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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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schwebt.«
    Die Temperatur stieg wieder ein wenig an.
    »Ich möchte Jaenelle nicht allein lassen«, sagte Daemon schließlich.
    »Dann bringe ich den Kutscher zum Bergfried.«
    »Na gut.«
    »Und nachdem wir herausgefunden haben, was der Kutscher weiß?«
    Daemon betrachtete den Brandy, während er das Glas behutsam kreisen ließ. »Jaenelle will mir dabei helfen, die Person zu finden, die hinter den Gerüchten steckt. Das gefällt mir ganz und gar nicht, aber ich verstehe ihre Beweggründe. Wenn ich versuche, alles von ihr fern zu halten, was ihr schaden könnte, werde ich sie ersticken - und noch dazu verlieren. Sie wird nicht bei mir bleiben, wenn sie denkt, dass ich sie für weniger mächtig halte, als sie einmal war.«
    »Sie ist weniger mächtig, als sie war.« Lucivar zuckte mit den Schultern und ignorierte den Schauder, der ihm den Rücken hinablief, als er Daemons Blick sah. »Aber sie wird niemals herausfinden, was sie tun kann, wenn wir ihr ständig im Weg stehen.«
    »Genau.« Daemon seufzte. »In drei Tagen findet ein Fest statt. Eine dieser bodenlos langweiligen Feierlichkeiten. Jaenelle und ich haben vor, dort ein kleines Spielchen zu spielen. Vielleicht gelingt es uns sogar, etwas herauszufinden. Zumindest
werde ich sie dann hoffentlich davon überzeugen können, dass sie ihren Teil beigetragen hat und auf die Burg zurückkehren sollte.«
    »Ein bodenlos langweiliges Fest«, murmelte Lucivar. »Klingt verlockend.«
    Endlich trat wieder Wärme in Daemons Augen, als er seinen Bruder anlächelte. »Es freut mich wahnsinnig, dass du so denkst, denn du wirst uns begleiten.«
    Lucivar stieß einen blumigen Fluch aus. »Warum denn?«
    »Sollte es dort jemand auf Jaenelle abgesehen haben, und sollte dieser Jemand an mir vorbeikommen, möchte ich die Gewissheit haben, dass er es mit dir zu tun bekommt, wenn er ihr schaden will.«
    »Abgemacht.« Er stellte das Glas auf dem Tisch ab. »Am besten nimmst du Surreal auch auf das Fest mit. Denn wenn du sie übergehst und dir ihren Ärger zuziehst, wird sie dir damit drohen, dein bestes Stück an die Wand zu nageln.«
    Daemon grinste. »Sie hält mit ihren Gedanken nicht gerade hinter dem Berg, nicht wahr?«
    »Das kannst du laut sagen. Muss wohl in der Familie liegen. Und was geschieht nach dem Fest?«
    Daemons Grinsen wurde zu einem ebenso sanften wie boshaften Lächeln. Sadi stellte sein Glas ab, und hielt Lucivar seine rechte Handfläche entgegen, sodass sein Bruder sehen konnte, wie der Schlangenzahn unter dem Nagel des Ringfingers hervorschnellte.
    »Danach«, sagte Daemon, »werde ich auf die Jagd gehen.«

12
    Daemon schlüpfte in sein schwarzes Jackett und richtete die Manschetten seines weißen Seidenhemdes. Er wollte nicht auf das Fest gehen und hatte auch keine Lust, dass sich Jaenelle auch nur in der Nähe der adeligen Angehörigen des
Blutes aufhielt, welche die Säle füllen würden. Doch ihr Plan, die Person, die hinter den Gerüchten steckte, aus der Reserve zu locken, klang ungefährlich, zumal Lucivar und Surreal ebenfalls anwesend sein würden.
    Das bedeutete jedoch noch lange nicht, dass ihm die Sache gefiel. Und er war sich nicht sicher, ob er den Plan überhaupt würde durchführen können.
    Um sich selbst abzulenken, übte er im Stillen den Satz in der Alten Sprache, den er im Laufe der letzten Wochen mühsam zusammengesetzt hatte. Er hatte über die Jahrhunderte ein paar Ausdrücke in der uralten Sprache der Angehörigen des Blutes von Gelehrten aufgeschnappt, die noch über einen Rest an Wissen verfügten, was jene geschmeidig klingenden Worte betraf, doch nichts davon hatte ihm ermöglicht zu sagen, was er sagen wollte. Etwas Privates. Etwas Erotisches. Etwas, das er Jaenelle zuflüstern konnte, um ihr zu sagen, was sie ihm bedeutete.
    Leider gab es nur zwei Menschen in ganz Kaeleer, welche die Alte Sprache fließend beherrschten. Er konnte schlecht Jaenelle bitten, ihm bei der Übersetzung zu helfen, weil er sie überraschen wollte, und Saetan … Tja, egal, wie gesittet die Beziehung sein mochte, und wie alt die betreffenden Personen waren - es gab einfach ein paar Dinge, die ein Sohn seinen Vater nicht fragen konnte.
    Also hatte er sich mit den Büchern abgemüht, die er in Saetans privatem Arbeitszimmer tief unter der Burg gefunden hatte: Bücher mit der Grammatik und dem Wortschatz der Alten Sprache. Allerdings verrieten ihm die Bücher nicht, wie die Wörter auszusprechen waren.
    Vielleicht konnte er Jaenelle überreden, ihm ein

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