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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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erinnerte, an dem die Scelties nach Eyota gekommen waren und einer von ihnen Archerr am Geruch aufgespürt hatte, obwohl der Kriegerprinz von einem Sichtschild verborgen war.
    Sie hatten gewusst, dass er dort war. An uns war er vorbeigeschlüpft, aber sie hatten …
    In diesem Moment sah er, was vorher verdeckt gewesen war, und kalte Wut rann durch seine Adern, als er mit großen Schritten die Straße hinunterlief.
    Der Bastard hatte eine Hand um Khollies Hals gelegt und hielt den Hund hoch. Nicht am Nackenfell, am Hals.
    Die Scelties sahen ihn an und zögerten einen Moment,
dann nahmen sie ihren Angriff wieder auf und sprangen gegen den Verteidigungsschild, den der Fremde um sich herum errichtet hatte.
    Erst wunderte sich Ranon über das Verhalten der Scelties. Diese Taktik erschöpfte sowohl die Kraft der Tiere als auch die des Kriegers, und Ranon dachte erst, sie verschwendeten ihre Stärke – bis er die Genialität ihres Tuns erkannte. Das dumme, zweibeinige Schaf war in einem Dreieck aus Zähnen gefangen, unfähig, davonzulaufen – und zu gehetzt, um die wütenden Kriegerprinzen zu bemerken, die sich ihm näherten.
    Als er auf den Kampf zulief, schoss Ranons Blick von einer Straßenseite zur anderen. Kharr und Wynne hielten die Kinder und älteren Menschen gut geschützt. Shaddo und Archerr kamen die Straße hinauf, um den Bastard in die Zange zu nehmen. Vae, Darcy und Lizzie setzten ihren unermüdlichen Angriff fort und schwächten die Kraft und den Schild des Kriegers immer mehr.
    Und Khollie …
    Khollie hing schlaff und bewegungslos im Griff des Mistkerls.
    Ranon rief sein Kampfmesser herbei und ließ die Klinge mithilfe der Kunst hell aufblitzen, sodass der Krieger gezwungen war, seine Aufmerksamkeit auf ihn zu richten.
    »Lass ihn los«, knurrte Ranon.
    Der Krieger bewegte den Arm, um Khollies leblosen Körper als Schild zu benutzen. »Ihr habt doch so viele davon.« Er klang verzweifelt. »Wir wollen nur einen. Wir nehmen diesen. Er ist sowieso nicht ganz gesund.«
    »Wie kannst du es wagen?« Ranons Stimme klang kaum noch menschlich. »Lass meinen kleinen Bruder los!«
    Dem Mann war es unmöglich, von diesem Teil der Straße aus auf die Winde aufzuspringen. Er hatte keine Aussicht zu entkommen, nicht solange drei Scelties ihn hier festhielten. Der Bastard hatte keine Chance, den Kampf zu gewinnen, nicht gegen drei Kriegerprinzen, die auf dem Schlachtfeld standen und bereit waren, ihn in Stücke zu reißen.
    Dann stürmte Nachtnebel die Straße hinauf, direkt auf
den Krieger zu. Perfekt. Wenn Nachtnebel den Mistkerl am Rücken traf, würde das für die Ablenkung sorgen, die Ranon brauchte, um zuzuschlagen, ohne Khollie in Gefahr zu bringen.
    *Vae*, sagte Ranon. *Sobald ich den Schild dieses Bastards durchbrochen habe, nimmst du Khollie und läufst davon.*
    *Wir kümmern uns um Khollie*, erwiderte sie und hielt den Krieger weiterhin so fest, dass er ein gutes Ziel bot.
    Er hielt die Augen auf den Fremden gerichtet, aber er konnte Nachtnebel fühlen und erkannte den Moment, in dem er einen Blitz aus seinen Opal-Juwelen abgeben musste, um den Schild des Mannes zu durchbrechen, sodass der Hund zuschlagen konnte.
    Einen Augenblick, nachdem der Schild zusammengebrochen war, sprang Nachtnebel … und verfehlte. Der offene Mantel des Mannes wehte im Wind, als der Hund vorbeisprang.
    Ein seltsamer Ausdruck breitete sich auf dem Gesicht des Kriegers aus, als er einen Schritt nach vorne stolperte und Khollie fallen ließ. Gleichzeitig schnappte Vae sich eines von Khollies Vorderbeinen und rannte weiter, raste durch die Luft und zog Khollie mit sich, während Darcy und Lizzie auswichen.
    Dann bemerkte Ranon das Blut auf Nachtnebels Lefzen. Sah, wie das Ding zwischen seinen Zähnen pulsierte, einmal, zweimal. Und noch einmal, bevor sich der Kiefer um das immer noch schlagende Herz schloss.
    Nachtnebel fuhr herum, um sich dem Krieger entgegenzustellen. Ranon fühlte den wilden Schlag des Opal-Juwels – und sah, wie der Kopf des Mannes zurückzuckte, bevor er zu Boden fiel.
    Der Hund hatte ihn nicht verfehlt. Beim Feuer der Hölle, Mutter der Nacht und möge die Dunkelheit Erbarmen haben. Der Hund hatte ihn nicht verfehlt. Er war durch den Körper des Mannes hindurchgesprungen und hatte ihm das Herz aus der Brust gerissen.

    Der Gedanke an das Geschick und das Training, das nötig war, um so etwas zu tun, riss Ranon aus dem Blutrausch.
    Er ließ das Messer verschwinden und eilte hinüber zu der Stelle, an der Vae

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