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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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dass er auf der Ebene
seines Grünen Juwels nicht entdeckt werden würde, sandte er mentale Fühler aus, um ein Gespür für den Ort zu bekommen. Einen Moment lang glaubte er, eine Spur von Macht unterhalb von Grün zu spüren, doch sie verschwand, bevor er sich sicher sein konnte.
    Das Dorf fühlte sich sauber an. Das unterschwellige Gefühl von Angst, das typisch für die Dörfer von Dena Nehele war, gab es hier nicht. Diese Leute lebten sozusagen direkt vor der Tür von Burg SaDiablo, aber sie fürchteten sich nicht vor der Macht, die dort wohnte.
    Das will ich für mein Volk , dachte er, als er den Bürgersteig entlangschlenderte und in die Schaufenster sah. Das wollte er für die kleine Stadt von Grayhaven. Er beobachtete, wie die Menschen sich bewegten, erkannte das Fehlen von jeglicher Vorsicht und Spannung, wenn Männer und Frauen auf dem Bürgersteig aneinander vorbeigingen.
    Dann öffnete sich ein paar Geschäfte weiter eine Tür. Die Frau, die den Laden verließ, sagte zu jemandem im Geschäft: »Ja, ich werde darauf achten.« So bemerkte sie ihn nicht, bis sie direkt vor ihn trat.
    Die goldenen Augen der langlebigen Völker entsprachen nicht seinem Geschmack, aber sie wäre trotzdem eine attraktive Frau gewesen, wenn sie ihr schwarzes Haar nicht so verdammt kurz getragen hätte. Warum versuchten die Frauen hier nur, möglichst unattraktiv auszusehen? Sicher, im Bett dienten die Männer und herrschten die Frauen, aber zu Hause wussten die Frauen wenigstens, dass die Erregung eines Mannes der erste Schritt zum eigenen Vergnügen war.
    »Prinz.« Sie klang vorsichtig – was ratsam war, wenn man einen Mann seiner Kaste ansprach, insbesondere einen mit einem dunkleren Juwel.
    Er sah sie stirnrunzelnd an und machte sich nicht die Mühe, seine Abneigung gegen ihre Aufmachung zu verbergen.
    Dann bemerkte er ihre mentale Signatur. Oh scheiße , dachte er gerade noch, bevor er von grimmigen Männern mit harten Augen umringt wurde, die aus dem Nichts aufzutauchen schienen – einschließlich eines Kriegers mit Roten Juwelen,
der einen Vorschlaghammer in der Hand hielt und groß genug war, ganz alleine eine Mauer vor ihr zu bilden.
    »Meine Herren«, sagte die Königin und tippte der Mauer mit den Roten Juwelen auf die Schulter.
    Jetzt war die mentale Signatur des Dorfes nicht mehr sauber. Diese Männer waren stinksauer und empfanden es als persönliche Beleidigung, dass er ihre Königin missbilligend angesehen hatte.
    » Meine Herren. «
    Sie wichen nicht zurück, gehorchten nicht – und Theran erkannte, dass das ein Kampf war, den er nicht gewinnen konnte.
    Dann …
    *Theran!*, erklang es empört über einen offenen mentalen Faden, gefolgt von einem gemurmelten, *Stures Schaf.*
    In den Ärger um ihn herum mischte sich plötzlich eine Spur Belustigung. Der Kreis geriet in Bewegung – und er musste nicht erst sehen, wie die Königin um den mächtigen Krieger herumspähte und lächelte, um zu wissen, dass der Hund neben ihm stand.
    »Lady Vae«, sagte die Königin.
    *Lady Sylvia*, erwiderte Vae. *Er ist Theran. Er wohnt bei Daemon und Jaenelle. Ich gehe mit ihm Gassi, damit er sich das Dorf ansehen kann. Wir werden etwas essen und er wird sich hinsetzen und Menschen beobachten, damit er lernt, wie man sich benimmt.*
    Sylvias goldene Augen funkelten. »Bist du denn ein stures Schaf, Prinz Theran?«
    Da die Männer ihn immer noch ziemlich wütend anstarrten, entschied Theran, nicht zu antworten. Er glaubte nicht, dass er genug Höflichkeit in seine Stimme legen konnte.
    *Ich helfe dabei, ihn abzurichten*, fuhr Vae fort. *Ich darf auch beißen. Aber nicht fest. Nicht beim ersten Mal.*
    Beim Feuer der Hölle.
    »So, so.« Sylvia ging hinter dem Krieger in Deckung. Dadurch wurde das Schnauben und Kichern jedoch nicht gedämpft.

    Er spürte, wie sich die Wut um ihn herum auflöste, und hatte gleichzeitig das Gefühl, dass das, was jetzt kommen würde, eine härtere Strafe darstellte als eine Tracht Prügel.
    »Nun ja«, sagte Sylvia schließlich und kämpfte darum, ein wenig Würde zu bewahren, als sie hinter dem Krieger hervortrat. »Dann sollten wir euch nicht länger vom Unterricht abhalten. Prinz Theran, sag in den Speisehäusern einfach Bescheid, dass sie dein Essen mit auf die Rechnung der Burg setzen sollen.«
    Sah er etwa so aus, als müsste er jede Münze umdrehen?
    »Das ist hier so üblich«, fügte Sylvia hinzu und zeigte damit mehr Verständnis, als ihm lieb war.
    Die Männer schufen ihm eine Lücke,

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