Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)

Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)

Titel: Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherryl Woods
Vom Netzwerk:
Widerwillen an. „Mich musst du nicht fragen, ich halte mich da raus. Macht das unter euch aus. Ich bin nicht dafür, allem und jedem ein Etikett aufdrücken zu müssen. Ich lasse mich lieber mit dem Strom treiben und …“
    „… und dich von Ashley küssen?“
    Ashley sah sie erstaunt an. „Wie kommst du darauf?“
    „Na, hast du nicht die Lippenstiftspuren gesehen?“, meinte Maggie. „Das sagt ja wohl alles.“
    Ashley spürte, wie sie rot wurde, und wandte sich Josh zu. „Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass meine Schwestern unerträgliche Nervensägen sind?“
    „Ich finde sie sehr sympathisch.“
    „Sympathisch?“, wiederholte Ashley ungläubig. „Wie kannst du das sagen, obwohl sie alles daransetzen, dich verlegen zu machen?“
    „Ich bin nicht verlegen.“
    Sie sah ihn prüfend an. Er wirkte tatsächlich gelassen und ruhig. Sie war die Einzige, die so nervös geworden war, dass sie aus der Haut fahren könnte. „Oh, vergiss es. Ich werde jetzt angeln gehen. Der Rest von euch kann tun und lassen, was immer er will.“
    „Entschuldigt, meine Damen“, sagte Josh zu Maggie und Melanie, „das war mein Abschiedswort. Ich wünsche noch einen schönen Tag.“
    Sie saßen bereits im Boot, als Ashley sich endlich traute, ihm in die Augen zu schauen. Sie funkelten vor Vergnügen.
    „Du hast gedacht, das wäre spaßig, nicht wahr?“, fragte sie ärgerlich.
    „Ich weiß nicht, ob es so spaßig war. Aber es war auch nicht so schlimm, wie du denkst.“
    „Warte“, murmelte sie. „Warte einfach nur.“
    Sie würde ein gewisses perverses Vergnügen daran finden, wenn Josh erst mal richtig in die Fänge ihrer Schwestern geriet. Dann würde er schon sehen, wo seine Überheblichkeit blieb.
    Nach einem erholsamen Tag auf dem Meer saßen sie am späten Nachmittag bei einem Cappuccino in einem Straßencafé und plauderten ein wenig. Ashley konnte es nicht fassen, wie angenehm auch dieser Tag bisher gewesen war. Sie musste sich eingestehen, dass es tatsächlich nicht die schlechteste Idee gewesen war, Urlaub zu machen. In Joshs Gegenwart kehrten ihre Gedanken so gut wie nie zu ihrer Kanzlei zurück.
    Sie hatten gerade darüber gesprochen, was sie zu Abend essen wollten, als Josh sie fragend ansah. „Hör zu. Ich weiß, das passt jetzt nicht hierher, aber eigentlich passt meine Frage sowieso nie, weil du sie mir wahrscheinlich nur ungern beantworten wirst.“ Er guckte sie ernst an. „Warum bist du hier, Ashley? Was waren es für Gründe, die dich zu diesem Urlaub gezwungen haben? So war es doch, nicht wahr? Du bist nicht ganz freiwillig hier.“
    Ashley seufzte und griff nach einer Zeitung, die hinter ihr auf einer Ablage lag. „Du hast recht, ich rede allerdings nur ungern darüber.“ Sie beachtete ihn nicht weiter, faltete die Zeitung auseinander und wurde plötzlich leichenblass.
    „He, was ist?“, fragte er besorgt und nahm ihr die Zeitung aus der Hand. Zuerst sah er nur eine große Anzeige und wusste nicht recht, was er damit anfangen sollte, aber dann las er den Artikel, der unter der Rubrik „Nationale Neuigkeiten“ mit der Überschrift
In Boston schlägt ein freigesprochener Killer wieder zu
stand.
    Als er fertig war, schaute er Ashley an. Schuldgefühle und Scham standen in ihren Augen, als ob sie sich für etwas verantwortlich fühlte.
    „Was weißt du darüber?“, fragte er.
    „Ich kenne den Mann“, erklärte sie nach einer Weile, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam. „Ich war seine Strafverteidigerin. Er war des Mordes angeklagt. Vor gut einer Woche war die Verhandlung, und es ist mir zu verdanken, dass er wieder auf freiem Fuß ist.“
    Ach, du liebe Güte, dachte Josh. Die Gewissensbisse, dass sie mitgeholfen hatte, einen Mörder freizusprechen, hatten sie also ins Rose Cottage getrieben. Und jetzt hätte der Mann fast wieder jemanden getötet. Nur ein rascher Polizeieinsatz hatte das Schlimmste verhindern können. Das würde jedem Anwalt zusetzen, aber ganz besonders einem, der sich so sehr über seine Erfolge und Fähigkeiten definierte, wie Ashley es tat. Offensichtlich hatte es der Angeklagte geschafft, sie hinters Licht zu führen. Sie war weder der erste, noch würde sie der letzte Anwalt sein, dem so etwas widerfuhr, aber offensichtlich konnte sie sich das nicht verzeihen.
    „Es ist nicht deine Schuld“, versuchte er, sie zu trösten.
    „Doch, das ist es. Diese widerliche Kreatur wäre nicht mehr frei auf der Straße herumgelaufen, wenn ich nicht versagt hätte. Ich

Weitere Kostenlose Bücher