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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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vor so langer Zeit verdrängt hatte, stieg in ihm auf und drohte ihn zu ersticken. »Das Jagdlager, in dem ich damals war … Die jungen Männer, von denen man glaubte, dass sie so weit seien, wurden zur Blutschlucht gebracht, wo sie ihre Kräfte messen sollten. Wenn ein eyrischer Mann die Blutschlucht erfolgreich hinter sich lässt, gilt er als Krieger.
    Tja, wir alle überlebten die Schlucht, was nicht immer vorkommt. Anschließend übernachteten wir in einem benachbarten Horst, um zu feiern. Viel Essen, viel Wein … und viele Frauen, die wild darauf waren, mit einem gerade initiierten
Krieger ins Bett zu steigen, um dessen sonstigen Fähigkeiten auf die Probe zu stellen.
    Eine junge Hexe geizte nicht mit ihrer Aufmerksamkeit, was mich betraf. Normalerweise widerfuhr mir diese Art der Beachtung in Askavi nicht. Als sie mich zu einem der Schlafgemächer führte, erwartete ich eine leidenschaftliche Nacht voller Sex - und ich war so jung und dumm, mich darauf zu freuen. Tja, nach den ersten paar Küssen war klar, dass etwas nicht stimmte. Da beichtete sie mir, noch Jungfrau zu sein. Sie hatte sich den Kriegern, die in dem Horst lebten, verweigert, weil sie mit Sicherheit davon ausging, dass sie alles daran setzen würden, sie zu zerbrechen. Und sie wollte die Macht, die sie besaß, nicht verlieren.
    Also vergaß ich meine eigenen Erwartungen und geleitete diese Hexe durch ihre Jungfrauennacht.«
    »Aber was ging schief?«, wollte Karla wissen.
    Seine Scham erschwerte ihm das Reden. Er schluckte die bittere Schande hinunter, genauso wie vor all den Jahrhunderten. »Am nächsten Morgen, als ich mich den übrigen Kriegern zum Frühstück vor unserer Rückkehr ins Jagdlager anschloss … Sie servierte zusammen mit den anderen Frauen das Essen. Ich ging zu ihr hinüber, bloß um mit jemandem zu sprechen, der nett über mich dachte. Doch die anderen Frauen mussten ihr erzählt haben, wer ich war. Was ich war. Sie mussten sie gehänselt haben, weil sie sich einem Mischling und Bastard hingegeben hatte. Anstatt also mit mir zu sprechen oder mir auch nur ein Lächeln zu schenken … spuckte sie mich an.«
    Die Erinnerung holte ihn wieder ein. Der Ekel in ihren Augen. Das grausame Gelächter der Männer. Die Erkenntnis, dass sie seinen Status als Krieger akzeptieren mussten, ihn persönlich jedoch niemals als ihresgleichen betrachten würden.
    »So ein Luder.«
    Die kalte Luft um ihn her riss Lucivar jäh aus seinen Gedanken. Karlas gletscherblaue Augen blitzten vor Wut. Ihre graue Kraft durchströmte das Zimmer.

    Bevor er auch nur einen Gedanken fassen konnte, klopfte es laut an der Tür, und Saetan betrat das Zimmer.
    Großartig. Es war einfach großartig! Die Bestätigung, dass sein Vater sich ganz in der Nähe aufhielt, falls etwas schief gehen sollte, hatte ihm gerade noch gefehlt.
    Nachdem Saetan erst ihn und dann Karla angesehen hatte, fragte er leise: »Stimmt etwas nicht?«
    »Dieses Luder hat ihn angespuckt, nachdem er sie durch die Jungfrauennacht geleitet hat!«, rief Karla empört.
    Es war bereits kalt in dem Zimmer gewesen. Mit einem Mal war es eiskalt, während Saetans Augen vor Wut glasig wurden.
    »Wer?«, wollte er mit trügerisch sanfter Stimme wissen.
    Oh nein! »Es ist egal. Das ist nun schon lange her.«
    Karla griff nach einem Kopfkissen und begann es zu zerfetzen, während sie durch das Zimmer stürmte. »Das Miststück hat es verdient, dass man ihr das Herz aus dem Leib reißt - wenn sie überhaupt eines haben sollte!«
    »Wer?«, fragte Saetan erneut.
    Beim Feuer der Hölle und der Mutter der Nacht, möge die Dunkelheit Erbarmen haben! Vielleicht hätte er es besser wissen müssen, aber das hier hatte er gewiss nicht erwartet.
    »Können wir das draußen besprechen?« Er deutete auf die Tür.
    »Du wirst dieses Luder nicht einfach ungeschoren davonkommen lassen, Saetan, oder?«, wollte Karla wissen.
    Genau das hatte ihm noch gefehlt: eine Königin mit grauem Juwel, die einen Kriegerprinzen, der Schwarz trug, in den Blutrausch trieb.
    Saetan ging aus dem Zimmer. Lucivar folgte ihm und schloss die Tür fest hinter sich.
    »Wer?«, fragte Saetan zum dritten Mal.
    »Ich kann mich nicht an ihren Namen erinnern«, log er. In Wahrheit hatte er nichts vergessen, weder sie, noch die Nacht, noch den Morgen danach.
    »Lügner«, säuselte Saetan täuschend freundlich.

    Wenn Daemon ihn in diesem Tonfall so genannt hätte, hätte er sich auf einen schrecklichen Kampf eingestellt.
    »Wegen dieses Miststücks

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