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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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die Handlungen irgendeines anderen als dumm oder gefährlich zu bezeichnen.«

    Er tat den ersten Sprung, bevor sie eine Entgegnung hervorzischen konnte, und ließ sich ein wenig von der Strömung seitwärts treiben, bevor er wieder auf dem Flussbett aufsetzte. Beim zweiten Sprung rutschte er mit dem Fuß aus, und sie alle gingen unter. Da die Lady jedoch zu sehr damit beschäftigt war, zu husten und ihn zu verfluchen, anstatt etwas Nützliches von sich zu geben, sprang er einfach weiter.
    Mit dem vierten Satz erreichten sie den umgefallenen Baum.
    Jared griff nach dem Stamm, um das Gleichgewicht zu halten, während er auf das Ufer zuging.
    »Jared!« Blaed eilte den Abhang zum Flussufer herunter. Er stützte sich selbst an dem Baum ab und watete weit genug in den Fluss, um der Lady Corry abzunehmen. »Wir müssen hier verschwinden. Thera meint, ein Zauber sei ausgelöst worden, und die Macht, die dahintersteckt, kann jeden Moment an diesem Ort einschlagen.«
    Beim Feuer der Hölle und der Mutter der Nacht, möge die Dunkelheit Erbarmen haben!
    Sie kletterten die Böschung hinauf.
    »Ich habe die Reitpferde mitgebracht«, sagte Blaed. »Die anderen haben den Wagen genommen und suchen das Weite, bevor der Zirkus hier losgeht.«
    »Verschwinde«, sagte Jared, sobald Blaed das Trockene erreicht hatte.
    Blaed machte sich nicht die Mühe, ihm zu antworten. Er erklomm den Abhang, so schnell es ihm mit Corry auf den Armen möglich war.
    Die letzten paar Schritte zum Ufer trug Jared die Graue Lady halb. Es kam ihm nicht weiter eigenartig vor, dass ihr das Gehen so schwer fiel, bis sie versuchte, den Abhang hinaufzuklettern, und beim ersten Schritt beinahe gestürzt wäre.
    »Geh«, sagte sie und versuchte, ihn von sich zu stoßen, während sie auf dem linken Bein balancierte. »Geh!«
    »Störrisches, spatzenhirniges Frauenzimmer«, knurrte Jared, der sich unter ihre rudernden Arme ducken musste,
um sich die Lady über die Schulter zu werfen. »Hör auf, dich zu winden, oder du bringst uns noch beide um.«
    »Ich kann …«
    »Halt den Mund«, erwiderte Jared in täuschend sanftem Tonfall, den nur ein völliger Narr – oder eine Königin – missverstehen konnte.
    Ihr Atem kam in Form eines zornigen Keuchens.
    Er entschloss sich, dies als Einwilligung zu deuten, und kletterte den Abhang empor.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du verschwinden sollst«, meinte Jared, als er oben ankam und Blaed erblickte, der beide Pferde festhielt und auf sie wartete.
    »Warum sollte er auch nur einen Deut besser darin sein zu gehorchen?«, murmelte die Graue Lady an seinem Rücken.
    Jared setzte sie unsanft neben dem kastanienbraunen Wallach ab. Ihr schmerzvolles Stöhnen versetzte ihm einen Stich, doch er gestattete sich nicht, darüber nachzudenken, als er sie auf den Sattel schleuderte und sich hinter ihr auf das Pferd schwang.
    Zum Nachdenken war jetzt keine Zeit.
    Sobald sich Blaed hinter Corry auf das andere Pferd geschwungen hatte, trieben sie die Pferde zum Galopp an und jagten über das Feld in Richtung Straße.
    Wie viel Zeit blieb ihnen? Und auf welche Weise würde der Zauber entfesselt werden? Würde er von einem Machtzentrum ausstrahlen oder sich einfach fächerförmig diesseits des Flusses ausbreiten? Wie viel Schaden so eine mentale Explosion auslösen konnte, hing von der Stärke des Menschen ab, der den Zauber bewirkte. Seine inneren Barrieren und die der Lady sollten den entfesselten Kräften widerstehen können, doch die anderen würden es vielleicht nicht überleben. Wenn sich der Zauber auf andere, physische Weise manifestierte …
    Als Wind? In Form von Wasser?
    Sie erreichten die Straße in dem Augenblick, in dem die Magie losbrach.

    Jared warf einen Blick über die Schulter und sah, wie ein großer Baum gen Himmel schoss wie ein brennender Pfeil, der von einem Bogen schnellte.
    Seine Brustmuskeln verkrampften sich, sodass ihm das Atmen schwer fiel.
    Hinter ihnen fraß ein riesiger Ball Hexenfeuer die Bäume um den Fluss auf und breitete sich mit rasender Geschwindigkeit aus.
    Jared trieb den Wallach an und versuchte, das Tier dazu zu bringen, noch ein wenig schneller zu laufen.
    Hexenfeuer besaß einen bestimmten Wirkungsradius. Es hatte ein Limit, das von der Machtmenge abhing, die benutzt worden war, um es zu erschaffen. Es konnte erwärmen und es konnte zerstören – süße Dunkelheit, und wie es zerstören konnte! -, aber es konnte sich nicht weiter ausbreiten, sobald seine Kraft aufgebraucht war. Bei all dem

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