorherigen drei Schreiben. Er verstand die Besorgnis, die darin zum Ausdruck gebracht wurde, und empfand bis zu einem gewissen Punkt sogar Mitgefühl. Doch er würde den Kaufleuten von Dhemlan nicht vorschreiben, Korallen und Perlen ausschließlich bei zuulamanischen Händlern zu einem höheren Preis zu erwerben, als andere Territorien für die Schätze der Meere verlangten. Er war bereits den Beschwerden nachgegangen, dass dhemlanische Schiffe unberechtigt in die Fischgründe eindrangen, die zu den Zuulaman-Inseln gehörten. Ohne Zweifel verkehrten hayllische Schiffe in denselben Gewässern und kamen den übrigen Fischern in die Quere, doch die Königinnen der Fischerstädte in Dhemlan verhängten ohne zu zögern Strafen über jegliche Boote, die außerhalb der offiziellen Fanggebiete des Territoriums auf Fischfang gingen - ebenso schnell, wie sie die Kriegerprinzen, die ihnen dienten, aussandten, um die Ladung jedes Bootes zu beschlagnahmen, das illegal in die Fischgründe Dhemlans eindrang.
    Aber natürlich war nicht einmal die leiseste Beschwerde über Hayll an sein Ohr gedrungen. Jedenfalls noch nicht. Früher oder später jedoch würden die zuulamanischen Königinnen nicht mehr ganz so sehr von Haylls Hundert Familien angetan sein - den Adelsfamilien, die großen Einfluss auf die hayllischen Höfe hatten, wenn sie diese nicht ohnehin regierten. Er mochte von Geburt her hayllisch sein und seine Knabenjahre in den Elendsvierteln von Haylls Hauptstadt Draega verbracht haben - aber, der Dunkelheit sei Dank, er hatte sich vor Jahrhunderten von diesem egoistischen Volk losgesagt. Im Großen und Ganzen jedenfalls. Er hegte keinerlei Interesse an den Hundert Familien, außer um sicherzustellen, dass ihre Untertanen nicht durch sie zu Schaden kamen.

    Doch das löste sein Problem mit Zuulaman nicht. Gewiss war er gewillt, ihnen überschüssiges Getreide, Fleisch und Früchte zu vernünftigen Preisen zu verkaufen, welche die Bewohner Zuulamans nicht an den Bettelstab brachten, doch er konnte die Preise nicht so weit senken, dass sein eigenes Volk darunter litt, zumal die Inseln über ausreichend Ackerland verfügten, um die eigene Bevölkerung zu ernähren. Allerdings gaben sie sich kaum Mühe, pfleglich mit ihrem Land umzugehen, und genau das war Teil des Problems. Sie überfischten ihre Gewässer, bauten zu viel auf ihrem Ackerland an und beuteten die Rohstoffe der Inseln bis zur völligen Erschöpfung aus. Dann beschwerten sich die zuulamanischen Königinnen darüber, dass sie ihre Mehrerträge nicht verkaufen konnten, obwohl die Lebensmittel eigentlich dazu dienen sollten, ihre eigene Bevölkerung zu

Weitere Kostenlose Bücher