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Die Schwester der Braut

Die Schwester der Braut

Titel: Die Schwester der Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Westphal
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schwer, diese Information zu teilen. Bisher hatte sie es auch nie getan. Es schmerzte sie zu sehr, sich vorzustellen, dass ihr Sohn so verlassen war. Niemanden hatte es gekümmert. Sie selbst hatte sich nicht genug gekümmert. Wieder kamen Tränen. Dieses Mal ließ sie sie zu.
    Danny bemerkte es und legte seine andere Hand auf ihre.
    Sie sah ihn an.
    »Es ist nicht Ihre Schuld«, sagte er.
    Dana war sich nicht sicher, ob er es nur sagte, damit sie aufhörte zu weinen oder weil er es so empfand. Trotzdem drangen die Worte zu ihr durch und verschafften ihr Erleichterung. Zum ersten Mal seit zwei Jahren.

An einem ganz normalen Dienstagabend
    A lex schaute auf dem Weg zur Tür noch einmal in den Flurspiegel. Sie war nervös. Bevor Ally und Rick vor zwanzig Minuten gekommen waren, hatte sie sich dreimal umgezogen. Inzwischen trug sie ein rotes, enganliegendes Top und schwarze Chinos. Sie trug ihr Haar offen, was ihr einen vorwitzigen Kommentar ihrer Schwester eingebracht hatte. Nun strich sie es sich erneut zurück und wagte einen letzten Blick in den Spiegel. Sie rollte ihre Augen über sich und eilte zur Tür.
    Als sie sie aufzog, stand dort Dana.
    »Hallo, Alex.« Dana lächelte leicht. Ihr Blick fuhr über Alex’ lange Gestalt. »Du siehst fantastisch aus«, sagte sie, während sie durch die Tür trat. Dann öffnete sie ihren Trenchcoat, den sie für den kurzen Weg übergezogen hatte und offenbarte ein nachthimmelblaues Kleid.
    Es war enganliegend und verschlug Alex für den Moment die Sprache. Sie nahm Dana den Mantel ab. »Dana, du siehst . . .« Alex fehlten die Worte. Sie errötete allerdings leicht, was sehr wohl ihre Gedanken offenbarte.
    Schmunzelnd strich Dana Alex über den Oberarm. »Danke, ich weiß den Gedanken zu schätzen.«
    Sie waren sich so nahe. Alex umwehte eine Wolke aus Danas Parfüm. Ihre Blicke suchten und umschlossen einander. Keine der beiden Frauen schien mehr zu atmen.
    Plötzlich hörten sie sich nähernde Schritte.
    Der Moment war vorbei, als Ally ins Wohnzimmer trat. »Hallo, Dana«, grüßte sie die Freundin ihrer Mutter.
    Danas Hand fiel von Alex’ Arm ab. Sie schritt auf deren Schwester zu. »Hallo, Ally. Du siehst fantastisch aus. Die Flitterwochen müssen ja traumhaft gewesen sein.«
    Ally lachte. »Du hast keine Ahnung, aber . . .«, setzte sie schelmisch an. ». . . ich werde dir gern alles darüber erzählen.«
    Dana lachte. Normalerweise war Laurens jüngere Tochter ihr gegenüber eher reserviert. In ihrer guten Laune schien sie das vergessen zu haben.
    »Ich wollte meinem Mann nur noch schnell ein Bier holen. Möchtest du auch etwas trinken?«
    »Ja, aber kein Bier«, entgegnete Dana. Sie sah sich nach Alex um.
    »Ich habe eine Flasche von dem Rotwein mitgebracht, den du so gern trinkst«, bemerkte Alex und lächelte.
    Dana erwiderte es und nickte. »Klingt sehr gut.«
    Eine knappe Stunde später füllte Alex Dana nach, während sie zu fünft über dem Haufen Fotos saßen, den Ally mitgebracht hatte. Sie hatten inzwischen die meisten durchgesehen. Immer wieder wühlte Ally nach neuen Sachen oder nahm ein bereits gezeigtes Foto auf und erzählte eine Geschichte dazu. Sie war in ihrem Enthusiasmus tatsächlich kaum zu bremsen.
    Langsam wurden die anderen es ein wenig müde, Fotos zu begucken. Sogar Rick, der die meisten der Fotos gemacht hatte, sah etwas gelangweilt aus.
    »Süße, meinst du nicht, dass es langsam genug ist?«, fragte er leicht schmunzelnd.
    Ally sah zu ihm auf, dann in die Gesichter der anderen. »Ihr langweilt euch doch nicht, oder?«
    Alex war froh, dass ihre Mutter das Antworten übernahm. Sie selbst hatte schon vor zehn Minuten das Interesse verloren. Und das obwohl die Fotos sehr schön waren. Ihre Gedanken waren zugegebenermaßen ganz woanders. Ihre Blicke fuhren öfter über die Frau an ihrer Seite als über die Fotos, die Ally ihr zuschob.
    »Nein, Schatz. Es ist bloß ein bisschen schwierig, das alles auf einmal aufzunehmen. Außerdem ist das Essen auch gleich soweit.«
    »Oh, ja. Dann packe ich die Fotos wohl mal lieber weg. Ich wollte ohnehin für jeden ein kleines Fotoalbum anfertigen. Mit den besten Fotos von der Hochzeit und ein paar von den Flitterwochen«, erklärte sie.
    »Das klingt nach einer sehr guten Idee«, bemerkte Alex und lächelte ihrer Schwester aufmunternd zu. Sie erhob sich, nachdem auch ihre Mutter aufgestanden war. Sie wollte den Tisch decken, wenn Ally ihre Fotos zusammengepackt hatte.
    Lauren schüttelte leicht den

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