Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwester der Braut

Die Schwester der Braut

Titel: Die Schwester der Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Westphal
Vom Netzwerk:
und streichelte stattdessen ihre Wange, fuhr hinab zu ihrem Hals.
    Dana versuchte für eine Sekunde, entrüstet zu sein. Dann lehnte sie sich der Berührung entgegen, wehrlos und schwach. »Wenn du so weitermachst . . .« Sie führte den Gedanken nicht zu Ende. Er war tatsächlich zu verlockend. Vielleicht, wenn sie es nicht sagte, kam Alex nicht darauf, dass sie es wollte und dann würden sie vielleicht irgendwann wieder aufhören, einander zu berühren und wieder vorgeben, nur Freunde zu sein.
    »Ich will nie mehr aufhören, dich zu berühren, Dana. Lass mich dich berühren, bitte.«
    Alex neigte sich vor. Erneut küssten sie sich, so zärtlich, dass es nur der Hauch eines Kusses wurde.
    Dana stöhnte auf. Sie lehnte sich zurück in Couchkissen. Ihre Augen waren geschlossen. »So geht das nicht, Alex«, sagte sie nach einer Weile, in der sie Mühe hatte, ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen.
    »Entschuldige«, entgegnete Alex. »Du hast recht. Wir sollten erst darüber reden.«
    Dana öffnete ihre Augen. Der Ernst in Alex Stimme überraschte sie. Alex blickte ihr fest, wenngleich hoffnungsvoll entgegen. Dana wusste bereits, welches ihr Argument sein würde. Sie würde dem nichts entgegenzusetzen haben.
    »Du hast mit Mom gesprochen und ihr von deinen Gefühlen für mich erzählt«, stellte Alex fest, was sie beide wussten.
    Dana nickte.
    »Und sie akzeptiert es«, fügte Alex hinzu.
    »Ich weiß nicht. Sie . . . ich glaube nicht, dass sie begeistert wäre, wenn . . .«
    »Wie bitte? Das ganze Essen heute Abend . . . Es war alles nur ein Vorwand, um uns beide zusammenzubringen. Sie hat mich in Baltimore besucht und hat mir praktisch gesagt, dass ich ein Idiot bin, wenn ich mir eine Frau wie dich durch die Lappen gehen lasse.« Zugegeben, Alex übertrieb ein wenig. Sie konnte selbst sehen, wie zögernd ihre Mutter sie und Dana beäugte. Aber es war eben eine ungewohnte Situation für Lauren. Ihre Mutter wusste, dass Dana und sie zusammenpassten. Sie war die erste gewesen, die es gewusst und die es auch ausgesprochen hatte.
    Dana schaute überrascht.
    »Aber . . .«, stammelte sie. »Sie . . .«
    »Ich sage nicht, dass sie sich nicht noch an unsere Beziehung gewöhnen muss – das heißt, wenn du überhaupt eine Beziehung mit mir willst. Aber Mom . . . Sie möchte uns glücklich sehen, Dana. Miteinander, wenn wir das wollen.« Alex nahm Danas Hände auf, die in ihrem Schoss lagen. »Ich weiß, dass das nicht deine einzige Sorge ist. Du hast eine Menge durchgemacht, aber . . . Gott, Dana! Ich liebe dich.« Da war kein Zögern, kein verwirrtes Blinzeln oder Zurückschrecken vor dieser Wahrheit. Alex hatte ihre Gefühle für die andere Frau längst akzeptiert. Jetzt musste sie nur noch warten, bis Dana dies auch tat.
    Einen Moment saß Dana stumm.
    Alex fühlte ihre Anspannung wachsen. Sie erwartete fast eine erneute Zurückweisung; Worte, die ihre Zuneigung beenden würde, weil sie endlich war, wenn Dana sie nicht erwiderte.
    »Ich liebe dich auch, Alex«, kamen die Worte schließlich.
    Sie fuhren durch Alex wie eine Welle. Tränen stiegen ihr in die Augen. Tränen der Erleichterung. Sie schloss ihre Augen, lächelte, schüttelte den Kopf, öffnete ihre Augen wieder und lachte. »Ich liebe dich auch«, sagte sie und nahm Danas liebes Gesicht in ihre Hände und küsste sie, immer und immer wieder.
    Dana stand langsam von der Couch auf und streckte ihre linke Hand nach Alex aus.
    Die ergriff sie ohne Zögern und ließ sich auf die Füße ziehen. Sie waren beide erregt, beide bereit, diesen Abend in intimerem Ambiente fortzuführen.
    Ganz kurz schmiegte sich Dana noch einmal an Alex, schmeckte sie, roch sie, fühlte sie, bevor ihre Hand endgültig Alex' Linke umschloss und sie wortlos hinter sich her zog. Im Vorbeigehen löschte sie das Licht. So blieb Alex nur eine Silhouette, der sie folgte, die sie allerdings auch berühren konnte und es auch tat.
    Ihre rechte Hand fuhr über Danas Rücken, auf ihre Hüfte, wieder hinauf zu ihren Schulterblättern.
    Sie ließen sich Zeit. Endlich standen sie zur Tür zu Danas Schlafzimmer. Dana öffnete sie. Sie traten ein. Um sie herum war es dunkel. Allmählich gewöhnten sich ihre Augen an das fehlende Licht. Inzwischen konnten sie mehr voneinander sehen als nur Umrisse.
    Alex gab der Tür einen leichten Schubs. Diese fiel leise hinter ihr ins Schloss. Noch immer stand Alex hinter Dana. Noch immer hielten sie sich an den Händen. Wieder nutzte Alex ihre

Weitere Kostenlose Bücher