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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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waren sie ein Thema, nach dem sie sich nicht erkundigen konnte, bis sie das Vertrauen der erwachsenen Männer erlangt hatte.
    Einhundert Kriegerprinzen. Wie sollte sie die zwölf Männer auswählen, die sie für einen Ersten Kreis brauchte?
    Jaenelle hatte ihr, der Dunkelheit sei Dank, eine Antwort auf diese Frage gegeben.
    »Nicht du wählst die Männer aus, die dir dienen«, hatte Jaenelle gesagt. »Sie wählen dich aus. Cassie, das totale Versagen deines Ersten Kreises war genauso deine Schuld wie ihre. Du hast diese Männer angenommen, weil sie sagten, sie wollten dienen, aber ihre Gründe dafür hatten nichts mit dir zu tun. Du hast mit dem Kopf gewählt, statt deine Instinkte als Königin die Entscheidung treffen zu lassen.«
    »Wenn ich nicht mit dem Kopf gewählt hätte, hätte es keinen Hof gegeben, und dieses Dorf wäre ohne Königin gewesen.«
    Jaenelles Saphiraugen starrten sie durchdringend an. »Sie hätten auch überlebt, wenn keine Königin innerhalb der Dorfgrenzen gelebt hätte. Dieses Dorf wurde frei, weil die alte Bezirkskönigin nur noch über ihr Heimatdorf herrschen wollte. Die anderen drei Dörfer des Blutes, die sie regiert hatte, hätten auch alle an eine Königin gehen können, statt aufgeteilt zu werden.«

    »Aber diese Königin wäre nicht ich gewesen.«
    »Nein, du wärst es nicht gewesen. Dharo hat eine starke Territoriumskönigin und starke Provinzköniginnen. Die Blutleute dort können nachsichtiger sein, wenn es um die Wahl einer Bezirkskönigin geht. Sie haben dich nicht gebraucht, Cassidy.«
    Jaenelles Worte taten weh, vor allem, weil sie ein wenig Mitgefühl erwartet hatte, als Ausgleich für ihre »Unterhaltung« vor dem Essen.
    »Sie erwarten, dass ich auswähle«, sagte Cassidy. »Wie soll ich auswählen, wenn ich nicht auswählen soll?«
    Jaenelle lächelte. Während das nun sichtbare Mitgefühl der Balsam war, den Cassidy für ihre verletzten Gefühle brauchte, machte die ebenso sichtbare Belustigung sie nervös.
    »Es ist ganz einfach«, sagte Jaenelle. »Du stehst vor ihnen und lässt sie alle einen Blick auf dich werfen. Sag etwas, damit sie deine Stimme hören. Dann wartest du. Viele werden enttäuscht sein – und einige von ihnen werden sich darüber ärgern, weil ihnen nicht klar ist, dass das dazugehört, wenn ein Hof gegründet wird. Für die meisten von ihnen wirst du nicht die richtige Königin sein, um zu dienen – zumindest nicht im Ersten Kreis. Sie werden sich die anderen Königinnen ansehen müssen. Aber diejenigen, die zu dir gehören … Vielleicht wirst du es nicht sofort erkennen, da du es nie gespürt hast, aber sie werden es wissen. Einige werden auf dich zukommen und entspannt oder erleichtert wirken, weil sie endlich das gefunden haben, was sie brauchen. Andere werden vorsichtig sein in ihrer Annäherung, weil sie nicht sicher sind, ob sie den Instinkten vertrauen können, die sie dazu antreiben, ihr Leben aufzugeben und deiner Herrschaft zu unterwerfen. Sieh jedem Mann, der sich dir nähert, in die Augen. Wenn etwas in dir sagt, ›der gehört zu mir‹, dann ist das auch so.«
    »Ich will keinen Ersten Kreis, der nur aus Kriegerprinzen besteht«, sagte Cassidy.
    »Das liegt nicht in deiner Hand«, erwiderte Jaenelle. »Und wenn man erstmal über ihr Besitzdenken und die Reizbarkeit
hinweg ist, sind sie wirklich liebe Männer. Ich erwarte eigentlich nicht, dass mehr als die Hälfte des Ersten Kreises aus Kriegerprinzen bestehen wird, aber sie dürfen sich nun einmal vor den anderen Kasten anbieten.«
    »Krieger wären gut«, murmelte Cassidy. Ihre vier Monate am Dunklen Hof hatten ihr die Vorteile – und Nachteile – gezeigt, die es hatte, wenn so viele dominante Männer zusammenarbeiteten. Krieger diskutierten nicht ständig über alles. Obwohl die Kriegerprinzen am Dunklen Hof eigentlich überhaupt nicht diskutierten. Sie stellten sich einfach auf die Hinterbeine und wichen nicht mehr von ihrer Meinung ab.
    »Oh, eines noch zum Thema Kriegerprinzen«, meinte Jaenelle, kurz bevor sie sich den Männern wieder anschlossen. »Diejenigen unter ihnen, die zu dir gehören, werden an deinem Hals riechen wollen. Mach deswegen kein Theater.«
    »An meinem Hals riechen?«, murmelte Cassidy und wandte sich vom Fenster ab, als es an der Tür klopfte. »Herein.«
    Birdie, die Magd, die dafür zuständig war, ihre Räume zu säubern, trat mit einem zögerlichen Lächeln auf den Lippen und einem Frühstückstablett in der Hand ein.
    »Guten Morgen, Lady

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