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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Toten entkommt. Vielleicht können die Seelen der Vorfahren helfen. Ich muß wissen, ob sie helfen können.«
    Chandalen stampfte mit seinem Speer auf den Boden. »Lügen! Du verbreitest die Lügen dieser Hexe. Wir sollten die verehrten Seelen unserer Vorfahren nicht auf Geheiß einer Hexe herbeirufen. Die Seelen unserer Vorfahren dürfen nur für unser Volk herbeigerufen werden, nicht wegen einer Hexe! Sie werden unser Volk für diese Lästerung mit einem Schlag auslöschen!«
    Richard sah ihn wütend an. »Sie werden nicht auf Geheiß einer Hexe herbeigerufen. Ich bin es, der diese Bitte vorbringt, und ich gehöre zum Volk der Schlammenschen. Ich bitte um die Versammlung, damit mir geholfen wird, Schaden von unserem Volk abzuwenden.«
    »Du bringst uns den Tod! Du schleppst Fremde heran. Du hast diese Hexe hergeführt. Du willst dir bloß selbst helfen. Wie kommt es, daß dieser Schleier zerrissen ist?«
    Richard knöpfte seinen Ärmel auf und schob ihn den Arm hinauf. Dann zog er langsam das Schwert der Wahrheit. Ohne Chandalens wütendem Blick auszuweichen, zog er sich das Schwert über seinen Unterarm und drehte es, um seine beiden Seiten in das Blut zu tauchen. Dann rammte er die Spitze in den Boden und legte beide Hände auf den Knauf.
    »Kahlan, wenn du das folgende übersetzt, darfst du kein Wort auslassen.« Richard richtete seinen zornentbrannten Blick wieder auf Chandalen. Seine Stimme war ruhig, fast sanft, doch in seinen Augen funkelte tödliche Entschlossenheit. »Chandalen, wenn ich heute abend noch ein Wort von dir höre, und sei es nur, daß du mir zustimmen und mir deine Hilfe anbieten möchtest, werde ich dich töten. Einiges von dem, was mir die Hexe berichtete, hat mich in eine Stimmung versetzt, in der ich das Verlangen zu töten verspüre. Wenn du mir noch irgendeinen Grund gibst – dann wirst du es sein, den ich töte.«
    Die Ältesten rissen die Augen auf. Chandalen öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch als er Richards Gesichtsausdruck sah, schloß er ihn wieder und verschränkte die Arme. Sein Blick war voller Grimm und trotzdem kein Vergleich mit Richards. Schließlich senkte er den Blick zu Boden.
    Richard wandte sich wieder an den Vogelmann. »Geehrter Ältester, du kennst mein Herz. Du weißt, daß ich nichts tun würde, um unserem Volk zu schaden. Ich würde diese Bitte nicht vorbringen, ginge es nicht um etwas Wichtiges oder hätte ich eine andere Wahl. Bitte, darf ich eine Versammlung einberufen, damit ich die Seelen unserer Vorfahren fragen kann, wie ich diese Bedrohung von unserem Volk abwenden kann?«
    Der Vogelmann wandte sich an die anderen Ältesten. Sie nickten, einer nach dem anderen. Kahlan hatte es gewußt, es war nur eine Formalität. Mit Savidlin waren sie befreundet, und die anderen wollten Richards Ehrlichkeit nicht in Frage stellen. Die Entscheidung lag allein beim Vogelmann. Er sah zu, wie die Ältesten nickten, dann wandte er sich wieder an Richard.
    »Dies ist eine böse Geschichte. Es gefällt mir nicht, die Vorfahren herbeizurufen, um sie nach ihrer Welt auszufragen. Sie kommen, um uns in unserer Welt zu helfen. Möglicherweise werden sie gekränkt sein. Oder verärgert. Vielleicht sagen sie auch nein.« Er betrachtete Richard einen Augenblick lang. »Aber ich kenne dein Herz. Ich weiß, daß du ein Heilsbringer für unser Volk bist und dieses nicht erbitten würdest, hättest du eine andere Wahl.« Er legte Richard die Hand fest auf die Schulter. »Der Wunsch sei dir gewährt.«
    Kahlan atmete erleichtert auf. Richard bedankte sich mit einem Nicken. Kahlan wußte, daß er sich auf ein Wiedersehen mit den Seelen der Verstorbenen nicht gerade freute. Beim letzten Mal war es verheerend für ihn ausgegangen.
    Plötzlich flatterte ein Schatten durch die Luft. Kahlan riß die Arme schützend in die Höhe. Richard wurde einen Schritt zurückgestoßen, als ihn etwas am Kopf traf. Menschen riefen verwirrt durcheinander. Ein dunkler Schatten schlug dumpf zwischen dem Vogelmann und Richard auf. Richard richtete sich auf und tastete seinen Kopf ab. Über seine Stirn rann Blut.
    Der Vogelmann bückte sich über eine dunkle Gestalt, richtete sich wieder auf. Er hielt eine tote Eule in den Händen. Ihr Kopf hing seitlich nach unten. Die Flügel klappten auseinander. Die Ältesten sahen sich an. Chandalens Stirnfalten wurden tiefer, doch er sagte nichts.
    Richard untersuchte das Blut an seinen Fingern. »Warum in aller Welt wollte mich eine Eule auf diese Weise

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