Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin
gewesen zu sein. Und dann konnten sie all diese Energie und all die Emotionen für etwas Besseres nutzen.
»Fangen wir doch mit ein paar grundsätzlichen Tatsachen an, Prinz«, sagte Jaenelle gerade.
Er zuckte zusammen, als er den Ton in ihrer Stimme hörte.
»Du bist ein wunderschöner Mann, Daemon. Es ist nicht nur dein Gesicht. Es ist die Art wie du dich bewegst, der Klang deiner Stimme und die erotische Ausstrahlung, die von dir ausgeht, selbst wenn du sie zügelst. All das ist ein Teil dessen, was du bist. Und deswegen werden Frauen sich immer zu dir hingezogen fühlen. Beim Feuer der Hölle, ich habe mich deswegen zu dir hingezogen gefühlt. Tue es immer noch, du Idiot.«
Seine Lippen zuckten verräterisch.
»Und du kannst mir nicht erzählen, dass du, wenn du nur mit einer ledernen Hose bekleidet ins Schlafzimmer kommst, keine bestimmte Reaktion hervorrufen willst.«
Allein durch die Erinnerung an ihre Reaktion wurde er hart. Noch härter.
»Nein, das kann ich nicht abstreiten.« Seine Stimme wurde rau, fast ein Schnurren.
»Viele Frauen werden den Körper besitzen wollen, den sie sehen. Und einige dieser Frauen werden auch den Mann wollen, dem er gehört.«
»Den Mann, von dem sie glauben, ihn zu wollen.«
»Guter Punkt.« Sie seufzte und das Geräusch ließ ihn hoffen, dass ihre Wut abklang. »Aaron hat manchmal dasselbe Problem, wenn er irgendwo über Nacht zu Gast ist, besonders wenn Kalush ihn nicht begleitet. Bei ihm weiß ich auch nicht, was ich ihm raten soll, außer vielleicht, seine Absage so peinlich öffentlich zu gestalten, dass die Frau sich nicht traut, ihm noch einmal zu nahezukommen.«
»Das war es nicht«, sagte Daemon und wich ihrem Blick aus. »Zumindest nicht nur.« Die Wut kehrte zurück, doch er strengte sich an, sie unter Kontrolle zu halten. »Vulchera ist eine erwachsene Frau, kein junges Mädchen mehr, und kann deshalb nicht auf die Entschuldigung zurückgreifen, dass Jugend manchmal mit Dummheit einhergeht. Sie ist eine enge Freundin von Rhea und war deshalb unter den
Aristokraten, die Rhea eingeladen hatte, damit wir nach unserer geschäftlichen Besprechung ein wenig Gesellschaft und Unterhaltung hätten.«
»Gab es denn etwas zu besprechen?«, fragte Jaenelle.
»Ein paar Dinge, ja. Jedenfalls hat Vulchera von dem Moment an, als wir einander vorgestellt wurden, einfach zu offen und aggressiv mit mir geflirtet – und das war nicht das freundschaftliche Schäkern, das dein Hexensabbat einfach zum Spaß betreibt. Deine Freundinnen haben mir gezeigt, dass es eine Art gibt, auf die Frauen mit Männern flirten, bei der sie dem Mann trotzdem vermitteln, dass er in Sicherheit ist.« Er schob die Hände in die Hosentaschen. »Diese Frau hat sich nicht im Geringsten für etwas Sicheres interessiert und sie hat sich ganz bestimmt weder über meinen Ruf noch über meine Gefühle Gedanken gemacht. Sie benutzt dieselbe Parfumseife, die du gekauft hast, als wir das letzte Mal an Lady Rheas Hof zu Gast waren.«
»Das ist weder eine exklusive Seife noch ein besonderer Duft. Es ist noch nicht einmal eine Spezialität der Läden dieser Provinz.«
»Am ersten Tag hat Vulchera diesen Duft nicht getragen«, erklärte Daemon leise. »Wir waren in Rheas Landhaus, also gab es nur ein Geschäft, das Waren führte, die der Geldbörse eines Aristokraten entsprachen. Sie hat einen der Angestellten dort dafür bezahlt, herauszufinden, welchen Duft du gekauft hattest.« Und er würde sich sehr, sehr bald einmal mit diesem kleinen Narren unterhalten.
»Und dann hat sie eines von deinen Hemden angezogen«, sagte Jaenelle und nickte, als verstünde sie ihn.
Doch sie konnte das nicht verstehen. »Weißt du, wie ich mich fühle, wenn ich dich in einem meiner Hemden sehe?«, fragte er. »Kannst du nachvollziehen, wie sehr es mich erregt, welchen freudigen Besitzerstolz das in mir weckt? Weil du bist, wer du bist, sagst du dem gesamten Haushalt, dass du mir gehörst, wenn du eines meiner Hemden trägst. Und mehr noch, dass ich dir gehöre.«
»Für mich ist es das Gefühl, von dir umgeben zu sein«,
erklärte sie leise. »Ich fühle mich geborgen. Sicher. Geliebt.«
»Und erregt?«, fragte er ebenso leise.
»Nur wenn ich mir vorstelle, wie du es trägst«, murmelte sie.
Diese Antwort entlockte ihm ein Lächeln – und glättete die scharfen Kanten seiner Wut.
»Tja, diese Schlampe hat es verstanden. Bevor wir am ersten Abend mit dem Essen fertig waren, hatte sie begriffen, dass ich sie weder in
Weitere Kostenlose Bücher