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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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wurde aschfahl. »Wovon redest du?«
    Lucivar fluchte. »Er ist ein Kriegerprinz. Jemand hat versucht,
seiner Königin ein Leid anzutun. Was glaubst du denn, wovon ich rede?«
    »Es war ein Unfall.«
    »Glaub doch, was du willst. In letzter Zeit scheinst du ohnehin recht viel zu glauben.«
    Bevor Zhara etwas entgegnen konnte, hörten sie das leise Klirren von Glas. Sie warf einen Blick in Richtung des Wohnzimmers - und die beiden Frauen verließen Hals über Kopf das Haus.
    Lucivar schloss die Eingangstür und lehnte sich dann kurz dagegen. Am liebsten hätte er keinen Fuß in das Wohnzimmer gesetzt, aber jemand musste mit dem Sadisten tanzen, und wie es aussah, fiel dieses Los ihm zu.
    Er atmete tief durch und hoffte, dass er nicht kurz davor stand, Marian zur Witwe zu machen. Dann ging er ins Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »Brandy?«, fragte Daemon und füllte ein Glas zur Hälfte.
    »Sicher.« Lucivar ging auf seinen Bruder zu. Er achtete auf jedes noch so kleine Zeichen der Veränderung, in der Hoffnung rechtzeitig zu erkennen, wenn die Lage lebensbedrohlich würde. Daemon klang gelassen, aber das hatte verdammt noch mal nichts zu bedeuten.
    Daemon goss Brandy in ein weiteres Glas und reichte es Lucivar.
    »Ich war bereit, die Sache auf sich beruhen zu lassen«, sagte Daemon leise. »Ich habe mir gesagt, dass es nur Worte gewesen sind. Eine miese kleine Schlampe sieht einen Mann, den sie will, und stellt ihm auf die eine oder andere Weise nach. Wie oft haben wir dieses Spielchen nicht schon an terreilleanischen Höfen mit angesehen?«
    »Zu oft«, sagte Lucivar, der sich wünschte, er könnte den Brandy mental nach Gift abtasten. Doch ihm war klar, dass er für diese Beleidigung wahrscheinlich umgebracht werden würde. »Beim Feuer der Hölle, als diese kleine Rihlanerin vor ein paar Jahren versuchte, mich in eine Falle zu locken, habe ich das Luder in die Verbannung geschickt!«
    »Bloß in die Verbannung? Hattest du eine schwache
Minute, Mistkerl?« Daemons Lächeln war immer noch eiskalt, doch er schien sich nicht mehr wirklich im Blutrausch zu befinden.
    Lucivar zuckte mit den Schultern. »Damals hätte es bloß weitere Probleme aufgeworfen, sie umzubringen.«
    Daemon nickte und trank einen großen Schluck von seinem Brandy. »Wenn es bei diesem Spiel nur um mich gegangen wäre, hätte ich es auf sich beruhen lassen. Jaenelle hat den Gerüchten keinen Glauben geschenkt, und die Meinung der anderen kann mir gestohlen bleiben.« Er senkte den Blick. »Und ich dachte, wenn irgendetwas Schlimmeres passieren würde, dann wäre ich die Zielscheibe.«
    »Du warst ebenfalls in der Droschke.«
    »Aber ich sollte nicht verletzt werden. Es geschah so schnell, Lucivar. Wir haben den ganzen Nachmittag über die gleiche Kutsche benutzt. Jeder, der uns gefolgt ist, hätte Zeit gehabt, sie mit einem Zauber zu belegen - oder zumindest den Zauber vorzubereiten, um dann möglichst rasch zuzuschlagen. Die Art, wie sich die Droschke überschlug … Es war zu schnell, zu heftig. Es muss Kunst im Spiel gewesen sein. Also hat sich jemand erhofft, dass Jaenelle zu Schaden kommt.«
    »Um dich zu bekommen.« Die Absicht war ihm nur allzu klar. Ein Schutzschild hätte sie vor Glasscherben und Holzsplittern bewahrt, aber im Innern der Kutsche hin- und hergeschleudert zu werden, hätte dazu führen können, dass sie sich das Genick oder die Wirbelsäule verletzte. Jaenelle hätte vielleicht für immer zum Krüppel gemacht werden können - gerade zu einer Zeit, in der sie wieder zu leben begonnen hatte.
    »Um mich zu bekommen«, pflichtete Daemon ihm bei.
    »Was werden wir also tun?«
    »Wer auch immer den Unfall verursacht hat, hat den Kutscher umgebracht, das Töten aber nicht zu Ende geführt. Ich habe ihn. Nachdem er sich in einen Dämonentoten verwandelt hat, wird er mir vielleicht etwas sagen können.«
    »Du hast sehr viel Erfahrung darin, das Töten zu Ende zu
führen, aber keine, was den Umgang mit jungen Dämonentoten betrifft.«
    »Na und?«
    »Wieso bringst du den Kutscher nicht zu dem einzigen Menschen, der wirklich weiß, wie man mit Dämonentoten umgeht?« Lucivar trank einen Schluck Brandy. »Wenn du Vater nicht berichtest, was heute vorgefallen ist, wird er dir ohnehin einen Tritt in den Hintern verpassen. Das weißt du.«
    Die Zimmertemperatur kühlte sich ab. »Meinst du, das kann er?«
    Beim Feuer der Hölle! Nein. »Jaenelle ist auch seine Königin, Bastard. Er muss Bescheid wissen, wenn sie in Gefahr

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