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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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sollten wir uns zu den Ladys gesellen und einen Kaffee trinken«, schlug Daemon vor und stieß sich von dem Tisch ab.
    »Wenn du es geheim halten möchtest, solltest du aufhören, ständig an dem Ring herumzuspielen«, sagte Khary leise.
    Er hatte vorgehabt, sich dumm zu stellen, selbst wenn dies einer Lüge gleichgekommen wäre. Doch als er Khary in die Augen sah, erkannte er, dass es kein Zurück mehr gab. Lord Khardeen schien seine Schlüsse gezogen zu haben, was die Geschehnisse im letzten Frühling und die Beweggründe dafür betraf. Wie auch immer diese Schlüsse aussehen mochten, hatten sie Khardeen doch dazu bewogen, Daemon erneut seine Freundschaft anzubieten. Sollte Daemon dieses Angebot jedoch zurückweisen, in dem er ihm zeigte, dass er ihm nicht vertraute, würde er diese Freundschaft für immer verspielen - und Khardeen hatte genug Einfluss auf die übrigen Männer des ehemaligen Ersten Kreises, um ihm die Rückkehr
in diesen Freundeszirkel zu ermöglichen … oder ihn für immer davon auszuschließen.
    Daemon streckte die linke Hand aus und ließ den Sichtschutz verschwinden, mit dem er den Goldring belegt hatte, um ihn zu verbergen. »Woher wusstest du es?«
    Khary beugte sich vor, um den Ring zu bewundern. Dann grinste er. »Ich habe genau das Gleiche mit meinem gemacht, als ich ihn bekam. Habe einfach nicht glauben können, dass er wirklich da ist.« Er stand auf und versetzte Daemon einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. »Das habt ihr also heute Nachmittag auf Sceval getrieben.«
    Es gelang Daemon nicht, das Unbehagen zu unterdrücken, das in ihm aufstieg. Er zuckte mit den Schultern. »Wir wollten heiraten. Aber wir werden auch eine formelle Hochzeit veranstalten.«
    »Darauf kannst du wetten!« Khary musterte ihn eindringlich. »Gibt es einen besonderen Grund für eure Geheimniskrämerei?«
    Daemon kämpfte gegen die Kälte an, die Besitz von ihm zu ergreifen drohte. Dies hier war weder der Ort noch die Zeit für jene süße, tödliche Wut. Aber bald. Bald. »Es gibt … Ärger … in Amdarh. Er könnte sich auf Jaenelle übertragen, wenn unsere Hochzeit allgemein bekannt würde.« Er wusste selbst nicht, wann ihm diese Erkenntnis gekommen war, doch er vertraute seinen eigenen Instinkten. »Ich werde mich darum kümmern.«
    »Wenn du Hilfe brauchen solltest, lässt du es mich wissen, ja?«, fragte Khary.
    Er nickte.
    »Na schön.« Khary rieb sich die Hände. »Wieso gesellen wir uns dann nicht zu den Ladys?«
    Jaenelles belustigter und gleichzeitig reumütiger Blick, als Khary und er das Wohnzimmer betraten, verriet ihm, dass es ihr genauso wenig gelungen war, ihr Geheimnis vor Morghann zu bewahren, wie er es geschafft hatte, Khary nicht einzuweihen.
    Khary sah die beiden Frauen an und musste grinsen. »Also,
sprechen wir nun über die Hochzeit, die stattfinden wird , oder diejenige, die bereits stattgefunden hat ?« Sein Blick wanderte zu Daemon. »Wir hatten uns nämlich schon gefragt, weshalb es dir beim Abendessen so schwer zu fallen schien, ruhig sitzen zu bleiben.«
    Jaenelle kicherte.
    Daemon seufzte. »Ich bin rittlings in ein Einhorn gerannt.«
    Morghann brach in schallendes Gelächter aus. »Oh, davon müssen wir jede Einzelheit hören!«
    Also bekamen Khary und Morghann die Geschichte der Hochzeit in allen Einzelheiten erzählt, und der Abend endete mit Gelächter - und für Daemon mit dem schönen Gefühl, endlich einmal wieder unter Freunden zu sein.

10
    Daemon fuhr die Kutsche zurück nach Dhemlan. Ihm blieb keine andere Wahl, da Ladvarian, der die Kutsche nach Sceval gefahren hatte, verkündet hatte, dass Kaelas und er sich auf der Burg mit ihnen treffen würden. Normalerweise machte es ihm nichts aus zu fahren, aber er hatte gehofft, Jaenelle dazu überreden zu können, die Fahrt im Bett zu verbringen. Auf diese Weise hätten sie zumindest ein wenig Schlaf abbekommen.
    Doch es war dennoch angenehm, sie bei sich im Fahrerabteil zu haben. Abgesehen von der Zeit, die sie im Bett verbrachten, waren sie kaum jemals ohne verwandte Wesen oder Mitglieder des Hofes oder der Familie zusammen.
    Als er sie ansah, fielen ihm jedoch die dunklen Schatten unter ihren Augen auf … und dass sie zitterte, obwohl sie in einen Winterumhang gewickelt war.
    »Warum legst du dich nicht ein bisschen ins Bett und schläfst?«, schlug er vor.
    »Nein, mir geht es gut.«
    Sie mochte vollständig geheilt sein, doch ihre körperliche
Ausdauer hatte sie noch nicht wiedererlangt. Die vergangenen

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