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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Dann musterte sie ihn gründlich.
    »Ich glaube, es dauert ein paar Stunden, um sich in einen Dämonentoten zu verwandeln, aber am besten sorge ich dafür, dass du nicht davonläufst, bevor wir Gelegenheit hatten, uns ein wenig zu unterhalten«, erklärte sie ihm. Nicht, dass er sie hätte verstehen können. Jedenfalls noch nicht.
    Sie rief ihr graues Juwel herbei und durchbrach seinen saphirnen Schild und das Schloss, um beides mit Grau zu ersetzen.
Dann verließ sie das Schlafzimmer, um zu versuchen, das Werkzeug zu finden, das sie benötigte.

    *Daemon.*
    Daemon rollte sich verschlafen herum und kuschelte sich dann enger an Jaenelle.
    *Komm schon, Bastard. Wach auf!*
    Lucivar. Beim Feuer der Hölle! Bloß weil dieser Kerl normalerweise vor dem Morgengrauen auf war, hieß das noch lange nicht, dass andere es ihm unbedingt gleichtun wollten.
    Doch er stand auf, zog sich seinen Morgenmantel an und schlüpfte in die Eingangshalle.
    »Was ist los?«, fragte er mit schlaftrunkener Stimme. Da fiel ihm auf, dass Lucivar wütend und erschöpft wirkte. Auf der Stelle erwachten all seine Raubtierinstinkte. »Was ist?«
    Lucivar fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. »Surreal ist verschwunden.«
     
    Sie saßen zu dritt an einem Ende des Esstisches, die Reste eines kleinen, rasch zubereiteten Frühstücks vor sich.
    »Wenn sie unter Drogen gesetzt wurde, werden wir sie finden, sobald sie wieder aufwacht«, sagte Jaenelle, nachdem Lucivar von seiner Suche nach Surreal berichtet hatte - die bisher völlig erfolglos verlaufen war.
    »Wenn sie nicht umgebracht wurde«, knurrte Lucivar.
    »Dann sollten wir am besten auf der Stelle anfangen, nach ihr zu suchen.«
    »Nein«, sagte Daemon. Er schenkte ihnen allen Kaffee nach. »Ich möchte, dass ihr beiden zur Burg zurückkehrt.«
    In Jaenelles Augen trat wilder Zorn, der Daemon gleichzeitig freute und ihm Angst einjagte.
    »Sie ist auch mit mir verwandt«, sagte Jaenelle mit einer Stimme, in der die Warnung mitschwang, dass er kurz davor stand, eine wichtige Grenze zu überschreiten, und dass er diesen Schritt bereuen würde.
    Er legte eine Hand auf die ihre. Sie musste ihn einfach verstehen.
»Das weiß ich, aber sie haben bereits versucht, dir etwas anzutun. Wenn sie glauben, stark genug zu sein, um eine Hexe mit grauem Juwel zu entführen, werden sie bestimmt auch nicht zögern, dich anzugreifen.«
    »Sie?«, fragte Jaenelle mit gefährlich sanfter Stimme.
    »Ich weiß, wer hinter der Sache steckt. Ich kümmere mich darum.«
    »Alleine.«
    »Ja, alleine. All das ist passiert, weil jemand besessen von mir ist. Also liegt es an mir, die Angelegenheit zu regeln. Aber ich muss wissen, dass du in Sicherheit bist. Ich brauche diese Gewissheit, Jaenelle. Bitte.«
    Sie starrte ihn lange Zeit an. Dann entzog sie ihm ihre Hand und schob den Stuhl zurück. »Also gut, Prinz. Ich werde zur Burg zurückkehren, und du tust, was du nicht lassen kannst. Aber anschließend werden wir beide uns unterhalten müssen.« Sie entfernte sich hastig vom Tisch.
    »Jaenelle.« Er wartete, bis sie sich zu ihm umdrehte. »Das hier hat nichts mit den Juwelen zu tun, die du trägst.«
    »Würdest du mich zur Burg zurückschicken, wenn ich immer noch Mitternachtsschwarz tragen würde?«
    »Ja, weil das hier meine Angelegenheit ist.«
    »Wir werden uns unterhalten, Prinz«, sagte sie, nachdem sie ihn lange und nachdenklich angesehen hatte. Dann nickte sie einmal und verließ das Esszimmer.
    Lucivar zuckte zusammen. »Morgens ist sie nie sonderlich gut gelaunt. Das weißt du.«
    »Ich weiß.« Er wusste auch, dass von dieser »Unterhaltung« abhängen würde, ob er auch in Zukunft einen Ehering am Finger tragen würde.
    Lucivar räusperte sich. »Tja. Wann hattest du übrigens vor, mir zu verraten, dass du und Jaenelle bereits verheiratet seid?«
    Auf einmal fühlte Daemon sich verlegen, was ihn selbst überraschte. Er starrte seine Tasse an. »Wir wollten es einfach tun.«
    »Das verstehe ich. Das Fest, das ihr plant, ist im Grunde
mehr für die anderen als für euch beide.« Lucivar hielt inne. »Aber wenn du mir Bescheid gegeben hättest, wäre ich gekommen.«
    »Um Jaenelles willen«, sagte Daemon.
    »Um Jaenelles willen«, pflichtete Lucivar ihm bei. »Und um deinetwillen.«
    Daemon blickte auf und sah Lucivar in die Augen - und sah dort Dinge, von denen er nicht sicher gewesen war, ob er sie je wieder erblicken würde: Liebe. Verständnis. Anerkennung.
    Und um deinetwillen. Diese drei Worte

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