Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
blickte sich zu ihr um. »Wenn du andere Geliebte haben möchtest, willst du mich nicht zum Ehemann. Diese Spielchen habe ich nun zum letzten Mal toleriert, Priesterin. Sollte es noch einmal vorkommen, lasse ich mich scheiden, noch bevor du Zeit hast,
aus dem Bett deines Liebhabers zu kriechen. Was ihn betrifft...« Sein Lächeln war brutal und sanft zugleich. »Ich werde ihn in die Hölle mitnehmen. Dein Name wird das Letzte sein, was er herausbrüllt, während die Höllenhunde ihn zerreißen.«
    Hekatah starrte zu ihm empor. Dann winkte sie unwirsch ab, als könne sie seine Worte mit einer Handbewegung vertreiben. »Was hast du mit Zuulaman gemacht?«
    »Zuulaman? Das ist ein Wort ohne Bedeutung.«
    »Es ist ein Ort, wie du ganz genau weißt.«
    Saetan schüttelte traurig den Kopf. »Diesen Ort gibt es nicht.« Er stieg die Treppe empor und verschwand in dem Korridor, der zu seiner Zimmerflucht führte.
    Da Saetan nicht länger zur Verfügung stand, wandte Hekatah sich an Andulvar. »Was hat er getan?«, verlangte sie zu wissen. »Hat er eine Art Schild um die Inseln gelegt, damit niemand sie finden kann?«
    »Sie sind verschwunden, Hekatah«, antwortete Andulvar leise.
    »Wir haben Boten geschickt, um herauszufinden, warum der Gesandte so plötzlich abgereist ist, aber sie konnten die Inseln nicht finden und …«
    » Die Inseln sind verschwunden! « Beim Feuer der Hölle! Wie oft würde er es noch sagen müssen, bevor das Luder ihn endlich verstand?
    Hekatah legte die Stirn in Falten. »Was meinst du damit, sie sind verschwunden?«
    »Die Inseln existieren nicht mehr. Das zuulamanische Volk existiert nicht mehr. Alles, was je von ihnen hergestellt wurde, existiert nicht mehr.«
    Langsam schüttelte sie den Kopf. »Unmöglich. Man kann nicht alles , was ein Volk ausmacht, derart schnell zerstören.«
    »Du nicht. Ich nicht. Aber der Prinz der Dunkelheit? Der Höllenfürst? Er schon. Oh ja, Hekatah. Er schon!«
    Sie fuhr fort, ungläubig den Kopf zu schütteln. »Du glaubst doch wohl nicht an das Märchen, er sei der Herrscher des Dunklen Reiches? Ein lebendiger Mann kann die
Dämonentoten nicht beherrschen; er kann sie nicht kontrollieren.«
    Andulvar ließ ihren Arm los und trat einen Schritt zurück. »Glaub, was du willst. Aber als sie euren Sohn getötet und ihm die Einzelteile geschickt haben, zerbrach Zuulaman die Kette, mit deren Hilfe er uns anderen normalerweise vor dem bewahrt, was er ist. Ich weiß , was er ist. Also weiß ich auch, dass er der Höllenfürst ist.«
    Langsam kroch ihr die Angst in die Augen. Sie taumelte einen Schritt zurück. »Ich kann nicht hier bleiben. Er ist wütend auf mich.«
    »Er ist immer noch im Blutrausch«, sagte Andulvar. »In seinem Inneren ist noch kein Raum für so etwas Geringfügiges. Nicht solange der Rausch nur eines einzigen Funken bedarf, um ihn auf das nächste Schlachtfeld zu schicken.«
    Sie wich vor ihm zurück.
    »Warum reist du nicht zurück nach Hayll und verbringst noch ein paar Tage bei deiner Familie? Im Moment gibt es nichts, was du für ihn tun könntest.«
    Als sie die Treppe hinaufblickte, wurde sie aschfahl im Gesicht. »Ja. Ich muss … ich fühle mich nicht wohl.«
    Er sah ihr nach, wie sie aus dem Zimmer taumelte. Dann ging er zum Fenster und zog den Vorhang weit genug beiseite, um beobachten zu können, wie sie zu der Kutsche rannte, die immer noch auf sie wartete.
    Dummes adeliges Luder. Er fragte sich, ob Saetan die Kutsche erspürt hatte, und ihm klar gewesen war, dass Hekatah nicht zu bleiben beabsichtigt hatte. Machte es Saetan etwas aus? Wenigstens würde sie nun ein paar Tage länger fort sein und die Lage nicht noch weiter verkomplizieren.
    Ich kann dir nicht helfen, SaDiablo , dachte Andulvar, als er den Vorhang zurückfallen ließ. Sie hat den Augenblick zerstört, in dem ich etwas hätte bewirken können. Aber du kannst zwei Gründe von mir haben, weshalb du aus dem Blutrausch auftauchen … und vollständig aus dem Verzerrten Reich zurückkehren solltest.

16
    Während er die verkohlten, zerbrochenen Überreste eines Verworrenen Netzes anstarrte, konnte Saetan spüren, wie Andulvar vorsichtig den kurzen Gang betrat, der zu seinem versteckten Arbeitsraum führte.
    »Die Jungen?«, fragte er, als Andulvar in das Zimmer kam.
    »Oben in ihrem Spielzimmer.«
    »Das Baby hat immerzu geweint«, sagte Saetan leise, die Augen weiterhin auf das Netz gerichtet. »Es hat vor Schmerzen gebrüllt. Angstschreie. Der Kleine hat immerzu geweint. Als

Weitere Kostenlose Bücher