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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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ich die Schmerzen verschwinden ließ, die Angst verschwinden ließ … Als der Grund für diese Dinge nicht länger existierte, hörte er zu weinen auf.« Er schloss die Augen. Er fühlte sich noch immer leer und wusste, dass er sich zu nahe am Rand des Verzerrten Reiches befand. Doch er musste nachfragen. »Es gibt sie nicht mehr, oder? Zuulaman existiert nicht mehr?«
    »Nein«, sagte Andulvar. »Es gibt die Inseln nicht mehr. Alles ist verschwunden.«
    Das Gewicht dessen, was er getan hatte, legte sich auf seine Schultern, und er wusste, dass er diese Bürde für den Rest seines Lebens mit sich herumschleppen würde. Er war ein starker Mann. Er würde die Last tragen. Doch nichts würde je wieder so sein wie früher. Er würde nicht mehr derselbe sein.
    Saetan drehte sich um und sah Andulvar an. Es entging ihm nicht, dass der Eyrier sich anspannte, und es ihn Mühe kostete, nicht einen Schritt zurückzuweichen.
    »Hast du Angst vor mir, Andulvar?«
    Eine lange Pause. »Ja, ich habe Angst vor dir.« Noch eine Pause. »Ich bin immer noch dein Freund. Wir sind schon zu lange miteinander befreundet, als dass sich daran noch etwas ändern ließe. Aber was mit Zuulaman geschehen ist, hat die Dinge verändert. Ich brauche … Zeit.«
    »Das verstehe ich.« Saetan rang sich ein Lächeln ab. »Prinz Yaslana.«

    Andulvar versuchte gar nicht, das Lächeln zu erwidern. »Höllenfürst.«
    Saetan lauschte Andulvars Schritten, die immer leiser wurden. Dann drehte er sich wieder um und betrachtete das Netz.
    Ja, sie waren schon zu lange miteinander befreundet, um sich ganz zu entzweien. Vor Jahrhunderten waren sie einander erstmals an einem Hof begegnet: zwei Kriegerprinzen, die Rot trugen und Völkern entstammten, die nichts miteinander gemeinsam hatten. Trotzdem - oder gerade deshalb - waren sie zu Freunden geworden. Sie hatten sich nicht zum ersten Mal überworfen. Doch dieses Mal war es etwas anderes.
    Hast du Angst vor mir, Andulvar?
    Ja, ich habe Angst vor dir.
    »Ich auch, mein Freund«, flüsterte Saetan. »Ich auch.«
     
    Zwei Stunden später, nachdem er den Arbeitsraum geputzt, die Werkzeuge der Kunst der Schwarzen Witwen weggeräumt und sich selbst unter leisem Weinen sauber geschrubbt hatte, öffnete er die Tür zum Spielzimmer.
    »Papa!«
    Mephis und Peyton stürmten auf ihn zu, blieben dann jedoch abrupt stehen. Es brach ihm das Herz, als sie zögerten, sich ihm zu nähern.
    Dann sagte Mephis: »Du solltest dich hinsetzen.«
    Da seine Beine zitterten, war der Vorschlag mehr als verlockend. Vorsichtig ging er auf den großen gepolsterten Sessel neben dem Kamin zu. Sobald er saß, kletterte Peyton auf seinen Schoß. Mephis, immer schon der Bedächtigere der beiden, lehnte sich an die Seite des Sessels und strich Saetan über die Schulter.
    »Warst du krank?«, fragte Mephis.
    »Es … ging mir nicht gut«, antwortete er.
    »Hat uns Onkel Andulvar deshalb zu sich mitgenommen?«, fragte Peyton.
    Er nickte, wobei seine Kehle einen Augenblick wie zugeschnürt
war. Wie lange würde es wohl dauern, bis er und Andulvar wieder zusammen an einem Tisch sitzen und miteinander reden, lachen und streiten würden, wie sie es so viele Jahre getan hatten? »Ja, genau.«
    »Geht es dir jetzt wieder besser?«, erkundigte sich Mephis.
    Er griff nach der Hand seines Sohnes. »Ja, jetzt geht es mir wieder besser.«
    Es überraschte ihn, als Mephis’ Hand sich fester um die seine schloss.
    Sie waren die Leitsterne gewesen, denen er gefolgt war, um den Weg aus dem Verzerrten Reich zu finden. Er hatte den Wahnsinn nicht verlassen wollen, denn dort hatte Friede geherrscht, sobald das Baby zu weinen aufgehört hatte. Dort hatte es keine Schmerzen gegeben - und er hatte gewusst, dass dies in der Welt des gesunden Menschenverstands anders sein würde. Doch er hatte die Rückreise angetreten, weil er bei ihnen sein musste, weil er für sie da sein musste.
    Seine kleinen Kriegerprinzen. Eines Tages würde ihnen aufgehen, wer … und was … ihr Vater war. Und ihre Beziehung würde sich unweigerlich verändern. Doch bis zu jenem Tag waren sie seine Jungen, seine Söhne, seine Freude. Er würde sie beschützen, koste es, was es wolle.
    »Papa?«, fragte Peyton. »Liest du uns eine Geschichte vor?«
    Er presste die Lippen auf Peytons Stirn und genoss den Körperkontakt, genauso wie er es genoss, Mephis’ Hand in der seinen zu spüren. »Ja, meine Lieben. Ich werde euch eine Geschichte vorlesen.«

Das Herz von Kaeleer
    Zu einer Zeit, nach den

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