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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Abkommen unterzeichnen würde, doch die unverfrorene Gier, so viel zu verlangen, wird ihr wahres Ziel annehmbarer erscheinen lassen.«
    Saetans Lippen umspielte ein leises, kaltes Lächeln.
    Andulvar unterdrückte einen Schauder.

    »Also warte ich darauf, dass sie mir das Lösegeld nennen, mit dem ich mir meine Ehefrau und mein Kind zurückkaufen kann«, sagte Saetan.
    »Wirst du es bezahlen?«
    Erneut huschte jener eigenartige Blick über Saetans Gesicht. »Ja, ich werde bezahlen. Und es wird das Letzte sein, was Zuulaman je von mir bekommt, das nicht in Blut gezahlt wird.«

4
    Hekatah beobachtete die Kinder am Strand, die lachten und schrien, während sie irgendein unverständliches Spiel spielten. Welpen von einem verfluchten Volk, das dachte, es könne wohl Hayll das Wasser reichen. Nicht in tausend Jahren - doch Zuulaman war ihr von Nutzen. Mithilfe der Inseln würden etliche von Haylls Hundert Familien, darunter ihre eigene, ihre Schatzkammern wieder auffüllen können, sobald...
    Der Mistkerl hatte das Abkommen noch immer nicht unterzeichnet. Dabei hätte er es tun sollen. Er hätte es längst tun sollen! Sobald man ihm sagte, dass sie festgehalten wurde, hätte er den Vorwand, ihm liege das Wohlergehen der Dhemlaner am Herzen, fahren lassen und die Papiere unterschreiben sollen. Schließlich war sie seine Ehefrau . Sie hatte seine Kinder zur Welt gebracht.
    Eine Tür ging auf, und das ohrenbetäubende Geschrei, das durch das dicke Holz gedämpft worden war, drang zu ihr.
    »Das Baby schreit«, sagte ihre Tante, die das Zimmer betrat.
    Als sei es notwendig, ihr das zu sagen, wenn sie den Kleinen deutlich genug hören konnte! »Er wird schon aufhören.«
    »Er hat Hunger.«
    Hekatah drehte sich zu der Frau um. Es war vernünftig gewesen, ein Familienmitglied mitzubringen, aber sie bereute,
dass sie sich von ihrer Mutter hatte überreden lassen, ihre Tante zu wählen. Deren Mann hatte sich von ihr scheiden lassen, weil sie unfruchtbar war, und er Kinder hatte zeugen wollen, die von den Hundert Familien offiziell anerkannt werden konnten. Bis zum heutigen Tage sehnte sich ihre Tante danach, ein eigenes Kind zu haben, und war immer erpicht darauf, jeder Frau in der Familie zu helfen, sich um ein neugeborenes Baby zu kümmern.
    Schwache Närrin! Kinder waren ein Pfand in einem Machtspiel, Werkzeuge, um ein Ziel zu erreichen. Doch sobald man dem Vater die elterlichen Rechte eingeräumt hatte, musste man jahrhundertelang warten, bis das Kind alt genug war, um wirklich wieder von Nutzen zu sein. Natürlich hatte die Existenz von Mephis und Peyton ihre Ehe am Leben erhalten und dafür gesorgt, dass sie zumindest über ein gewisses Einkommen verfügte, denn solange sie mit Saetan verheiratet war, würde er finanziell für sie und ihre Söhne sorgen.
    Doch das war nicht genug. Sie hatte erwartet, die Hohepriesterin von Dhemlan zu sein und sämtliche Ehrenbezeigungen und den Lohn einzustreichen, die der Höchsten der Priesterinnenkaste zustanden. Sie hätte es längst sein sollen! Wenn Saetan auch außerhalb des Ehebettes seinen Mann stehen würde, hätte er darauf bestanden, dass man ihr den Titel und die Autorität verlieh, weil sie seine Gemahlin war.
    In Dhemlan war sie jedoch nichts weiter als seine Frau und eine Priesterin aus Hayll, die Rot trug. Man erwies ihr die Höflichkeit, die ihr laut ihrer Juwelen und Kaste zustand, achtete sie jedoch nicht genug, um ihr eine einflussreiche Stellung zu verschaffen.
    Das würde sich ändern. Dafür würde sie Sorge tragen.
    »Das Baby hat Hunger«, sagte ihre Tante ein zweites Mal.
    Wen kümmerte es, ob der Balg verhungerte oder nicht?
    Saetan würde es kümmern. Er spielte lieber mit den Jungen, als zusammen mit ihr an wichtigen gesellschaftlichen Ereignissen teilzunehmen. Ach, er war immer bereit, sie zu derartigen Anlässen zu begleiten, zeigte ihr immer die Einladungen von den dhemlanischen Höfen und ließ sie auswählen,
zu welchen sie gehen wollte. Aber er tat es ohne Begeisterung. Und auch ansonsten zog er die Gesellschaft der Jungen zumeist ihrer vor.
    Der Mistkerl hätte das Abkommen längst unterschreiben müssen, doch seine Ehre war ihm wichtiger als seine eigene Frau.
    Dafür musste er bestraft werden.
    »Hekatah? Wirst du dich nicht um das Baby kümmern?«
    Sie starrte ihre Tante an, doch vor ihrem geistigen Auge sah sie den Mann, den sie geheiratet hatte.
    Die Lösung war so einfach. Das Abkommen würde auf der Stelle unterschrieben werden.
    Sie musste nur

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