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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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alt wie Grayhaven. Nennt sich selbst Gray. Er wurde gefoltert, als er fünfzehn war, und hat sich weder mental noch emotional davon erholt. Für ihn ist es sicherer, ein kleiner Junge zu bleiben, nichts, was als Gefahr angesehen werden könnte.« Lucivar nahm einen großen Schluck Bier. »Und trotzdem war er derjenige, der bis an die Grenze gegangen ist. Er war es, der mir geradeheraus gesagt hat, ich hätte kein Recht, seine Königin irgendwohin mitzunehmen. Er nannte sie Cassie.«
    »Juwelen?«, fragte Saetan.
    »Habe ich nicht gesehen, aber er fühlt sich an wie Purpur. Und er fühlt sich an, als hätte er mehr sein sollen.«
    »Dein Eindruck?«, wollte Daemon wissen.

    »Sie sind noch kein Hof. Die Männer widersetzen sich und ich weiß verdammt nochmal nicht, warum. Also habe ich Vae ein paar Anweisungen gegeben. Ich werde da sein, wenn Cassidy das erste Mal ihre Mondzeit bekommt, um sicher zu gehen, dass alles geregelt ist. Und wenn ich den Männern in ihrem Ersten Kreis beim nächsten Mal nicht traue, werde ich sie zurückbringen.«
    »Das ist nur angemessen«, sagte Saetan.
    »Was ist mit Gray?«, fragte Daemon. »Können wir irgendetwas tun, um ihm zu helfen?«
    Lucivar dachte einen Moment lang nach, dann schüttelte er den Kopf. »Noch nicht. Aber eines sage ich euch: wenn dieser Junge sich entschließt, aufzuwachen, wird der Hauptmann der Wache alle Hände voll zu tun haben.«

Kapitel fünfzehn

TERREILLE
    Als der letzte Verband sich löste, musterte Shira eingehend Cassidys Hände und seufzte dann erleichtert.
    Genau wie Cassidy.
    »Du wirst sie vorsichtig behandeln müssen«, erklärte Shira, »und ich meine wirklich vorsichtig. Unter der Haut geht der Heilungsprozess noch weiter. Und die Haut selbst ist auch noch sehr empfindlich. Ein Schnitt von einem harten Grashalm könnte schon ausreichen, um sie wieder aufzureißen.«
    »Willst du mir damit sagen, dass ich nicht im Garten arbeiten soll?«
    »Ich will damit sagen, dass du dir in den nächsten paar Tagen sehr gut überlegen sollst, wie viel du tust«, sagte Shira. »Und du solltest einen engen Schild um deine Hände legen, um sie zu schützen. Und Handschuhe tragen.«
    Cassidy rollte mit den Augen. »Jetzt klingst du wie mein Vater.«
    »Vielleicht hättest du auf ihn hören sollen.«
    Sie starrten einander wütend an. Dann senkte Shira plötzlich den Blick, als sei ihr klargeworden, dass sie eine Grenze überschritten hatte.
    Was auch der Fall war.
    »Ich schätze, wir sind wohl Freundinnen geworden«, stellte Cassidy fest und bemerkte dabei die freudige Überraschung in Shiras Blick.
    »Ich schätze, du hast Recht«, erwiderte Shira vorsichtig. »Und, was wirst du als Erstes tun, jetzt, wo du wieder etwas tun kannst ?«
    »Es ist zwar nicht das Erste, was ich tun werde, aber heute Abend werde ich ein langes, heißes Bad nehmen, bis meine
gesamte Haut verschrumpelt ist.« Ihrer Meinung nach waren die Schwammbäder, die sie über sich hatte ergehen lassen müssen, da sie sich nicht selbst waschen konnte, eine ausreichende Strafe dafür, dass sie sich die Hände aufgerissen hatte. Und erst bei noch persönlicheren Bedürfnissen auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein …
    Was sie an eine andere Sache erinnerte, die sie mit Shira besprechen musste.
    »Kennst du einen Trank, mit dem man seine Mondzeit hinauszögern kann?«, fragte Cassidy.
    Shira runzelte die Stirn. »Warum solltest du das wollen? Dadurch wird das nächste Mal nur wesentlich schlimmer.«
    Cassidy wusste nicht recht, wie sie es erklären sollte, ohne beleidigend zu klingen. Denn diese Sache hinauszögern zu wollen, war beleidigend.
    »Du traust ihnen nicht, stimmt’s?«, fragte Shira geradeheraus.
    »Wem?«
    »Deinem Ersten Kreis. Du vertraust nicht darauf, dass sie dich beschützen werden. Du vertraust nicht darauf, dass sie sich nicht gegen dich wenden werden.«
    Sie wollte es nicht zugeben, doch sie würde die Wahrheit auch nicht abstreiten. Während der ersten drei Tage ihrer Mondzeit war eine Hexe verwundbar, da sie nicht die ihr eigene Macht einsetzen konnte, um sich zu schützen. Und hier in Dena Nehele fühlte sie sich wesentlich verwundbarer als zu Hause in Dharo.
    Shira sah sie nachdenklich an. »Ranon kannst du vertrauen. Er wird dich nicht verletzen.«
    »Er ist sich nicht sicher, ob er mir dienen will.«
    »Nein«, sagte Shira nachdenklich. »Dessen ist er sich sicher. Er ist … verwirrt … von seiner Reaktion auf dich.«
    Plötzlich wurde ihr etwas klar, besonders als

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