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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Schlafzimmer, doch Daemon zog trotzdem die Decke über Jaenelles wundervoll nackten Körper, bevor er sich vorsichtig bewegte, um sich wegdrehen zu können, ohne sie zu stören. *Beale?*
    *Du wirst unten gebraucht, Prinz*, sagte Beale.
    Er nahm sich einen Moment Zeit, um sowohl den beherrschten Ton in Beales Stimme als auch die mentale Signatur des Butlers zu analysieren. Was auch immer dazu geführt hatte, dass Beale hier hinauf gekommen war, um ihn zu wecken, bedurfte seiner sofortigen Aufmerksamkeit, erforderte aber keinen Kriegerprinzen, der sich mit sofortiger Kampfbereitschaft aus dem Schlaf erhob.
    Da er verstand, auf welch schmalem Grad der Mann wandeln musste, um die gewünschte Reaktion anstatt der instinktiven zu bekommen, wurde Daemon bewusst, wie gut Beale in seinem Job war. *Wie spät ist es?*
    *Kurz nach drei Uhr morgens.*
    Daemon stieg aus dem Bett, schlüpfte in seinen Morgenmantel und ging ins Schlafzimmer des Gefährten hinüber, wo Beale auf ihn wartete. Nachdem er einen Hörschutz um den Raum gelegt hatte, damit Jaenelle nicht gestört wurde, fragte er: »Was ist passiert?«
    »Vor ein paar Minuten ist ein Krieger eingetroffen«, erklärte Beale und bemühte sich, trotz des Hörschutzes leise zu sprechen. »Vom Hof der Provinzkönigin.«

    Dhemlan hatte mehrere Provinzen, jede von einer Königin regiert. Doch ein gewisser Klang in Beales Stimme verriet Daemon, welche Provinzkönigin ihn um Hilfe bat.
    Es musste irgendetwas geschehen sein, das Rhea verzweifelt genug gemacht hatte, ihn um Hilfe zu bitten.
    »Anscheinend hat es Ärger gegeben«, fuhr Beale fort. »Unter anderen Umständen hätte ich dem Krieger ein Gästezimmer zugewiesen und er hätte einen angemesseneren Zeitpunkt abwarten müssen, bevor er mit dir sprechen könnte.«
    »Aber?«
    »Er ist sehr verängstigt, Prinz. Was auch immer er gehört oder gesehen hat … er ist sehr verängstigt.«
    »Also gut. Ich werde ihn empfangen.«
    »Mrs. Beale kocht bereits Kaffee und wird dir einen Teller zurechtmachen. Nur eine Kleinigkeit, bis sie dir ein richtiges Frühstück zubereiten kann.«
    »Vielen Dank, ich werde in ein paar Minuten unten sein.«
    Beale zögerte und Daemon erkannte eine seltsame Anspannung in ihm.
    »Gibt es sonst noch etwas?«, fragte er.
    »Wirst du in diese Provinz reisen, um mit der Königin zu sprechen?«
    Der Gedanke, in diese verdammte Provinz zurückzukehren und noch einmal bei Rhea zu Gast zu sein, ließ seine Brustmuskeln so stark verkrampfen, dass er kaum atmen konnte. »Wahrscheinlich.«
    »In der Nachbarprovinz, ganz in der Nähe der Grenze, liegt ein Anwesen der SaDiablos«, erklärte Beale vorsichtig. »Wenn man auf den dunkleren Winden reist, ist es keine große Entfernung. Ich könnte einen Boten hinschicken und das Personal wissen lassen, dass du für ein oder zwei Tage anreisen wirst.«
    So weit hatte er noch gar nicht gedacht. Doch nun, da Beale die erleichternde Möglichkeit erwähnte, an einem anderen Ort zu übernachten, wurde ihm bewusst, dass es einige Zeit dauern würde, bevor er den Sitz einer Königin nicht mehr als potentielles Schlachtfeld sehen würde.

    Genauso hatte er die Höfe der Königinnen gesehen, als er noch Lustsklave in Terreille gewesen war.
    »Vielen Dank, Beale.«
    Warum hatte Beale das erwähnt?
    Sieh ihm in die Augen, alter Freund . Als er es tat, hatte Daemon ein Gefühl, als geriete der Boden unter seinen Füßen ins Wanken.
    »Es ist nicht immer angenehm, in einem Aristokratenhaus zu arbeiten«, sagte Beale. »Sogar unter Blutleuten vergisst der Arbeitgeber manchmal, dass der Bedienstete auch ein Mensch ist.«
    Worauf willst du hinaus, Beale?
    »Der Höllenfürst war ein hervorragender Arbeitgeber. Kein Mann, der auf einem seiner Anwesen oder in einem seiner Häuser beschäftigt war, musste fürchten, zu etwas gezwungen zu werden, das seinen Ruf vielleicht für immer schädigen könnte. Keine Frau musste während ihrer verwundbaren Tage die Männer in ihrem Umfeld fürchten. Der Höllenfürst hat sich um seine Leute gekümmert. Immer.« Beale unterbrach sich kurz. »Genau wie du. Die kleinen Gesten der Höflichkeit sind nicht unbemerkt geblieben von jenen, die für dich arbeiten, und das Gefühl von Sicherheit ist noch immer präsent.«
    »Ich weiß es zu schätzen, dass du mir das sagst.« Doch sie hatten den Kern dieser Unterhaltung noch nicht erreicht.
    »Du kümmerst dich um deine Leute, Prinz.« Beale tippte sich mit dem Finger auf die Brust. »Und das tun wir auch.

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