Die Schwesternschaft
hat mich geschlagen«, bemerkte er, als er vor dem leblosen Körper stand. Dann bekreuzigte er sich.
»Wo ist der vierte?«, fragte Goonan.
»Keiner von denen, die wir gesehen haben«, erwiderte OâHara. »Es war übrigens eine Frau.«
»Dann folgen Sie mir.«
Goonan lief voraus, und sie kehrten zu Nadja, Bridget und Kirill zurück. Die junge Frau war über den Sibirier gebeugt.
»Drehen Sie sich um, Miss Derzhavin«, befahl der Chefinspektor.
Nadja gehorchte.
OâHara musterte sie einen Moment lang. »Das ist sie nicht«, sagte er schlieÃlich kopfschüttelnd.
Auf Goonans Gesicht zeichnete sich Enttäuschung ab. »Dann fehlt also einer von der Mannschaft«, murmelte er besorgt und sah sich um.
»Die Frau, von der dieser Mann spricht, ist in dem ersten Haus dort unten«, sagte Nadja.
»Aber es ist das von Tim!«, rief OâHara.
»Schnell, gehen wir«, drängte Goonan und stürzte in Richtung Hafen, gefolgt von Jackson und OâHara.
Aber bevor sie das Haus erreicht hatten, kam ihnen Morrison entgegen.
»Da ist noch eine Frau. Sie hat einen schweren Schock, aber sie lebt noch. Der Alte sagt, dass sie eine von denen aus dem Segelboot sei.«
Morrison ging voran und auf das Haus zu. Als sie eintraten, trank der alte Tim gerade aus einer Whiskyflasche. Er lächelte und unterbrach dieses Lächeln in regelmäÃigen Abständen durch Gejammer: »Du widerliche Hexe, sieh nur, was du angerichtet hast!«
Im Haus herrschte vollkommenes Durcheinander. Die Frau lag auf dem Boden, umgeben von den Resten des Holzgeländers. Auch sie jammerte und fasste sich an die Beine, als würde sie sie nicht mehr spüren.
OâHara trat auf sie zu. »Das ist sie«, bestätigte er.
Goonan wirkte erleichtert. Er beugte sich zu ihr hinunter.
»Wer bist du?«
»Leck mich am Arsch«, murmelte die Frau mit schmerzverzerrtem Gesicht.
»Oh, wir werden noch viel Zeit zum Reden haben. Noch sehr viel«, sagte der Inspektor ruhig. »Morrison, leg ihr Handschellen an und lass sie nicht aus den Augen. Wenn die Ãrzte sie ins Krankenhaus bringen, wirst du dabei sein. Wenn sie sie in den Operationssaal bringen, wirst du dabei sein. Wenn sie auf die Toilette muss, wirst du dabei sein. Ist das klar?«
»Zu Befehl«, erwiderte er eilig.
Dann bat Goonan OâHara und den alten Tim, ihn und Jackson hinauszubegleiten.
Als sie drauÃen waren, fragte er: »Warum haben sie euch gefangen genommen?«
Tim antwortete nicht, sondern nahm nur einen weiteren Schluck aus seiner Flasche. Goonan tat, als bemerke er nichts.
»Sie sagten, es sei nur für ein paar Stunden«, ergriff OâHara das Wort. »Sie sagten, dass sie uns umbringen würden, wenn wir hinausgingen, und dass sie nur etwas holen müssten.«
»Was?«
»Das weià keiner.«
»Und die Kängurus?«
»Die leben hier.«
»Puh«, knurrte Goonan, wobei er sein Kinn massierte.
»Ihr bleibt bitte hier«, befahl er den beiden.
»Wer bezahlt mir mein Geländer?«, protestierte der alte Tim.
Goonan warf ihm einen durchdringenden Blick zu, sodass Tim nur einen weiteren Schluck aus der Flasche nahm und dann in Richtung Mole davontrottete.
OâHara hielt die Arme verschränkt und rührte sich nicht vom Fleck. »Er hat recht. Wer bezahlt ihm den Schaden?«
»Jackson, komm her«, befahlt Goonan dem Polizisten, ohne auf die Frage einzugehen.
Sie lieÃen OâHara allein und liefen die Wiese hinauf.
»Was sagst du dazu, Jackson?«, fragte Goonan unvermittelt.
»Ein ganz schönes Durcheinander, Chef.«
»Danke für diese unglaublich neue Erkenntnis. Ich meine, welchen Reim machst du dir darauf?«
»Abrechnung zwischen Banden.«
»Ganz klare Sache â¦Â«, murmelte Goonan. »Ich werde dich für die Beförderung vorschlagen.«
»Im Ernst?«
»Nein.«
Sie erreichten Nadja.
»Hören Sie, Miss, da nun klar ist, dass Sie nicht zu den Geiselnehmern gehören, würden Sie mir freundlicherweise sagen, was vorgefallen ist?«
Diesmal reagierte die junge Frau sofort: »Ganz einfach«, erwiderte sie. »Ich hatte einen Ausflug zur Insel geplant. Ich bin mit meinen Leibwächtern hergekommen, wir wurden angegriffen, und meine Leute haben das Feuer erwidert. Nur wir beide haben überlebt.«
Goonan lächelte: »Stellen Sie sich vor, die Frau
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