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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Lias Tagebuch war – und ein paar Zeilen weiter wusste sie, dass diese Einträge am Ende ihres Lebens entstanden waren.
    Cassidy blätterte weiter, bis sie den letzten Eintrag fand. Er war in einer anderen Handschrift geschrieben.
     
    Lia ist tot. Und Dena Nehele trauert.
    Ohne die Graue Lady wird Dena Nehele den kranken Vorstellungen
zum Opfer fallen, die Dorothea SaDiablo verbreitet. Es wird nicht im nächsten Jahr geschehen. Oder im Jahr darauf. Die Träume und Visionen, die ich in meinen Verworrenen Netzen sehe, zeigen mir alle das Gleiche – Lias Enkelin wird das Land eine Weile halten können. Lange genug, um zu verhindern, dass die Blutlinie ebenso ausstirbt wie so vieles andere, das in den kommenden Jahren sterben wird. Und Jared und seine Enkel werden weiter kämpfen, um die Schatten zurückzudrängen.
    Ich werde sterben, bevor sich die Jahreszeiten wandeln, blutig ermordet hier in Grayhaven, das doch der sicherste Ort von allen sein sollte, während Jared, Blaed und Talon an anderer Stelle kämpfen. Ich werde es ihnen nicht sagen, denn blieben sie hier, würden sie nicht überleben – und sie müssen noch ein paar Jahre am Leben bleiben. Sie müssen es einfach.
    Lia ist tot. Morgen werde ich trauern. Heute Nacht werde ich alle Zauber in Gang setzen, die wir erschaffen haben, um den Schatz zu bewahren – und die Hoffnung, die darin verborgen liegt.
    Thera
     
    Cassidy schloss das Tagebuch und wollte es zurücklegen. Doch dann zögerte sie. Wenn sie alles an seinem Platz ließ, wo es so lange sicher verborgen gewesen war, würde der Schlüssel noch ein zweites Mal funktionieren? Oder war dieser Teil des Zaubers abgeschlossen und das hier damit die einzige Möglichkeit, diese Dinge zu bergen?
    Da sie kein Risiko eingehen wollte, nahm sie alle Tagebücher aus dem Fach und legte sie beiseite, bevor sie das letzte Objekt hervorholte – das Schmuckkästchen.
    Vae war die ganze Zeit bei ihr geblieben, nicht sonderlich interessiert oder neugierig, aber wachsam.
    Cassidy öffnete das Schmuckkästchen und lächelte, als sie einzelne Stücke aus dem unordentlichen Haufen zog.
    Hier gab es keine teuren Stücke, keine kostbaren Edelsteine. Sie stellte sich vor, dass der Schmuck zu Lias Lebzeiten
nicht so unordentlich durcheinandergeworfen gewesen war, um vorzutäuschen, es sei nichts Wichtiges darunter. Denn dieser Schmuck war wichtig. Wenn sie die Tagebücher durchginge, würde sie jedes einzelne Stück erwähnt finden. Geschenke von Lias Kindern. Sentimentale Gaben von ihrem Ehemann. Nicht teuer, aber doch unbezahlbar.
    Sie verbrachte eine Stunde damit, die Tagebücher abzuwischen und das Schmuckkästchen von Staub zu befreien, bevor sie alles tief unten in einer ihrer persönlichen Kisten versteckte.
    Dann legte sie das Bodenstück wieder an seinen Platz.
    *Es riecht nicht mehr*, stellte Vae fest.
    Der Schlüssel steckte noch im Holz und als sie versuchte, ihn herauszuziehen, brach er glatt durch, sodass nicht mehr als ein seltsames goldenes Funkeln im Holz zurückblieb.
    Sie legte den abgebrochenen Schlüssel in ihr eigenes Schmuckkästchen und brachte dann das Zimmer wieder in Ordnung.
    Die späte Nacht war zum frühen Morgen geworden, als sie schließlich mit Vae ins Bett kletterte, die sich neben ihr ausstreckte.
    Kurz bevor sie einschlief, wurde ihr klar, warum die Bediensteten so merkwürdig reagiert hatten, als sie diese Räumlichkeiten den schicken Königinnengemächern vorgezogen hatte.
    Das hier mussten die Zimmer sein, die Lia gehört hatten.

Kapitel fünfundzwanzig

KAELEER
    Vulchera schlüpfte in das Schlafzimmer und sah sich um. Die Kammerzofe hatte das Bett aufgeschlagen und die Kissen aufgeschüttelt. Alles war bereit für den Krieger, wenn er die anderen Gäste verabschiedet hatte und heraufkam, um sich in sein keusches Bett zu legen.
    Verdammt sei Sadi für seine Indiskretion. Warum im Namen der Hölle hatte er so explodieren müssen? Sie hatte es bei diesem Fest gar nicht auf ihn abgesehen gehabt. Nicht ursprünglich. Doch als er nicht einmal mit ihr flirten wollte, als er sie mit diesen goldenen Augen gemustert hatte, als sei sie irgendeine schäbige Straßenhure, als jeder Kommentar, den er ihr gegenüber machte, zwar glatt formuliert, aber so von Verachtung erfüllt war, dass jeder wusste, er würde es nie in Erwägung ziehen, sich dadurch zu beschmutzen, dass er mit ihr zusammen war …
    Nun, sie hatte schließlich auch ihren Stolz. Sie wollte lediglich, dass er sich ein wenig unwohl

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