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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Art der Bedrohung für eine Frau reagieren, geschweige denn für eine Königin. Diese Bedingungen mögen dir wie eine Fußfessel vorkommen, aber sie wurden genau durchdacht und entworfen, um sowohl dein Volk als auch die Königin, die zu euch kommen soll, zu schützen.«
    Als ihm bewusst wurde, dass er bei seinem Griff nach den Armlehnen das Stück Papier fallen gelassen hatte, sammelte Theran es wieder auf und starrte auf die Liste.
    »Ein Jahr? Sie bleibt nur für ein Jahr?«
    »Ein Jahr ist lange genug, damit beide Seiten herausfinden
können, ob dein Volk eine Herrscherin von außerhalb akzeptieren kann – und ob dein Volk wirklich bereit ist, wieder den Alten Traditionen des Blutes zu folgen.«
    »Wenn wir nicht wieder so leben wollten wie zu der Zeit, als die Graue Lady herrschte, hätten wir uns mit …« Mit einer der Königinnen zufriedengegeben, die wir haben – die das, was von uns noch übrig ist, genauso sicher zerstören würde wie eine von Dorotheas Marionettenköniginnen es getan hätte.
    Theran ließ sich mit hängenden Armen im Stuhl zurückfallen. »Grayhaven ist das Heim meiner Familie – und mein Erbe. Was davon noch übrig ist. Es steht ihr zur Verfügung. Was den Zehnt angeht … Beim Feuer der Hölle. Wir versuchen gerade, wenigstens so viel Korn anzubauen und zu ernten, damit im nächsten Winter jeder genug zu essen hat. Die Königinnen, die bisher geherrscht haben, haben das Land und das Volk ausgeblutet. Das habe ich Sadi gestern Abend schon gesagt.«
    »Das ändert nichts an dem, was für den Hof einer Königin benötigt wird«, sagte Saetan ruhig. »Sie verdient eine Entschädigung für ihre Mühen, und der Hof muss irgendwie seine Ausgaben bezahlen.«
    »Könnte der Zehnt nicht in Form von Waren und Dienstleistungen bezahlt werden?«, fragte Theran.
    »Wenn die Königin und der Erste Kreis mit dieser Regelung einverstanden sind, kann durchaus ein Großteil des Zehnten auf diese Art geleistet werden.«
    In Theran keimte die Hoffnung auf, dass die Bedingungen vielleicht doch ein wenig flexibler ausgelegt werden konnten, als er zunächst gedacht hatte. Er sah wieder auf das Papier. »Inspektionen?«
    »Und wöchentliche Berichte von der Königin.«
    »Warum muss sie sich vor irgendjemandem rechtfertigen? Und warum wird mein Volk behandelt wie ein Kind, das unangekündigte Tests bestehen muss, in denen geprüft wird, ob es seine Anstandsregeln gelernt hat?«
    Saetan lehnte sich zurück, legte die Fingerspitzen aneinander
und stützte die Zeigefinger gegen das Kinn. »Weil ihr keine Anstandsregeln kennt. Das ist einer der Gründe, aus denen du hier bist. Ihr wollt etwas, woran ihr euch nicht erinnern könnt, woran euer Volk sich nicht erinnern kann. Die Inspektionen dienen nicht dazu, euch zu prüfen; sie sollen die Kriegerprinzen in der Heimat der Königin beruhigen. Da du selbst dieser Kaste angehörst, solltest du die Macht und das Temperament, die plötzlich mit tödlichen Absichten vor deiner Tür stehen können, nicht auf die leichte Schulter nehmen. Und was die wöchentlichen Berichte der Königin angeht, diese sollen ebenfalls Sicherheit vermitteln und sind die Alternative dazu, sie in Dena Nehele mit bewaffneten Begleitern zu umgeben.« Er unterbrach sich kurz. »Ich sollte wohl besser sagen, mit bewaffneten Begleitern aus ihrem Heimatterritorium. Es obliegt deiner Verantwortung, eine Eskorte zu ihrem Schutz zur Verfügung zu stellen. Es obliegt deiner Verantwortung, die Männer und Frauen zu versammeln, die den Ersten Kreis bilden werden. Und es obliegt ebenfalls deiner Verantwortung, für das körperliche und geistige Wohlbefinden der Königin zu sorgen.«
    Theran spürte, wie er blass wurde. Er war all dem entgangen. Indem er bei Talon gelebt hatte, indem er sich in den Bergen versteckt hatte, damit die Marionettenköniginnen nicht den letzten Mann in der Blutlinie der Grayhavens unter ihre Kontrolle bringen konnten, war er dieser Art des Dienstes entgangen.
    »Prüfe deine Fähigkeiten, Prinz«, sagte Saetan. »Du wirst ein Teil des männlichen Dreiecks sein, dessen Dienst für die Königin am intimsten ist.«
    »Gefährte?«, würgte Theran hervor. »Du erwartest von mir, dass ich -«
    Saetan lachte und die unterschwellige Brutalität ließ Theran erzittern.
    »Du ziehst voreilige Schlüsse, kleiner Welpe. Kein Mann in Kaeleer wird die Annahme tolerieren, dass irgendein Mann in Terreille ein Recht darauf hätte, das Bett der Königin zu teilen.«

    »Was dann …?«
    »Erster

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