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Die Schwester der Königin - Gregory, P: Schwester der Königin

Die Schwester der Königin - Gregory, P: Schwester der Königin

Titel: Die Schwester der Königin - Gregory, P: Schwester der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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immer ein Howard-Mädchen bereit, um ihm das Bett zu wärmen.«
    »Aber ich bin die Königin! Nicht irgendein anderes Mädchen.«
    Er nickte. »Ich mache Euch ein Angebot. Wenn George im April den Hosenbandorden bekommt, halte ich zu Euch. Schaut, daß Ihr das für die Familie zuwege bringt, dann wollen wir sehen, was die Familie für Euch tun kann.«
    Sie zögerte. »Ich kann darum bitten.«
    »Dann tut das«, riet ihr mein Onkel. »Wenn Ihr ein wenig Gutes für die Familie bewirken könnt, werden wir ein neues Abkommen mit Euch treffen, Euch gegen Eure Feinde verteidigen. Aber diesmal, Anne, müßt Ihr Euch daran erinnern, wer Euer Herr und Meister ist.«
    Sie biß sich auf die Lippe, um eine trotzige Bemerkung zu unterdrücken, machte einen Knicks vor ihm und hielt den Kopf gesenkt.
     
    Am 23. April verlieh der König den Hosenbandorden an Sir Nicholas Carew, einen Freund der Seymours, den diese vorgeschlagen hatten. Mein Bruder George wurde nicht bedacht. Beim Festessen an jenem Abend saßen mein Onkel und Sir John Seymour Seite an Seite, teilten sich eine Platte der besten Fleischstücke und schienen hervorragend miteinander auszukommen.
     
    Am nächsten Tag saß Jane Seymour bei uns in den Gemächern der Königin. Nun herrschte wieder die emsige Geschäftigkeit des vollständigen Hofstaats. Man hatte die Musikanten herbeigerufen, und es sollte getanzt werden. Der König wurde nicht erwartet. Anne hatte ihn zu einem Kartenspiel aufgefordert, und er hatte kühl erwidert, er habe zu viel mit seinen Geschäften zu tun.
    »Was macht er?« fragte sie George, als der ihr die Weigerung des Königs überbrachte.
    »Ich weiß es nicht. Er trifft sich mit den Bischöfen. Und einzeln mit allen Lords.«
    |639| »Geht es um mich?«
    Beide vermieden es sorgfältig, den Blick auf Jane zu richten, die auch in den Gemächern der Königin noch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte George bedrückt. »Ich nehme an, ich wäre der letzte, der das erfahren würde. Aber er hat gefragt, welche Männer täglich bei dir zu Besuch sind.«
    Annes Gesicht war ausdruckslos. »Nun, alle«, erwiderte sie. »Ich bin die Königin.«
    »Es wurden einige Namen genannt«, antwortete George. »Unter anderem Henry und Francis.«
    Anne lachte. »Henry Norris spukt hier nur wegen Madge herum.« Sie schaute sich nach ihm um. Er beugte sich über Madges Schulter, damit er ihr die Noten umblättern konnte. »Sir Henry! Kommt bitte her!«
    Er richtete ein kurzes Wort an Madge, eilte sofort zur Königin und fiel mit gespielter Galanterie vor ihr auf die Knie. »Ich höre und gehorche!« sagte er.
    »Es ist höchste Zeit, daß Ihr heiratet, Sir Henry«, meinte Anne mit vorgetäuschter Strenge. »Ich kann es nicht dulden, daß Ihr hier den lieben langen Tag in meinen Gemächern herumlungert und mich in Verruf bringt. Ihr müßt Madge einen Antrag machen. Ich ertrage es nicht, wenn meine Damen nicht vollkommen in ihrem Benehmen sind.«
    Er lachte laut los bei dem Gedanken, daß ausgerechnet Madges Benehmen vollkommen sein sollte.
    »Sie ist nur mein Vorwand. Mein Herz schlägt für eine andere.«
    »Spart Euch die hübschen Reden«, schalt sie. »Ihr müßt Madge einen Heiratsantrag machen, und damit genug.«
    »Sie ist der Mond, Ihr aber seid die Sonne«, erwiderte Henry.
    Ich schaute zu George und verdrehte die Augen.
    »Hast du nicht manchmal das Bedürfnis, ihn vors Schienbein zu treten?« flüsterte der deutlich hörbar.
    »Der Mann ist ein Idiot«, antwortete ich. »Und all das bringt uns keinen Schritt weiter.«
    |640| »Ich kann Mistress Shelton nicht mein ganzes Herz anbieten, also biete ich ihr lieber gar nichts an«, zog sich Henry Norris aus der Affäre. »Mein Herz gehört der Königin aller Herzen in ganz England.«
    »Danke«, erwiderte Anne knapp. »Ihr könnt jetzt wieder für den Mond Noten umblättern gehen.«
    Norris lachte, erhob sich und küßte ihr die Hand.
    »Ich kann mir keine Klatschgeschichten in meinen Gemächern mehr erlauben«, warnte ihn Anne. »Der König ist seit seinem Sturz sehr streng geworden.«
    Norris küßte ihr noch einmal die Hand. »Ihr werdet niemals Grund zur Klage über mich haben«, versprach er ihr. »Ich würde mein Leben für Euch geben.«
    Er trippelte zu Madge zurück, die aufblickte und mich anschaute. Ich zog eine Grimasse, und sie grinste zurück. Aus diesem Mädchen würde niemals eine Dame werden.
    George beugte sich über Annes Schulter. »Du kannst nicht ein

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