Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin
sie zurücktritt?«
»Er herrscht über Dhemlan, Hexenkind, und er trägt Schwarze Juwelen«, erwiderte Saetan trocken. »Ich bezweifle stark, dass irgendjemand nachfragen wird.«
Offenbar hatte Daemon ein paar Dinge ausgelassen, als er Jaenelle von dem Vorfall erzählt hatte. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass Rhea sich in die Hose gemacht hatte, als Daemon in ihren Salon gestürmt war. Seine Wut und seine Meinung über ihre Freundin ließen keinen Zweifel daran, dass Prinz Sadi Lady Rhea und ihre Freundin von nun an als Feinde betrachtete.
»Ich könnte mir vorstellen, dass Daemon ziemlich erregt war, als er nach Hause kam«, sagte Saetan.
»Könnte man so sagen«, erwiderte Jaenelle vage.
»Ist zwischen euch alles in Ordnung?« Er hatte keine Anzeichen von Kummer gesehen oder irgendeine Distanz zwischen Daemon und Jaenelle wahrgenommen, als sie im Bergfried eingetroffen waren. Doch Daemon war allen Fragen darüber, was passiert war, nachdem er Jaenelle von dem Vorfall erzählt hatte, ausgewichen. Es ging ihn zwar nichts an, aber … beim Feuer der Hölle. Sie waren seine Kinder, also ging es ihn verdammt nochmal sehr wohl etwas an. »Habt ihr alles geklärt?«
Jaenelles Gesicht wurde feuerrot und sie blickte überall hin, nur nicht zu ihm.
»Oh«, sagte sie dann. »Ja. Wir haben alles ganz gut klären können.«
»Ich verstehe«, erwiderte er matt. Vielleicht ging es ihn ja besser doch nichts an.
Er räusperte sich. »Wenn das so ist, wollen wir uns dann nicht zum Rest der Familie gesellen? Unsere Gäste müssten jeden Moment eintreffen.«
»Das wird ein Spaß, was?«
Da er nicht sicher war, wie er diese Aussage auffassen sollte, führte er sie einfach zur Tür und sagte: »Ich weiß nicht, ob es spaßig wird, aber interessant wird es allemal.«
Lucivar erwartete sie bereits, als sie durch das Tor traten, das sie vom Bergfried in Terreille zum Bergfried in Kaeleer brachte.
Theran war sich nicht sicher, ob das daran lag, dass er sie alle kannte, oder daran, dass man ihn wahrscheinlich für den ungefährlichsten der drei Männer hielt, die über ihn, Gray und wahrscheinlich über ganz Dena Nehele ein Urteil fällen würden.
»Lady Cassidy«, sagte Lucivar und neigte den Kopf in einer Geste, die Respekt für einen Gleichrangigen ausdrückte.
»Prinz Yaslana«, erwiderte Cassidy. »Es ist uns eine Freude, hier zu sein.«
Dir vielleicht , dachte Theran. Er rechnete damit, Fragen umgehen zu müssen, die niemanden etwas angingen, und da er nicht freiwillig hier war, erwartete er nicht, dass dieser Abend erfreulich werden würde.
Lucivar nickte Theran und Gray grüßend zu, dann sagte er: »Warum gehen wir nicht zu den anderen und kümmern uns darum, dass alle einander vorgestellt werden?«
Lächelnd legte Cassidy ihre linke Hand auf Lucivars rechte und nahm so sein Angebot, ihr Begleiter zu sein, an. »Ich freue mich schon darauf, Jaenelle wiederzusehen. Es gibt ein paar Dinge, die ich gerne mit ihr besprechen würde.«
Jaenelle , dachte Theran, als er und Gray Lucivar und Cassidy folgten. Nicht Lady Angelline. Jaenelle.
Eine unbeabsichtigte Erinnerung daran, dass Cassidy die Königin, die im Schwarzen Askavi geherrscht hatte, gut genug kannte, um sie formlos anzusprechen. Sollte er Gray vorwarnen, wer – und was – Jaenelle Angelline einmal gewesen war?
Als Lucivar die Tür zu einem der Salons öffnete, hatte Theran sich noch immer nicht entschieden, wie viel er Gray über die Leute sagen sollte, denen sie nun begegnen würden. Und dann war es zu spät für eine Entscheidung, denn als sich die Leute im Salon umdrehten, um die Neuankömmlinge zu begrüßen, rannte Gray auf die Frau mit den goldenen Haaren zu, die neben Daemon Sadi stand, und hielt erst inne, als er so nah vor ihr stand, dass er sie hätte berühren können. In seinem Gesicht lag ehrfürchtige Freude und er sah aus, als hätte er sein Leben in der Wüste verbracht und sie sei die Wasserquelle, nach der er immer gesucht hatte.
»Ladys, das sind Prinz Jared Blaed Grayhaven und Prinz Theran Grayhaven«, sagte Lucivar. »Meine Herren, das ist -«
»Die Königin«, sagte Gray fast atemlos, während er Jaenelle anstarrte.
Jaenelle lächelte. »Ich war die Königin. Jetzt -«
»Sie ist noch immer die Königin.«
Drei männliche Stimmen, alle gleichermaßen entrüstet.
»- bin ich Daemons Ehefrau.«
»Die Lady ehrt mich«, schnurrte Daemon.
Oh, dieser Ausdruck auf Grays Gesicht. Der Ausdruck in seinen Augen, als er Daemon,
Weitere Kostenlose Bücher