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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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brauchten noch mehr als andere Männer die Beziehung zu einer Königin, um mental und emotional ausgeglichen zu sein. All diese Macht und das tödliche Temperament sehnten sich nach einem Zügel. Das war einer der Gründe, warum in diesem Reich so viele schlechte Königinnen an die Macht gekommen waren. Waren die guten Königinnen erst einmal zerstört, schenkten die Kriegerprinzen ihre Gefolgschaft jeder Königin, die verfügbar war – und wurden dabei selbst korrumpiert. Oder sie hielten durch, entzogen sich dem, was sie brauchten, und dienten einem Ideal anstelle einer richtigen Frau.
    Nicht viele Männer schafften das – und sie durfte nicht vergessen, dass all diese Männer auf die eine oder andere Art und Weise genau das getan hatten.
    Enttäuschung. Verzweiflung. Bitterkeit.
    Und dann ein Funken Hoffnung.
    Vorsichtig. Fast wütend. Aber doch Hoffnung.
    Sie beobachtete, wie der Kriegerprinz mit Opal-Juwelen andere Männer beiseiteschob, um sich vor ihr aufzustellen und ihr in die Augen zu sehen.
    Sie konnte nicht sagen, ob seine Haut von der Sonne gebräunt war oder ob er die gleiche Hautfarbe hatte wie Theran. Dunkelbraunes Haar und dunkelbraune Augen.

    Mutter der Nacht.
    Sie hielt die Zügel dieses wütenden, vorsichtigen Mannes, und er wusste das. Etwas in ihr sprach zu ihm und er konnte sich nicht von ihr abwenden, ohne einen schmerzvoll hohen Preis dafür zu bezahlen.
    »Wen genau meinst du mit dem Volk von Dena Nehele?«, fragte der Kriegerprinz.
    Wie angestrengt er versuchte, seinen Ton neutral zu halten, zeigte ihr, wie wichtig ihre Antwort für ihn war.
    »Jeden, der innerhalb der Grenzen dieses Territoriums lebt«, erwiderte Cassidy. »Landen genauso wie Blut.«
    »Was ist mit dem Volk von Shalador?«
    »Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, Ranon«, fauchte Theran.
    »Wann ist dann der richtige Zeitpunkt, Grayhaven?«, fauchte Ranon zurück.
    »Wer ist das Volk von Shalador?«, wollte Cassidy wissen.
    »Die Überreste eines Volkes, das aus einem Territorium stammt, welches nicht mehr existiert. Wir leben in Reservaten im Süden von Dena Nehele. Das Land wurde uns von der Grauen Lady zugesprochen.« Ranon warf Theran einen feindseligen Blick zu. »Land, das von jeder Königin, die seit Lia geherrscht hat, reduziert wurde, bis wir kaum noch genug Ackerland hatten, um uns zu ernähren, und nicht genug gesunden Waldbestand, um das Wild zu halten, das wir brauchen.«
    » Jetzt ist nicht richtige der Zeitpunkt «, sagte Theran noch einmal und nahm eine aggressive Haltung ein.
    »Prinz Theran hat Recht«, sagte Cassidy, als Ranon in dieselbe Haltung verfiel. Die Chancen standen schlecht für Opal, wenn es darum ging, Grün zu besiegen, doch Kriegerprinzen, die am gleichen Hof dienten, durften sich grundsätzlich nicht bekämpfen. »Das hier ist nicht der richtige Zeitpunkt.«
    Sie sah Bitterkeit in Ranons Blick, doch sie fuhr fort: »Was du gesagt hast, verlangt weitere Überlegungen und muss diskutiert werden, doch das kann ich heute Morgen nicht
tun. Aber wir werden über die Bedürfnisse deines Volkes sprechen, ebenso wie über die restliche Bevölkerung von Dena Nehele.«
    Ihrer. Sie sah es in seinen Augen, als er sich ein wenig entspannte und sich vom Blutrausch zurückzog. Selbst wenn er ihre Antwort gehasst hätte, hätte er an ihrem Hof gedient. Es hätte etwas in ihm zerbrochen, doch er hätte gedient.
    Fünf weitere Kriegerprinzen kamen durch den Saal und stellten sich vor die Plattform. Die Verbindung, das Bedürfnis nach dem, was sie war, war bei ihnen nicht so stark wie bei Ranon, aber es war da. Zum ersten Mal spürte sie die Last, eine Königin zu sein und Leben in ihren Händen zu halten.
    Sie trat zurück in die Mitte der Plattform. Während Theran jeden der Männer ankündigte, betraten sie die Plattform, knieten vor Cassidy nieder und sagten: »Dein Wille ist mein Leben. Nimm dir, was du brauchst.«
    Unterwerfung. Loyalität. Zumindest für das kommende Jahr.
    Theran hatte vor ihr gekniet und die Worte gesprochen, mit Prinz Sadi und dem Höllenfürsten als Zeugen. Er hatte sie nicht ernst gemeint. Das hatten sie gestern alle gewusst.
    Doch Ranon und die anderen fünf Kriegerprinzen meinten es ernst – und die Tatsache, dass sie es ernst meinten, jagte ihnen Angst ein.
    Und ihr ebenfalls.
    Als die Erwählten sich hinter ihr auf der Plattform aufstellten, wandte sich Cassidy an Theran: »Wer möchte sonst noch in den Ersten Kreis aufgenommen werden?«
    Er blickte auf die verbliebenen

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