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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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war die Angelegenheit der Königin, die das übergeordnete Territorium regierte. Also war Cassidy verpflichtet, Sabrina Bericht zu erstatten, von Territoriumskönigin zu Territoriumskönigin. Sie musste die Königin von Dharo darüber informieren, dass das Verhalten einer von Dharos Bezirksköniginnen einer gründlichen Untersuchung bedurfte.
    Wenn Kermilla, obwohl sie nur zu Gast war, eine Dienerin geschlagen hatte, was tat sie dann mit den Bewohnern von Bhak – den Menschen, deren Leben von der Gnade ihrer Königin abhing?
    Bring es hinter dich. Hier geht es nicht um dich und Kermilla, ganz gleich, was die anderen denken mögen. Hier geht es um deine Pflichten als Königin.
    Sie setzte sich auf und rief das kleine Schreibpult herbei, das der Höllenfürst ihr geschenkt hatte. Sie legte es sich auf die Knie, suchte einen Briefbogen mit ihren Initialen heraus und begann ihren Brief an Sabrina.

    »Ranon!«
    Als er sah, wie Gray aus Richtung der Hofstallungen zu
ihm herüberkam, blieb Ranon am Straßenrand stehen und wartete. Er hatte den Weg vom nördlichen Landenetz zu Fuß zurückgelegt, um Zeit zu haben, Kontakt zu seinem Großvater aufzunehmen, der wiederum Akeelah informieren würde. Für den Anfang waren zwei Traditionshüter genug, um zu bezeugen, was er mit nach Hause gebracht hatte.
    »Wo ist Shira?«, fragte Ranon, als Gray ihn erreicht hatte.
    »Sie ist schon seit einer Weile zu Hause. Ich musste noch etwas erledigen und bin gerade erst zurückgekommen.« Gray deutete mit dem Daumen über die Schulter in Richtung der Ställe. »Vier der Stallburschen aus Grayhaven arbeiten jetzt hier. Haben vor einer Stunde angefangen. Sie ziehen in eines der Häuser gegenüber den Stallungen. Und einige der anderen Diener aus Grayhaven sind jetzt in der Residenz angestellt. Hat Cassie dir irgendetwas davon erzählt? Oder Talon?«
    Ranon schüttelte den Kopf. »Ich bin selbst gerade erst wiedergekommen. Wir können ja – « Er brach ab, als Gray seinen Arm ergriff. »Was ist?«
    »Ich muss ein paar Tage weg. Höchstens drei. Und du musst mitkommen.«
    Ranon musterte den anderen Kriegerprinzen. Etwas hatte sich verändert. Natürlich schien Gray sich mittlerweile jeden Tag zu verändern, aber diese Mischung aus Aufregung, Angst und Entschlossenheit war neu.
    »Wohin gehen wir denn?«, fragte Ranon.
    »Nach Dhemlan. In Kaeleer. Um mit Daemon Sadi zu sprechen.«
    Vor ein paar Monaten war es Theran gewesen, der aufgebrochen war, um Daemon Sadi zu suchen. Jetzt war es Gray.
    »Es gibt da ein paar Dinge, die wir brauchen. Für den Hof und dieses Dorf. Ich habe eine Idee, wie wir sie bekommen könnten. Aber ich muss mit Daemon sprechen, und ein paar der Entscheidungen kann ich nicht alleine treffen.«
    »Warum ich?«
    »Du bist der Kriegerprinz von Shalador.«
    Die Worte erschütterten ihn. Ja, er war der letzte erwachsene
Kriegerprinz, bis die Jungen, wie sein Bruder Janos, mündig wurden, aber Grays Formulierung verlieh der Wahrheit, mit der er die letzten Jahre über gelebt hatte, mehr Gewicht. Machte sie zur Pflicht.
    »Wenn Cassie der Reise zustimmt, begleite ich dich«, sagte Ranon.
    Gray atmete erleichtert auf und lächelte. »Gut. Jetzt lass uns nachsehen, was heute sonst noch so passiert ist.«
    Eine ganze Menge, dachte Ranon, als Dryden ihnen die Tür öffnete und sie begrüßte.
    Es sah ganz so aus, als hätten sie alle heute Abend etwas zu berichten.

Kapitel siebzehn
TERREILLE
    K ermilla blickte auf den Toast, dessen Ränder angebrannt waren, und rümpfte die Nase. Als sie den Teller zurückschob – und sah, wie Correne es ihr gleichtat –, betrat Theran das kleine Frühstückszimmer.
    Das war ungewöhnlich. Sie und Correne, die »Ladys des Hofes«, frühstückten alleine, während sie die Männer einem Arbeitsfrühstück überließen, bei dem sie die Tagesaufgaben besprachen und sich danebenbenehmen durften, bevor sie wieder Manieren annehmen mussten.
    Es war vielleicht ungewöhnlich, ihn im Frühstückszimmer zu sehen, aber er kam genau zum richtigen Zeitpunkt.
    »Theran, was im Namen der Hölle ist heute mit der Köchin los?«, beschwerte sich Kermilla. »Der Toast ist verbrannt, und diese Eier sind einfach unakzeptabel. Und das Rindfleisch … wirklich, ich bekomme es kaum herunter.«
    »Ich schlage vor, du versuchst es«, sagte Theran mit einem seltsamen Unterton in der Stimme. »Die Küchenhilfe ist dank der letzten Königin, der sie gedient hat, auf einem Auge blind und hat einen schwachen Arm. Sie tut ihr

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