Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht
paar Unterrichtsstunden zu geben, während sie in den Flitterwochen waren. Schließlich hatte er im Gegenzug vor, ihr ebenfalls die eine oder andere Sache beizubringen.
Ein leises Klicken. Die Badezimmertür ging auf.
Er drehte sich zu ihr um, als sie das Zimmer betrat. Verlangen gemischt mit heißer Lust hatte er schon in den Augen anderer Frauen gesehen, und er hatte jene Frauen dafür gehasst,
weil sie nur seinen Körper sahen und ihn lediglich als Trophäe in ihrem Bett haben wollten. Doch diese Gefühle in ihren Augen zu sehen …
Eine andere Form von Hitze durchströmte ihn, und auf einmal war er überaus froh über sein gutes Aussehen und seine Fähigkeiten als Liebhaber.
»Du siehst wunderschön aus«, sagte er und ging mit ausgestreckten Händen auf sie zu.
»Du auch.« Sie errötete.
Als er sah, wie ihr das Blut in die Wangen schoss, spürte er hungriges Verlangen in sich aufsteigen.
Er zog sie in seine Arme und strich ihr mit den Lippen über die Schläfe. »Was möchtest du in den Flitterwochen tun?« Der Blick, mit dem sie ihn bedachte, ließ ihn grinsen. »Abgesehen davon.«
Sie errötete noch heftiger.
Er lehnte sich so weit zurück, dass er mit einem Finger die Goldkette nachfahren konnte, an der Schatten der Dämmerung hing. »Ich dachte, wir könnten ausprobieren, welche Fähigkeiten du nun besitzt.«
Ein Anflug von Argwohn überschattete ihre Augen. »Fähigkeiten in der Kunst?«
»Eigentlich hatte ich mehr ans Kochen gedacht.«
Sie riss die Augen auf. »Kochen? Aber ich kann nicht kochen.«
Seine Finger folgten der Kette zurück zu ihrem Hals. »Früher konntest du es nicht. Aber früher konntest du auch deine Schuhe nicht herbeirufen.«
»Ich weiß nicht, Daemon.«
Ihre Worte klangen zwar zweifelnd, doch sie strahlte vor Begeisterung.
Er streichelte ihr über den Rücken. Seine Lippen berührten leicht ihre Wange. »Wir könnten mit etwas Einfachem anfangen. Einem Braten.«
»Einem Braten«, wiederholte sie mit demselben feierlichen Ernst, den eine Schülerin an den Tag legen würde, die ihren ersten schwierigen Zauberspruch erlernte.
»Wir fangen mit einem ausgesuchten Stück Fleisch an.« Seine Hände streichelten über ihre Hüften, ihre Rippen und strichen neckend über ihre Brüste, bis er sie wieder zu ihren Schultern hinaufwandern ließ. »Reiben es zuerst mit Kräutern ein, damit es würzig und lecker schmeckt.« Da sie den Kopf in den Nacken gelegt hatte und ihr Hals freilag, folgte er der Einladung und hauchte zarte Küsse von ihrem Hals bis hinauf zu ihrem Ohr. »Dann erwärmen wir es, aber behutsam, nach und nach, damit der Saft warm hervortritt und genossen werden kann.«
»Bist du sicher, dass wir immer noch vom Kochen sprechen?«
Er leckte ihre Ohrmuschel und weidete sich an dem leichten Schauer, der sie durchfuhr.
»Meine Beine sind ganz schwach«, sagte sie atemlos.
Er erstarrte und musste gegen die Panik ankämpfen, die in ihm aufstieg. Waren die Belastungen der letzten Tage zu viel für sie gewesen? Doch bevor ihm eine diplomatische Art einfiel, sie danach zu erfragen, fügte sie hinzu: »Immer wenn deine Stimme diesen besonderen Unterton hat, werden meine Beine ganz schwach.«
Sein Körper entspannte sich, wobei sich eine bestimmte Stelle im Unterscheid zum Rest jedoch deutlich anspannte. Er küsste Jaenelle zärtlich. »Wir könnten das Fest ausfallen lassen und zu Hause bleiben, um« - seine Zungenspitze berührte ihre Unterlippe - »die Vorteile des Schmorens zu diskutieren.«
Sie starrte ihn an. »Ich muss auf dem Fest verärgert über dich sein. Wie soll ich bloß verärgert über dich sein?«
»Indem du an den zweiten Teil des abendlichen Unterhaltungsprogramms denkst.«
»Der da wäre?«
»Der Teil, wenn wir uns wieder stürmisch versöhnen.« Er lächelte, während Phantomzungen zärtlich an ihren Brustwarzen leckten.
Sie wankte und musste sich an ihm festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. »Mutter der Nacht!«
»Bist du bereit?«, sagte er mit schmachtender Stimme.
»Für was?«
Sie klang nervös. Er würde niemals wollen, dass sie Angst vor ihm hatte, aber nervös … Oh, er wusste genau, wie sich ein wenig Nervosität im Schlafzimmer auf anregende Weise nutzen ließ.
Ihm fielen ein Dutzend Antworten auf ihre Frage ein - doch nur eine einzige würde dazu führen, dass sie das Schlafzimmer verließen. Also trat er einen Schritt zurück und geleitete sie zur Tür.
»Für das Fest natürlich.«
»Das Fest. Ja richtig,
Weitere Kostenlose Bücher