Die Schwerelosen
liegen gesehen haben. Er wird eine schmale Wade erblickt haben und einen Fuß, die Nägel lackiert. Worauf er mit einer Entschuldigung das Badezimmer verließ, sich einen Kaffee brühte oder das Frühstück bereitete. Dakota wird kurz darauf in mein Handtuch gewickelt herausgekommen sein. Vielleicht haben sie zusammen Kaffee getrunken, vielleicht haben sie gefrühstückt. Sicherlich haben sie in meinem Bett miteinander geschlafen und am Sonntag wieder gemeinsam gefrühstückt.Vielleicht hätten wir uns an einem anderen Sonntag zu dritt ins Bett gelegt.
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Sonntags hören mein Mann, die Kinder und ich den Sänger Rockdrigo und frühstücken
hotcakes.
Aber nicht diesen Sonntag. Mein Mann ist verärgert. Ich war unachtsam, und er hat wieder einige dieser Seiten gelesen. Er fragt mich, wie viel Fiktion und wie viel Wahrheit darin stecken.
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In jener Phase war mir zum Lügen zumute. Ich log immer öfter, sogar in Situationen, die es nun wirklich nicht erforderten. Ich vermute, das ist die Logik der Lüge: Eines Tage legst du den ersten Stein, und am nächsten musst du zwei legen. Als ich in Philadelphia war, brachte mich meine Schwester in eine Arztpraxis, weil mir die linke Niere oder vielleicht der Eierstock wehtat. Das Konsulat war das ganze Wochenende über geschlossen, sodass ich nur mit Laura und Enea spazieren ging, chinesisch aß und dann Ärzte aufsuchte, weil ich zu viel Glutamat zu mir genommen hatte. Die Empfangsdame reichte mir ein Formular, das ich etwa wie folgt ausfüllte:
Sind Sie zum ersten Mal hier? Ja.
Haben Sie Schmerzen in der Brust? Ja, starke Schmerzen.
Sind Sie arbeitslos? Ja.
Zu welcher ethnischen Gruppe gehören sie? Kaukasisch.
Gehören Sie einer Kirche an? Ja.
Welcher? Anglikanisch.
Gibt es Krebsfälle in Ihrer Familie? Nein.
Geben Sie Ihre Social-Security-Nummer an. 12345.
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Heute war der Geburtstag unseres Nachbarn: Er hat uns nicht zu seinem Fest eingeladen.
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Als ich aus Philadelphia zurückkam, bin ich gleich in den Verlag zu White gegangen. Er war nicht da, aber es klebte ein Zettel an meinem Computer: »Du hast gewonnen. Wir publizieren erst dieses Dokument mit einer Einleitung, die darauf hinweist, dass es höchstwahrscheinlich auf Z zurückgeht, und wenn sich dann eine gewisse Erwartung aufgebaut hat, bringen wir Deine eigenen Übersetzungen von O. Yours, W. P.S.: Warst du auf dem Friedhof in Philadelphia? Ich habe erfahren, dass Owen dort begraben liegt.«
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Mein Mann und ich sind zu einem Abendessen eingeladen. Ich geh ins Bad, um mir noch die Augen zu umranden. Ich schminke mich und putze mir die Zähne. Meine Augenringe sind sehr dunkel. Wir schließen den Gashahn und die Fenster und Türen, die auf den Innenhof gehen. Wir machen alle Lichter aus (lassen nur das im Flur brennen). Wir verabschieden uns von den Kindern und der Kinderfrau. Ich nehme seinen Arm, als wir aus dem Haus sind, er erzählt, dass er gerade eine Madagaskar-Kakerlake neben der Wiege des Babys getötethat. Gleich darauf sagt er: Vielleicht muss ich nach Philadelphia, um nach Drehorten zu suchen, das Skript ist fast fertig. Ich lasse ihn los und sage, ich müsse noch mal nach der Kleinen schauen, das mit den Kakerlaken brächte mich in Panik. Ich gehe ins Haus und schalte das Licht ein. Mein Mann kommt mir nach. Ich öffne den Gashahn und die Tür zum Innenhof. Ich will nicht ausgehen, will zu keinem Abendessen. Ich gehe ins Kinderzimmer, und das Knarren der Tür weckt die Kleine. Sie weint, ich muss sie auf den Arm nehmen. Ich kann nicht mitkommen, sage ich zu ihm, geh lieber allein.
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Ein Leben zurücklassen. Alles in die Luft jagen. Nein, nicht alles: Den Quadratmeter in die Luft jagen, den man zwischen den Leuten einnahm. Oder besser: an den Tischen, die man mit dem Freundeskreis teilte, Stühle leer lassen, nicht als Metapher, sondern tatsächlich, einen Stuhl leer lassen, eine Leerstelle für die Freunde werden, zulassen, dass der Kreis des Schweigens um einen herum sich ausdehnt und mit Spekulationen füllt. Was nur wenige begreifen: Man verlässt ein Leben, um ein anderes zu beginnen.
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Merke: Von 1928 bis 1929 hatte Owen eine mittlere Stelle am mexikanischen Konsulat in New York. In dieser Zeit schrieb er einen Artikel mit dem Titel
Serielle Methode zum Enthülsen, Reinigen und Selektieren von Erdnüssen
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Ich bat Detektiv Matías um einen Termin und ging auf die Polizeipräfektur zum Treffen. Ich bin nicht da, um über den Fall zu sprechen, sagte ich, während ich mich vor ihn
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