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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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eigentlich konnte man überall auf den
Wind und wieder von ihm abspringen. Er musste noch nicht mal den Aquamarin-Wind erreichen. Jedes der helleren Netze würde seinen Zweck auch erfüllen. Direkt über der Hauptstraße verlief kein Wind, auf den er aufspringen könnte, aber irgendetwas würde er zwischen hier und dem Landenetz schon finden.
    Er könnte einen Sceltie packen und aus diesem Dorf verschwinden, bevor jemand das Fehlen des Hundes bemerkte. Und wenn Kermilla ihren speziellen kleinen Freund erst einmal hatte, würde sie ihm gestatten, nach Hause zurückzukehren.
    Mit diesem Gedanken zog Laska sich zurück und lief einen Bogen, um sich der Hauptstraße aus der anderen Richtung zu nähern.

    Mit dem ersten Duft des Herbstes in der Nase blieb Ranon am Ältestenpark stehen und blickte die Hauptstraße von Eyota hinab. Sein Herz schmerzte vor Stolz.
    Sie hatten so viel erreicht. Die Läden, die Daemon Sadi gehörten, hatten geöffnet. Im Ladys Lust – benannt, so hatte er gehört, nach Lady Angellines Vorliebe für das Getränk – bekam man aus Kaeleer importierten Kaffee, der viel sanfter war als das raue Gebräu, das er immer für Kaffee gehalten hatte. Es wurden auch kleine Tassen mit dickflüssiger heißer Schokolade serviert – schrecklich teuer, aber ein Getränk, das ein junger Mann einer Lady ausgab, die er beeindrucken wollte. Dazu gab es kleine Sandwichs und Pasteten.
    Im Kaffeehaus gab es auch ein Spielzimmer und ein freiliegendes umzäuntes Spielgelände für kleine Kinder, sodass Mütter sich einen ruhigen Moment gönnen konnten, wenn sie sich hier mit Freunden trafen. Das Haus hatte zwei junge Hexen angestellt, die auf die Kinder aufpassten. Und Kharr und Bryant, zwei junge Krieger-Scelties mit einer gnadenlosen Einstellung gegenüber Unsinn, egal was es zu hüten galt.
    Das Kaffeehaus hatte vor einer Woche eröffnet, und
schon jetzt war es zu einem wichtigen Treffpunkt geworden, genauso wie die Taverne Zum Pfeifer. Dort konnte man ebenfalls essen – bei warmem Wetter hauptsächlich Sandwichs, aber wenn es kälter würde, könnte man hier auch Suppen, Eintöpfe und Fleischpasteten bestellen.
    Der Händler, ein von Lord Careth geführtes Einzelhandelsgeschäft, in dem man wirklich alles bekam, hatte seine erste Warenlieferung aus Kaeleer erhalten, zusammen mit einer Kiste Bücher, die Gray vor Begierde hätte aufstöhnen lassen, wenn nicht gleichzeitig vier Kisten voller Bücher für die Leihbücherei angekommen wären. Gray hatte einen ganzen Abend damit verbracht, dem frisch angestellten Bibliothekar dabei zu helfen, die Bücher zu sortieren, nur damit er sie ansehen konnte.
    Und dann gab es noch den Herzschlag, das Musikgeschäft, in dem Ranon sich mit seinem Großvater traf, um sich die Instrumente anzusehen. Yairen wollte die Scelt-Flöte hören, ein Instrument, das der Shalador-Flöte recht ähnlich sah. Da sie aus Metall statt aus Holz gefertigt wurden, kosteten die Scelt-Flöten weniger, und Yairen wollte darüber nachdenken, ob sie hier für die Jüngeren als Einstiegsinstrument genutzt werden könnten.
    »Ich treffe mich mit Yairen«, sagte Ranon zu Khollie. »Bleibst du zur Lesestunde hier?«
    *Ja.* Khollie wedelte mit dem Schwanz. *Wynne ist hier und Vae und Darcy sind hier und Nebel kommt bald.*
    *In Ordnung. Wenn ich nicht im Musikgeschäft bin, wenn die Lesestunde vorbei ist, bin ich irgendwo in der Nähe.*
    Mit einem belustigten Kopfschütteln ging Ranon die Straße entlang. Wenn das Wetter nächsten Monat kälter wurde, müsste die einmal die Woche am Nachmittag stattfindende Lesestunde in den Raum des Herzschlags umziehen, in dem sonst Aufführungen und Unterricht stattfinden sollten. Drinnen wie draußen war es eine seltsame Erfahrung für das ganze Dorf, zu hören, wie in aller Öffentlichkeit die Geschichten der Shalador erzählt wurden.
    Dass Scelties im Publikum saßen, die die Kinder daran
hinderten, Unsinn zu machen und den Geschichtenerzähler zu unterbrechen, war eine nicht minder seltsame Erfahrung. Nicht, dass es viel Unsinn gegeben hätte, aber irgendwie war es beschämender, von einem Sceltie gezwickt zu werden, als einen Klaps von einem Erwachsenen zu erhalten.
    Es tat auch mehr weh.
    Er betrat den Laden und nickte dem shaladorischen Paar zu, das angestellt worden war, um das Geschäft zu führen und Musikunterricht zu geben. Laithan lehrte die Shalador-Flöte und die Geige. Er war einer von Yairens Schülern gewesen – einer der Letzten, die der

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