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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Fleischerbeil. Seit er Burg SaDiablo geerbt hatte, war ihm aufgegangen, weswegen sich sein Vater nach Möglichkeit immer aus sämtlichen Angelegenheiten der Küche herausgehalten hatte. Manchmal war diese Frau einfach Furcht einflößend!
    Er grübelte lieber nicht darüber nach, dass sie und Beale, der Butler auf der Burg, glücklich miteinander verheiratet waren. Derlei Gedanken führten zu Fragen bezüglich Beales, die er sich lieber gar nicht erst stellen wollte.
    »Da wir beide nach Amdarh fahren, könnten wir ihr doch einfach schreiben«, sagte Jaenelle.
    Er sah Jaenelle an. Sie sah ihn an.
    »Ausgezeichnete Idee«, sagte er.
    Nachdem sie sich über diesen Punkt geeinigt hatten, kuschelte Jaenelle sich an ihn und schlief während der restlichen Fahrt.

    *Höllenfürst?*
    Ladvarians unterdrückte Aufregung ließ bei Saetan sämtliche Alarmglocken schrillen, doch er fuhr fort, sich ein Glas
Yarbarah zu erwärmen, als sei er völlig unbekümmert. »Lord Ladvarian. Was führt dich zum Bergfried?«
    *Es gibt da etwas, das du wissen solltest. Aber es ist geheim. *
     
    Saetan saß bequem an einem Platz am Fenster und beobachtete, wie das Zwielicht die Farben in dem kleinen Garten verblassen ließ, der jenseits des Zimmers lag, das Draca ihm als Arbeitszimmer zur Verfügung gestellt hatte.
    Die Tochter seiner Seele und der Sohn seines Blutes hatten gestern geheiratet. Saetan hatte Ladvarian auf diese Eröffnung hin gesagt, dass er entzückt sei. Und das war er auch. Doch im tiefsten Winkel seines Herzens musste er zugeben, ein wenig verletzt zu sein, dass man ihn nicht gebeten hatte, dem Bündnis beizuwohnen. Es war der Wunsch eines Vaters, an den wichtigen Augenblicken im Leben seiner Kinder teilzunehmen.
    Dennoch verstand er, warum sie heimlich geheiratet hatten. Es war gleichgültig, dass Jaenelle nicht länger die Königin des Schwarzen Askavi war. Ihre Entscheidung zu heiraten, würde in ganz Kaeleer für Aufruhr sorgen. Selbst wenn man die Gästeliste nur auf diejenigen Angehörigen des Blutes beschränkte, die den Ersten und Zweiten Kreis ihres Dunklen Hofes gebildet hatten, würde es Wochen dauern, die Feierlichkeiten nach der einfachen Zeremonie zu planen. Zwei Menschen, die sich auf der Stelle formell aneinander binden wollten oder mussten, war es unerträglich zu warten, weil man ein Fest vorbereiten musste.
    Das traf besonders auf Daemon zu. Denn Daemon Sadis Loyalität galt nur einem einzigen Menschen: Jaenelle Angelline. Dass jemand Jaenelle dazu bringen wollte, sämtliche Bande mit ihm abzubrechen, zeigte, dass die Angehörigen des Blutes in Dhemlan noch immer nicht erkannt hatten, mit welcher Art Mann sie es zu tun hatten. Und das jagte Saetan Angst ein. Die Kraft und das Temperament dieses Kriegerprinzen mit schwarzem Juwel wurden einzig und allein von einer Frau im Zaum gehalten, deren eigene Macht derzeit unbekannt
war. Wenn die Gerüchte, die in Amdarh und mittlerweile auch an anderen dhemlanischen Höfen kursierten, Daemon dazu veranlassten, wie wild um sich zu schlagen, gab es niemanden, Saetan selbst eingeschlossen, der stark genug wäre, um ihn aufzuhalten.
    Das Blutbad würde entsetzlich sein.
    Also war es umsichtig von Jaenelle, Daemon zu heiraten und ihm auf diese Weise zu versichern, dass er sie nicht verlieren würde. Selbst wenn es rasch und verschwiegen geschehen musste.
    Seufzend fuhr sich Saetan mit den Händen über das Gesicht. Im Moment schien alles auf Messers Schneide zu stehen und obendrein von Daemons geistiger Verfassung abzuhängen. Umso mehr wünschte Saetan sich, die Frage beantworten zu können, die der Hexensabbat und selbst Lucivar in den letzten Monaten immer wieder gestellt hatten.
    Wenn es den verwandten Wesen tatsächlich gelungen war, Jaenelle dabei zu helfen, zu genesen und zu ihnen allen zurückzukehren, wieso war sie dann jetzt so anders?

11
    Lektra ließ die Tasse fallen. Sie war sich des Tees, der in das weiße Tischtuch sickerte, gar nicht bewusst, als sie sich zu den beiden Frauen umdrehte, die am Nachbartisch in dem Restaurant saßen.
    »Ich … ich bitte vielmals um Entschuldigung«, stammelte sie. »Es lag mir fern, eure Unterhaltung zu belauschen, aber … Daemon Sadi wird heiraten ?«
    Die Frau, die Lektra als die Priesterin aus Zharas Erstem Kreis wiedererkannte, nickte. »Lady Angelline und Prinz Sadi kamen heute Vormittag an Lady Zharas Hof und verkündeten, dass sie in einem Monat heiraten würden.«
    »Aber ich … ich dachte, Lady Angelline sei …

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