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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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herauskommt, um mich zu suchen.«
    »Morgen wirst du wieder deinen Hut tragen«, sagte Gray.
    »Ich werde meinen Hut tragen.«
    »Du wirst kein einziges Werkzeug in die Hand nehmen.«
    »Ich werde kein Werkzeug in die Hand nehmen.«
    »Du wirst -«
    » Gray .«
    »Willst du mich jetzt beschimpfen?«
    »Der Gedanke kam mir gerade.«

    Gray grinste und war wieder nicht mehr als ein Junge. Dann machte er sich auf den Weg zu den Ställen, wo die Männer ihm etwas zu essen geben würden.
    Als er allein mit ihr war, überlegte Talon, wie er die Fragen formulieren sollte, die gestellt werden mussten.
    Es ist lange her, dass ich Umgang mit einer Königin hatte. Vielleicht zu lange.
    »Ich habe gehört, es gab heute gewisse Schwierigkeiten«, begann er mit Blick auf ihre Hände. Sie waren so dick einbandagiert, dass er sich fragte, ob sie sie überhaupt benutzen konnte.
    Cassidy zuckte mit den Schultern und starrte auf das umgegrabene Blumenbeet, das sie kaum noch erkennen konnte.
    »Werden deine Hände wieder heilen?«, fragte Talon.
    »Ja«, erwiderte Cassidy. »Shira sagt, ich habe keinen bleibenden Schaden verursacht. Ich muss nur eine Weile vorsichtig sein, weil sie sehr empfindlich sind.«
    Talon nickte. »Willst du mir erzählen, was passiert ist?«
    »Nein.«
    Er klopfte sich mit dem Finger gegen die Brust. »Hauptmann der Wache, weißt du noch?«
    »Das ist … privat.«
    Privat. Theran war nicht dumm. Er wäre letzte Nacht bestimmt nicht ohne Einladung zu ihr hinaufgegangen. Oder doch?
    »Hat Theran …?« Er blickte zur Seite. Er wollte es nicht aussprechen, aber er konnte Yaslanas Wut nicht einfach so abtun – besonders nicht, wenn diese Wut sich hauptsächlich gegen Theran zu richten schien. »Hat er etwas getan, das er nicht hätte tun sollen?«
    »Nein.«
    Er hörte die Lüge, aber er konnte sie nicht darauf ansprechen. Selbst als ihr Hauptmann der Wache konnte er sie nicht darauf ansprechen. Aber er konnte – und würde – mit Shira reden und herausfinden, ob Cassidy noch andere Verletzungen hatte.

    Er glaubte nicht, dass Shira ihm irgendetwas Schlimmes berichten würde – vor allem deshalb nicht, weil er sich sicher war, dass Yaslana Theran nicht am Leben gelassen hätte, wenn der Junge Cassidy irgendeinen körperlichen Schaden zugefügt hätte.
    »Angeblich soll Yaslana dich mit ein paar Eimern Wasser übergossen haben«, fuhr Talon fort. »Das ist ja nicht gerade höflich.«
    Cassidy war offensichtlich überrascht – und erleichtert -, dass er keine Erklärung von ihr forderte, was sie so getrieben hatte, dass sie nicht einmal bemerkt hatte, dass sie sich selbst Schaden zufügte. »Tja. So ist Lucivar. Das hat er früher mit allen gemacht. Wenn er wütend auf seine Schwester war, hat er sie in den Teich geworfen, und sie war immerhin die Königin, der er gedient hat.«
    »Wie kommt es, dass du jemanden wie Yaslana kennst?«
    »Mein Cousin Aaron hat im Ersten Kreis des Dunklen Hofes gedient und Lucivar war der Erste Begleiter dort. Bevor der Hof offiziell gegründet wurde, hat man einigen Leuten eine Ausbildungszeit angeboten, damit sie die Gelegenheit hatten, mit Hexen und Kriegerprinzen zu arbeiten, die dunklere Juwelen trugen, und um beim Höllenfürst das Protokoll zu studieren.«
    Talon fiel die Kinnlade runter. »Du hast das Protokoll vom Höllenfürsten gelernt?«
    »Die Ausbildung bezüglich des Protokolls beginnt kurz nach der Geburtszeremonie und erstreckt sich über die gesamte Schulzeit. Die Lektionen des Höllenfürsten bezogen sich mehr auf den Umgang mit Männern mit dunkleren Juwelen und das Protokoll, das zur Anwendung kommt, wenn die Lebenden mit den Dämonentoten in Kontakt treten. Und Jaenelle hat einmal gesagt, mit Lucivar umgehen zu müssen sei eine Erfahrung, die jede Königin mindestens einmal gemacht haben müsse.«
    Also war Sadis Frau auch dabei gewesen.
    »Wo befand sich dieser Dunkle Hof?«
    Cassidy sah ihn verwirrt an. »Wo?«

    »Anscheinend gab es in jedem Territorium mindestens einen Hof, der sich als Dunkler Hof bezeichnete«, sagte Talon. »Ich habe mich nur gefragt, wo der, auf den du dich beziehst, angesiedelt war.«
    »In Kaeleer gab es nur einen Hof, der als Dunkler Hof bezeichnet wurde«, sagte Cassidy langsam. »Und das war der Hof am Schwarzen Askavi.«
    Mutter der Nacht.
    »Wenn sie solche Referenzen hat, warum führt Sadis Frau dann keinen eigenen Hof?«, fragte Talon, doch es war mehr ein laut ausgesprochener Gedanke und er erwartete keine

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