Die Schwester der Braut
machte Alex. Dana hatte ihr zwar erzählt, dass sie diese Woche einen Termin hatte, jedoch nicht wann.
»Brian hat es auf einmal sehr eilig, die Scheidung hinter sich zu bringen. So eilig, dass er seinen Kampf ums Haus aufgibt«, informierte Dana Alex.
»Also gehört das Haus jetzt dir?«, fragte Alex nach.
»Nun, nicht sofort. Aber wenn die Scheidung rechtskräftig ist, dann ist es meins, ja.«
»Hast du eine Ahnung, warum Brian auf einmal so nachgiebig ist?«, fragte Alex nach. Sie traute Danas Ehemann nicht wirklich über den Weg.
»Ich habe ihn heute Vormittag angerufen. Er will wieder heiraten. Deshalb will er die Scheidung beschleunigen.«
»Dieser . . .« Alex fiel in diesem Moment ein ganzer Haufen Beschimpfungen ein. Sie sagte keine von ihnen laut. Im Grunde konnte sie ja froh sein, dass Brian Lincoln so ein unsäglicher Idiot war. Zwischen ihr und Dana wäre nie etwas passiert, wenn sich der Typ nicht von Dana getrennt hätte.
»Es ist okay«, sagte Dana leise.
»Du bist nicht sauer?«, fragte Alex überrascht.
»Ein bisschen. Aber nur, weil er wieder ewig brauchte, um mit der Wahrheit herauszurücken. Ich wünschte, es hätte einen anderen Weg gegeben, diese Trennung zu vollziehen, einen gemeinsamen. Brian ist kein schlechter Kerl. Bloß hat er einen seltenen Sinn für Formalitäten. Er macht immer alles so kompliziert. Das hat er von seiner Mutter.« Dana schüttelte den Kopf über ihren Ehemann, der in Kürze ihr Ex sein würde. Ihr konnte dieser Schritt inzwischen gar nicht schnell genug gehen.
»Ist dies ein schlechter Zeitpunkt, dir zu gratulieren?«, fragte Alex.
Dana lachte. »Nein, es ist sogar ein guter Zeitpunkt. Ich habe weiterhin ein Zuhause. Von nun an läuft alles auf meinen Namen – natürlich auch die Rechnungen . . .« Dana machte ein Gesicht, lächelte allerdings sofort wieder. ». . . und jetzt kann ich mein Haus so einrichten, wie ich es möchte. Ach, ich will schon so lange das Wohnzimmer umgestalten . . . Was ist?«, fragte Dana in ihren Ausführungen, denn Alex sah nachdenklich aus.
»Ich habe mich nur gefragt . . . Das hier, das mit uns . . . ist das . . .« Sie atmete tief durch. ». . . eine einmalige Sache? Oder . . .« Sie hielt inne.
»Oder«, sagte Dana bestimmt. »Ich liebe dich, Alex. Ich weiß nicht, wie wir von nun an zusammen sein werden, aber ich will mit dir zusammen sein.«
Alex nickte erleichtert und lächelte auch wieder. »Das will ich auch. Ich könnte . . . Nun, ich könnte wieder nach Dennizville ziehen und pendeln.«
»Mehrere Stunden Fahrt? Jeden Tag?«, fragte Dana.
»Ich könnte vielleicht in D.C. arbeiten, bei der Post oder der Times . Das wäre wesentlich näher.«
»Aber du liebst deine Arbeit bei der Sun , nicht wahr?«
Alex nickte.
»Und es ist auch keinesfalls sicher, dass du so einfach bei einer anderen Zeitung anfangen kannst. Du solltest in Baltimore bleiben«, sagte Dana bestimmt.
»Hast du Angst vor dem Gerede?«, fragte Alex ganz offen.
Dana rollte sich auf den Rücken und entwich der Berührung der anderen Frau. Sie starrte an die Decke. »Wenn, dann bin ich nicht die einzige«, entgegnete sie und drehte ihren Kopf, damit sie Alex wieder ansehen konnte.
Die Freundin wollte fragen, was sie damit meinte. Sogleich fiel ihr ihre Schwester ein. »Ich werde es Ally sagen«, versicherte sie. Alex legte einen Arm um Danas Taille und zog sie wieder näher an sich. »Wir sollen nicht herumschleichen müssen. Das haben wir nicht verdient. Jeder soll wissen, dass ich dich liebe.«
Dana sah ihrer Freundin tief in die Augen. »Können wir noch bis nach der Scheidung damit warten? Brian könnte . . .«
Alex nickte verstehend. Sie traute ihm genauso wie Dana zu, dass er doch noch Probleme machen würde, wenn er wüsste, dass seine Frau jemand neues hatte. Natürlich erst recht, wenn er erfuhr, wer diese neue Person in ihrem Leben war.
»Ich werde so oft ich kann runter kommen. Und du kommst mich in Baltimore besuchen, ja?«
Dana nickte. Sie beugte sich vor und küsste Alex zärtlich. »So oft wir können«, bestätigte sie. »Ich habe nämlich noch lange nicht genug von dir.«
Danas tief-raue Stimme sandte Alex Schauer über den Rücken. Ihre Küsse wurden inniger, fordernder. Alex schob sich über Dana. Ihr rechtes Bein presste sich zwischen die Schenkel ihrer Geliebten, und beide belebte dieser erneute intime Kontakt.
»Da bin ich aber froh«, säuselte Alex zwischen süßen Lippenberührungen.
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