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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Mißachtung unserer Anordnungen zu tun hatte.«
    Tapek zuckte zur Antwort mit den Schultern, als hätte ihn eine Fliege geärgert. »Als Clanlady des Lords der Pechta ist sie für das Verhalten sämtlicher Streitkräfte unter ihrem Kommando verantwortlich.«
    Mara hob ihr Kinn. Eine schreckliche Erkenntnis brach über sie herein und ließ ihren Verstand für einen Augenblick stillstehen: Diese Magier konnten ihren Tod anordnen. Und es würde ihnen ebensowenig ausmachen wie bei Tasaio von den Minwanabi, der auf ihr Geheiß Selbstmord begangen hatte. Ihre Offiziere waren vor Schreck wie gelähmt. In Keyokes Augen lag eine Härte, wie sie kein lebender Mensch jemals gesehen hatte.
    Hokanu zuckte unwillkürlich, als wolle er vorwärts stürzen, doch Lujan hielt ihn mit festem Griff am Arm zurück.
    Die Umstehenden hielten den Atem an. Sollten die Schwarzen Roben Maras Vernichtung anordnen, würde kein Schwert, keine flehentliche Bitte, keine Macht der Liebe es verhindern können. Die Treue von Tausenden von Bediensteten und Soldaten, die freudig an ihrer Stelle ihr Leben hingeben würden, würde ihr nicht helfen können.
    Während der rothaarige Tapek die Lady mit kalten, herzlosen Blicken musterte, sagte der jüngere Magier: »Lebt der Lord der Pechta noch?«
    Lujan reagierte sofort und schickte einen Läufer zum Feld. Minuten vergingen. Tapek bewegte sich ungeduldig, während der Bote am Ort des Gemetzels etwas zu erfahren versuchte. Dann hob er eine Signalflagge und bewegte sie auf und ab und hin und her. Lujan interpretierte die Flaggensignale. »Alle Angreifer sind tot.« Er wagte, den Blick zum Erhabenen zu heben, als er schloß: »Der Lord der Pechta führte seine Männer an. Auch sein Körper ist nur noch Asche und Knochen.«
    Der erste Magier nickte kurz angebunden. »Die Auslöschung der Angreifer ist Bestrafung genug.«
    Der dritte Magier aus der Gruppe bestätigte dies. »So sei es.«
    Mara fühlte Erleichterung in sich aufsteigen, bis Tapek mit raschen Schritten auf sie zukam. Tief im Schatten seiner Kapuze wölbte er mißbilligend die dicken Augenbrauen. Seine Augen waren sehr hell und so kalt wie die Wintersee, und eine unverhüllte Drohung schwang in seiner Stimme mit, als er sagte: »Mara von den Acoma, das Haus Pechta existiert nicht mehr. Ihr werdet dafür sorgen, daß alle aus diesem Geschlecht noch vor Einbruch der Nacht tot sind. Das Herrenhaus und die Unterkünfte der Dienerschaft und der Soldaten werden niedergebrannt, die Felder angezündet. Wenn das Korn vernichtet ist, werden Diener der Acoma Salz auf den Boden streuen, damit dort nichts mehr wächst. Alle Soldaten, die dem Natami der Pechta die Treue geschworen haben, werden gehängt. Ihr werdet ihre Leichen an den Stricken verfaulen lassen und ihnen niemals eine Zufluchtsstätte bieten, wie Ihr es mit den Soldaten anderer eroberter Häuser getan habt. Alle freien Bediensteten der Pechta werden als Sklaven dem Dienst des Kaisers übergeben. Jeglicher Besitz der Pechta gehört jetzt den Tempeln. Der Natami der Pechta wird mit Hämmern zerschlagen, seine Stücke werden vergraben, damit sie niemals mehr die Wärme der Sonne spüren, niemals mehr die Geister der Pechta an das Rad des Lebens binden. Ihr Ende soll ein Zeichen sein: Niemand trotzt dem Willen der Versammlung. Niemand.«
    Mara zwang ihre Knie, nicht nachzugeben. Sie benötigte jedes Quentchen Kraft, das ihr noch verblieben war, um tief einzuatmen und eine Antwort zustande zu bringen. »Wie Ihr wünscht, Erhabener.«
    Sie verneigte sich. Die Rüstung schnitt in ihre Schultern, und der Federbusch auf ihrem Helm schien auf einmal unglaublich schwer, doch sie verneigte sich immer tiefer, bis ihre Knie und ihre Stirn den Boden berührten und die Federn der Clanlady der Hadama mit Staub besudelt wurden.
    Der junge Magier gab durch ein flüchtiges Nicken zu verstehen, daß er ihren Gehorsam anerkannte, dann zog er einen runden Gegenstand aus seinen Gewändern. Er drückte mit dem Daumen auf einen Knopf. Ein heulender Ton zerriß die Stille. Und dann verschwand der Erhabene mit einem hörbaren Plop und dem Geräusch der plötzlich in den leeren Raum zurückstürzenden Luft.
    Tapek blieb noch; er betrachtete die Frau, die vor ihm auf der Erde lag. Seine Lippen zuckten, als würde er es genießen, Mara im Staub kriechen zu sehen. »Seht zu, daß diese Lektion von allen anderen in Eurem Clan gelernt wird, Gute Dienerin. Wer immer der Versammlung trotzt, wird dasselbe Schicksal erleiden wie die

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