Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
er nicht. »Doch, ich glaube Ihnen. Trotzdem würde ich Shayndie gerne sehen.«
    Donatti sah ihn skeptisch an.
    »Das ist kein Hinterhalt, Donatti. Ich würde mir dann einfach ein bisschen weniger Sorgen machen. Nur Sie, das Mädchen und ich. Auch darauf haben Sie mein Wort.«
    »Sie wollen ihr Fragen stellen.«
    »Sie ist eine wichtige Zeugin für einen Mord. Ich könnte ein paar Hinweise gebrauchen.«
    »Wenn Sie die Kleine in Panik versetzen, haut sie ab«, wandte Donatti ein. »Damit wäre keinem von uns gedient.« »Können wir nicht einfach mal sehen, wie's läuft?« »Solange ich sage, wo's langgeht.« »Wie Sie wollen, Boss.«
    Donatti fuhr sich über seine kurz geschorenen blonden Locken. »Ich glaube, das lässt sich einrichten.« Er dachte lange nach. Dann nahm er einen Zettel, kritzelte etwas darauf und reichte ihn Decker. »Dort treffen wir uns morgen Abend so um elf, halb zwölf. Falls ich nicht auftauche, heißt das nicht, dass i ch Sie verarsche, sondern dass es zu riskant war. Hier wimmelt es zurzeit überall vor Bullen. Auf Schritt und Tritt hat man eine Streife an der Ferse.«
    Decker las die Adresse. »Wo zum Teufel ist das?«
    »Sie sind doch Detective. Kriegen Sie's raus! Und kommen Sie bloß nicht auf die Idee, mich beschatten zu lassen. Im Augenblick ist das Mädchen in Sicherheit. Aber wenn sie eine Belastung für mich wird, tu ich, was ich tun muss.« Donatti kratzte sich am Kopf. »Brauchen Sie ein Eisen?«
    Decker blinzelte. »Sie meinen eine Schusswaffe?«
    »Klar meine ich eine Waffe.« Er schob Decker die Walther über den Tisch. »Was dachten Sie denn? Eine Brechstange? Kann ich Ihnen auch besorgen, wenn Sie wollen.«
    »Ich will keins von beiden.«
    »Haben Sie denn was zum Schießen?«
    »Nein, aber ich leg es auch nicht darauf an, mich in die Scheiße zu reiten. Sauber habe ich die besseren Karten.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja, meine ich. Mit einer Pistole würde ich mich womöglich zu sicher fühlen.«
    »Wie Sie wollen, Lieutenant.«
    Diesmal erhob sich Decker. »Ich muss gehen. Wir sehen uns morgen. Und Sie kommen auch? Mit Shayndie?«
    »Wenn's geht, komme ich. Und wenn Shayndie nicht schon abgehauen ist, bring ich sie mit. Wie ich Ihnen schon sagte - ich verfolge eine Politik der offenen Tür. Da weiß man nie.«
    »Dort, wo sie ist. gibt es da Telefone?«
    »Nein.«
    »Das heißt, wenn sie jemanden kontaktieren wollte, müsste sie aus dem Haus.«
    »Ohne meine Erlaubnis würde sie das nicht tun. Nicht, wenn s ie zurückkommen will.« »Haben Sie Wachen aufgestellt, Donatti?«
    »Bei Ihnen klingt das gleich nach Gefängnis. Aber so würde ich das nicht sehen. Natürlich hab ich ein paar Leute, die mir zur Hand gehen; schließlich kann ich nicht die ganze Zeit dort sein. Ich muss mich ums Geschäft kümmern. Ihr kleiner Ausflug hat meinen Arbeitsplan schon ganz schön durcheinander gebracht.«
    »Wo haben Sie Shayndie eigentlich aufgelesen?«
    »Berufsgeheimnis. Wollten Sie nicht gerade gehen?«
    Decker rührte sich nicht von der Stelle. »Ich weiß, das ist jetzt eine merkwürdige Frage... aber, wenn Sie herausfinden könnten, ob sie noch Jungfrau ist. Das würde mich vielleicht weiterbringen.«
    Donatti lachte. »Soll das ein Witz sein?«
    »Guter Gott, ich meine nicht, Sie sollen sie vögeln. Bitte tun Sie das nicht. Nein, ich meinte, vielleicht könnten Sie sie fragen oder. was weiß ich.«
    »Ich krieg schon raus, ob einer sie aufgerissen hat.« Er zuckte mit den Achseln. »Sie verdächtigen den Onkel?« »Ist nicht auszuschließen.«
    »Das kann gut sein. Die sind alle sexuell missbraucht worden. Und meine Tee-und-Trost-Tour kommt deshalb so ehrlich rüber, weil ich da selber durchmusste. Ich kenne ihren Schmerz aus erster Hand. Deshalb vertrauen sie mir. Sie kennen ja das Sprichwort, Decker: Mit Honig lockt man mehr Fliegen als mit Essig.«
    »Und wenn es mit dem Honig nicht klappt, Donatti?« »Für den Fall hat Gott die Feuerwaffen erschaffen.«

18
    »Du warst letzte Nacht so unruhig.« Rina strich etwas Butter auf ihren Toast. »Hab ich dir gestern nicht genügend Bewegung verschafft?«
    Decker sah von der Zeitung auf. »Wenn mein Herz auch nur etwas schneller geschlagen hätte, hätte ich einen Herzinfarkt bekommen.« Er rollte die Schultern. »Es liegt an diesem verdammten Bett, das die Größe einer Streichholzschachtel hat und Heu als Matratzenfüllung.«
    »Ich hab die Tickets noch nicht storniert. Ephraims Beerdigung ist für drei Uhr angesetzt.« »Wann,

Weitere Kostenlose Bücher