Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
gefangen zu nehmen oder zu täuschen, so gefährlich waren.
    Sie hatte es ein Spiegelnetz genannt. Ein relativ einfaches Verworrenes Netz. Wenn das Netz durch einen forschenden mentalen Faden aktiviert wurde, sandte es eine Botschaft aus, die subtiler als jeder Gedanke und jedes Gefühl war. Der mentale Faden würde das Netz berühren und eine einfache Nachricht zurücksenden: Dort ist nichts.
    Als sie sich noch in dem Gasthaus befanden, in das Lia sie gebracht hatte, nachdem sie Raej hinter sich gelassen hatten,
hatte Thera vier dieser Netze im Holz des Wagens verankert – eines auf jeder Seite. Sie konnte – oder wollte – nicht sagen, warum sie es getan hatte. Doch Jared hegte den Verdacht, dass sie ihre eigenen Spuren verwischen wollte, falls es ihrem Erzeuger irgendwie gelungen sein sollte, ihr bis zu dem Sklavenmarkt auf den Fersen zu bleiben. Im Grunde war es egal, vor wem sie sich mithilfe dieser Netze hatte verstecken wollen, das Ergebnis war das gleiche: Wie oft hatte jemand im Laufe ihrer Reise mental nach ihnen geforscht, nachdem einer jener Messingknöpfe gefunden worden war, und hatte lediglich herausgefunden, dass dort nichts war?
    Und war er wirklich auf die Anzeichen eines aufgegebenen Lagers gestoßen, als er die Straße vor einer Stunde erkundet hatte, oder verbargen sich jene Männer vielleicht in den vielen Vertiefungen und Bodensenken in der Nähe, geschützt durch ein ähnliches Verworrenes Netz?
    Es war Jared, der das Schweigen brach. »Die Straße beschreibt einen Bogen und führt dann nach Norden.«
    Blaed nickte langsam, den Blick auf den Weg gerichtet, der von der Straße abzweigte. »Dann ist der Weg also eine Abkürzung. Wenn Räuberbanden beide Enden blockieren, wären wir dort gefangen.« Er schloss die Augen. »Jared, die Winde kreuzen den Weg ganz in der Nähe der Felsen.«
    Jared fluchte heftig. Obgleich es üblich war, die offiziellen Landeplätze zu benutzen – und diese Methode war auf jeden Fall sicherer, da man nicht Gefahr lief, aus den Netzen auf gefährliches Gelände zu stürzen -, konnten die Angehörigen des Blutes auf die Winde aufspringen oder sich von ihnen fallen lassen, wo immer sie wollten. Das bedeutete, dass sie jederzeit ohne die geringste Vorwarnung ungebetene Gäste haben konnten.
    Wenn sie den Wagen und die Pferde zurückließen, konnte er einen roten Schutzschild um sie alle aufbauen, damit sie den Rest des Weges nach Ranonwald auf den Winden zurücklegen konnten. Trotz des Schildes würde eine Reise auf einem derart dunklen Netz für diejenigen mit hellen Juwelen unangenehm sein – und schier unerträglich für
Cathryn, Tomas und Garth, die ohne den Schutz einer Kutsche auf keinem der Winde reisen konnten.
    Wenn sie sich für diese Alternative entschieden, musste es der rote Wind sein. Ein helleres Netz würde den anderen die Sache erleichtern, aber es würde auch das Risiko erhöhen, dass Feinde auf dem Wind mitreisten.
    Doch es brauchte nur einen Räuber, der ein rotes Juwel trug und genug Macht freisetzte, um den Schild zu zerstören – und die anderen würden nicht genug Zeit haben, sich von dem Wind fallen zu lassen, bevor ihr Geist von den Kräften innerhalb des roten Netzes in Stücke gerissen wurde.
    »Ich weiß«, sagte Blaed leise. »Ich habe auch schon daran gedacht. Und ich habe mir überlegt, jeden, der dazu in der Lage ist, mit dem Wind reisen zu lassen, der seinem Juwelenrang entspricht.«
    »Du würdest Thera alleine reisen lassen?«
    »Nein. Und selbst wenn ich dazu gewillt wäre, würde sie nicht alleine reisen. Sie und Lia würden bestimmt die Kinder und Garth mitnehmen wollen.«
    »Und alle würden das gleiche Risiko eingehen, ohne über genug Kraft zu verfügen, sich verteidigen zu können.«
    »Also bleiben wir und nehmen die Gefahren auf uns, die sich uns auf dem Landweg stellen mögen.«
    Jared rieb sich die Stirn und versuchte, dem Kopfweh Einhalt zu gebieten, das sich langsam auszubreiten begann. »Also bleiben wir.«
    »Es ist nicht leicht, im Ersten Kreis zu dienen, was?«, meinte Blaed trocken. Er setzte sich auf dem Sattel zurecht. »Ein fertig ausgebildeter Wächter würde wissen, wie man sich gegen einen Hinterhalt verteidigen kann.«
    »Ein fertig ausgebildeter Wächter würde zudem wissen, wie man einen Hinterhalt legt«, entgegnete Jared. Seine Kopfschmerzen hämmerten im Gleichklang mit seinem Herzschlag. »Bist du dir sicher, was Thayne betrifft?«
    »Ich bin mir sicher. Und wir sind uns alle einig, dass sich ein

Weitere Kostenlose Bücher