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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ausziehen.«
    Tränen über ihre Hilflosigkeit, über den Verlust eines Freundes an seinen Wahn, an den Hüter, strömten ihr über die Wangen. »Prindin, warum nur?«
    Er setzte sich auf, als hätte ihn diese Frage überrascht. »Die Große Seele hat gesagt, daß ich dich haben darf, bevor sie deine Seele mit in die Unterwelt nimmt. Sie sagte, ich solle eine Belohnung bekommen für die Arbeit, die ich getan habe. Die Große Seele ist zufrieden mit mir, weil ich dich ihr übergebe.«
    Der Biß an ihrem Hals versetzte ihr einen schmerzhaft prickelnden Stich. Sie fröstelte vor Trauer um Tossidin und Chandalen. Fröstelnd wurde ihr die eigene verzweifelt Lage bewußt. Das durch das Gift hervorgerufene Kribbeln hatte sich bis zu ihren Schultern ausgebreitet. Sie spürte ein erstes, leichtes Zwicken, als es ihre Kehle hinaufwanderte.
    Er zerdrückte sie fast unter sich, als er die Stelle küßte, wo Darken Rahls Lippen sie berührt hatten, wo die Bißwunde saß. Der Schmerz und die Bilder jagten einen stummen Aufschrei durch ihren Körper.
    »Prindin … bitte … nachdem du mich gehabt hast … läßt du mich dann gehen?« Sie hoffte, daß die Worte mehr für ihn bedeuten, wenn er sie in seiner eigenen Sprache hörte. »Bitte?«
    Er hob seinen Kopf und sah ihr in die Augen. »Es würde nichts nützen, wenn ich dich gehen lasse. Du bist vergiftet – mit dem Tee und durch den Pfeil Du wirst in jedem Fall bald sterben. Du mußt enthauptet werden, bevor du an dem Gift stirbst. Das wird angenehmer sein. Dir bleibt das Ende durch das Gift erspart. Das ist die Gnade, die ich dir gewähre.«
    Grinsend machte sich Prindin daran, sich erneut über sie zu beugen und sie auf den Hals zu küssen. Tränen liefen ihr über die Wangen.
    »Ich hasse dich« , weinte sie. »Dich und deine Große Seele.«
    Er sprang hoch und richtete sich auf, soweit dies in der niedrigen Tannenhütte möglich war, stemmte die geballten Fäuste in die Seiten und starrte sie von oben an.
    »Du wirst mir gehören! Das hat man mir versprochen! Ich werde dich bekommen! Deine Kraft kann mir nichts anhaben, dafür habe ich gesorgt. Sie ist im Augenblick verbraucht. Du wirst mir gehören! Wenn du dich mir nicht selber gibst, dann werde ich dich nehmen! Du hast meinem Volk diese verhaßte Magie gebracht! Du bist böse, und ich werde dich nehmen, um deine Bosheit zu besiegen! Die Große Seele hat gesagt, so soll es sein!«
    Prindin zog sich das Wildlederhemd über den Kopf, riß es sich von seinem drahtigen Körper. Er sprang der Länge nach auf sie und landete mit einem Ächzen. Sein Gesicht war genau über ihrem.
    Sie starrten sich überrascht an.
    Er hatte keine Ahnung, was geschehen war. Sie wußte, was geschehen war, hatte aber keine Ahnung, wie .
    Sie spürte das warme Blut, das über ihre Faust sprudelte. Seine Pupillen weiteten sich. Er hustete, kleine Blutstropfen kleckerten auf ihr Gesicht. Mit einem langgezogenen, gurgelnden Geräusch hauchte er seinen letzten Atemzug aus und erschlaffte.
    Tränen strömten Kahlan über das Gesicht. Ihr fehlte die Kraft, ihn von sich herunterzuwälzen. Sie bekam unter seinem Gewicht kaum Luft.
    Und so blieb sie still liegen, spürte, wie sein Blut über ihre Hand und zwischen ihren Brüsten entlangfloß und ihr Hemd durchtränkte. Das Kribbeln des Giftes hatte ihren Hals erreicht.

47. Kapitel
    Inmitten der prickelnden Dunkelheit schmerzte ihre Lippe. Irgend etwas stieß gegen die Platzwunde, wodurch sie zu pochen begann. Sie hatte etwas im Mund. Es fühlte sich an wie ein Finger, der in ihrem Mund herumstocherte.
    »Schluck runter!«
    Kahlan runzelte in der Finsternis, im Schlaf, die Stirn.
    »Schluck runter! Hörst du mich? Schluck runter!«
    Eine säuerliche Miene ziehend, tat sie, was man ihr befahl. Der Finger
    stopfte ihr noch mehr dieser trockenen Dinger in den Mund.
    »Schluck noch mal!«
    Sie schluckte, in der Hoffnung, die Stimme würde sie danach in Frieden
    lassen. Das tat sie auch. Kahlan sank zurück in die kribbelnde Leere. Sie trieb bewußtlos durch ein Nirgendwo. Sie hatte keinerlei Vorstellung von Zeit, keine Ahnung, wie lange sie dahintrieb.
    Mit einem Japsen schlug sie die Augen auf. Blinzelnd sah sie sich in ihrer Tannenhütte um. Die Kerzen waren halb heruntergebrannt. Jemand hatte sie mit ihrem Fellumhang zugedeckt.
    Chandalen beugte sich über sie und blickte auf sie herab. Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. Er stieß einen langen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Du bist wieder

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