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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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wurde ihm bewusst, dass der Hund auf ihn wartete.
    *Ich kann durch Türen gehen*, sagte Vae. *Ich beherrsche meine Kunst. Aber du wirst erst noch abgerichtet, also warte ich, bis du die Tür aufmachst.*
    Als er in die Große Halle hinaustrat und sich die Tür des Arbeitszimmers hinter ihm schloss, hörte er den Höllenfürsten lachen.

    Cassidy starrte Jaenelle Angelline an, dann blickte sie zu ihrem Cousin Aaron, der im Wohnzimmer ihrer Eltern auf und ab lief.
    »Ihr wollt mich doch beide veräppeln«, sagte sie. »Das ist ein Witz.«
    »Ich wünschte, es wäre so«, knurrte Aaron. »Aber sie meint es ernst.«
    »Das kannst du nicht ernst meinen!«
    »Warum nicht?«, fragte Jaenelle.
    »Ich bin eine unbedeutende Königin. Ich trage Rose. Ich habe nie über etwas Größeres als ein kleines Dorf geherrscht.« Das niemand anders gewollt hatte, bis eine neue, junge Königin ihren Herrschaftsbereich als Ausgangsbasis für etwas Besseres brauchte. »Sag es ihr, Aaron!«

    »Das habe ich«, erwiderte Aaron. »Die ganze Zeit auf dem Weg hierher.«
    »Mein gesamter Erster Kreis ist zurückgetreten und hat meinen Hof aufgelöst.«
    »Das waren Idioten«, knurrte Aaron.
    »Und weil sie Idioten waren, bist du nun frei, um einem Volk zu helfen, das dich braucht«, sagte Jaenelle ruhig.
    »Sie brauchen eine starke Königin«, protestierte Cassidy.
    »Du bist eine starke Königin.«
    »Sie brauchen eine … glanzvolle Königin.«
    »Sie brauchen eine Königin, die die Alten Traditionen kennt, die den Alten Traditionen folgt, die mit dem Protokoll vertraut ist und die weiß, wie man gerecht herrscht«, erklärte Jaenelle. »Sie brauchen jemanden wie dich, Cassidy.« Sie bedeckte Cassidys Hand mit ihrer eigenen. »Sieh mich an.«
    Sie wollte nicht in diese saphirblauen Augen blicken. Sie sahen zu viel. Verstanden zu viel. Doch sie gehorchte, da es keine Rolle spielte, ob Jaenelle offiziell herrschte oder nicht. Sie war noch immer die Königin. Und niemand widersetzte sich Hexe .
    »Sie werden dich nicht verstehen«, prophezeite Jaenelle. »Die meisten von ihnen werden nicht sehen, wer du wirklich bist. Sie werden von der Oberfläche enttäuscht sein.«
    Cassidy zuckte zusammen – und zuckte noch einmal zusammen, als Aaron mit einem Knurren seine Meinung über ihren ehemaligen Hofstaat zum Ausdruck brachte.
    »Die meisten, Cassidy. Aber ein paar werden erkennen, was für eine Frau du bist. Und die anderen werden mit der Zeit zu schätzen lernen, was für eine Königin du bist. Du kannst das. Ich wäre nicht hier, wenn ich auch nur den geringsten Zweifel daran hätte.« Jaenelle tätschelte ihre Hand und lehnte sich wieder zurück. »Du hast ein paar Tage Zeit, um darüber nachzudenken.«
    In einem fremden Territorium leben. In einem anderen Reich. In Terreille. Man ging nicht nach Terreille. Man lief aus Terreille fort.

    Aber sie könnte für dieses Volk etwas bewegen. Sie könnte ihnen dabei helfen, sich daran zu erinnern, wer sie waren. Könnte ihnen beim Wiederaufbau helfen.
    »Wie lange wäre ich weg?«, fragte sie. Würde sie ihre Familie jemals wiedersehen? Würde sie nach Hause reisen können, um sie zu besuchen? Um ihren Eltern zu zeigen, dass es ihr gutging?
    »Es müssten bestimmte Bedingungen erfüllt sein, bestimmte Regeln herrschen«, sagte Aaron, während er weiter herumtigerte. »Wir werden sie auf keinen Fall in dieses verfluchte Reich gehen lassen, ohne dass etwas ihre Sicherheit garantiert .«
    »Wer ist ›wir‹?«, brauste Cassidy auf. »Niemand außer mir entscheidet über mein Leben.«
    »Vergiss es«, fauchte Aaron.
    Cassidy blinzelte empört. »Du bist nur ein entfernter Cousin!«
    *Diesen Punkt würde ich nicht anführen*, warnte Jaenelle sie über einen gezielten mentalen Faden. *Wenn es um die Familie geht, sind Kriegerprinzen immer nur so entfernt, wie es ihnen gerade passt. Er ist bereits stinksauer wegen deines ehemaligen Hofes und hat sich nicht getraut, allein hierherzukommen.*
    Cassidy warf Aaron einen schnellen Blick zu und richtete dann die Augen auf den Teppich zu ihren Füßen. Aarons Nachricht, in der er um ein Treffen an einem festgesetzten Tag zu einer bestimmten Stunde gebeten hatte, hatte sie neugierig gemacht. Doch sie war davon ausgegangen, dass er ihr tröstend auf die Schulter klopfen und sein Mitleid zum Verlust ihres Hofes ausdrücken würde. Als dann Jaenelle mit ihm zusammen aufgetaucht war und angefangen hatte, ihr von Dena Nehele zu erzählen, hatte sie nicht mehr gewusst, was

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