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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Grays Idee war.
    Benutzte Cassidy Gray als Figur in irgendeinem Spiel? Das wäre nicht das erste Mal, dass eine Königin einen Mann dazu benutzte, einen anderen Mann an der Kette zu halten.

    »Nun ja«, sagte Theran und erhob sich. »Es bleibt ja noch jede Menge Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen. Aber jetzt müssen wir beide uns waschen und anständig anziehen. Cassidy zuliebe wollen wir doch einen guten Eindruck machen.«
    In Grays Augen blitzte Wut auf und verwandelte das vertraute Gesicht in das eines Fremden. Dann erlosch die Wut, und der Mann, der ihn ansah, glich wieder mehr dem Jungen, den Theran während der zehn Jahre gekannt hatte, nachdem Gray von Talon gerettet worden war.
    »Ja«, sagte Gray. »Wir wollen einen guten Eindruck machen.«

SCHWARZER ASKAVI
    Saetan ließ sich auf der Armlehne des Sofas nieder, verschränkte die Arme und musterte seine Tochter.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, was du eigentlich suchst, Hexenkind«, sagte er. Er hatte sich Jaenelles Zusammenfassung von Daemons Rückkehr von seinem Besuch in Lady Rheas Landhaus angehört, und er hörte die Besorgnis in ihrer Stimme. Da er Daemons Bericht über den Vorfall bereits kannte, verstand er nicht, warum sie besorgt war.
    »Ich wurde nicht verletzt und Daemon wurde auch nicht verletzt«, erklärte Jaenelle. »Findest du nicht, dass seine … Strafe ein wenig … hart ist?«
    »Ganz im Gegenteil. Ich finde, er hat ein bemerkenswertes Maß an Selbstkontrolle gezeigt.« Vielleicht zu viel Selbstkontrolle.
    Sie runzelte die Stirn und er unterdrückte ein frustriertes Seufzen.
    »Was willst du denn von mir hören?«, fragte Saetan. »Glaube ich, dass Daemon das Recht hat, wütend zu sein? Ganz sicher tue ich das. Glaube ich, dass seine Strafe gerecht war? Das habe ich dir bereits gesagt. Wahrscheinlich
wird seine Lösung ihm lediglich ein wenig mehr Zeit verschaffen, um das zu bestätigen, dessen er Rheas Freundin verdächtigt. Ich bezweifle, dass sie noch sonderlich lang zu leben hat. Wenn Daemon sie nicht tötet, wird es ein anderer Kriegerprinz tun.«
    »Ich verstehe ja, dass er sich nicht wohl dabei fühlt, wenn eine andere Frau so stark von ihm angezogen ist, dass sie Dummheiten macht, aber -«
    »Nimm deine Scheuklappen ab, Jaenelle«, fauchte Saetan. »Du bist in dieser Sache so begriffsstutzig, weil es dabei um dich und Daemon geht. Und aufgrund seiner Reaktion letztes Frühjahr, als diese Hexe versucht hat, dich auszuschalten, um ihn zu bekommen. Aber wenn Lucivar eine andere Frau in seinem Bett gefunden hätte, die versuchte, solche Spielchen mit ihm zu spielen, und er einfach über den Vorfall hinweggesehen hätte, hättest du ihn an die Wand genagelt. Entweder als seine Königin -«
    »Ehemalige Königin«, korrigierte Jaenelle.
    »- oder als seine Schwester. Und bevor du noch einmal das Wörtchen ›ehemalig‹ vor dem Wort ›Königin‹ benutzt, solltest du vielleicht noch einmal darüber nachdenken, was der Begriff ›Vertrag auf Lebenszeit‹ bedeutet, Lady.«
    Sie blinzelte überrascht. Rutschte auf ihrem Stuhl herum. Runzelte die Stirn. »Du bist wirklich sauer deswegen.«
    Beleidigt, weil der Begriff »sauer« seine Gefühle auf eine Art und Weise herabstufte, die er nicht tolerieren konnte, ließ er seinem Temperament freien Lauf, hart und tödlich. Er stieß sich vom Sofa ab und entfesselte seine Macht, um etwas Wut abzubauen.
    Jaenelle presste die Lippen zusammen und musterte den Aschehaufen, der kurz zuvor noch ein Sofa gewesen war.
    »Bitte entschuldige, Höllenfürst«, sagte sie dann leise. »Bitte zeige mir, was ich nicht sehe.«
    Die förmlichen Worte nahmen der Diskussion das Persönliche. Das wusste er zu schätzen. Er wollte sich nicht mit seiner Tochter streiten, doch er war mehr als bereit dazu, seine Königin aufzuklären.

    »Zunächst einmal«, sagte er und begann, vor dem zerstörten Sofa auf und ab zu gehen, »vergisst du, dass eine Versammlung, wie Rhea sie in ihrem Landhaus arrangiert hatte, früher, als Daemon noch ein Lustsklave war, sein Jagdrevier war. Und besser als irgendjemand sonst hätte er einen anderen Jäger erkannt.«
    »Jäger.« Sie machte keine Frage daraus, was man als Zweifel hätte deuten können, doch ihr Tonfall bat um Bestätigung.
    »Tu mir einen Gefallen und lass uns ein mögliches Szenario durchspielen.« Saetan wartete ihr zustimmendes Nicken ab. »Daemon betritt sein Zimmer im Landhaus der Provinzkönigin und findet dort eine Frau vor, die ganz offen mit ihm

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